Oberstleutnant Anton Grubitz (
Ulrich Tukur), ein früherer Studienfreund, ist inzwischen bei der Staatssicherheit Leiter der Abteilung Kultur und nimmt ihn abends mit zur Premiere des neuen Theaterstücks von Georg Dreyman (
Sebastian Koch). Minister Bruno Hempf (
Thomas Thieme) wohnt ebenfalls der Aufführung bei. Er hat bei der anschließenden Premierenfeier nur Augen für die attraktive Hauptdarstellerin Christa-Maria Sieland (
Martina Gedeck), Dreymans Lebensgefährtin. Minister Hempf äußert Grubitz gegenüber Zweifel an der Linientreue des erfolgreichen Dramatikers und lässt durchblicken, dass er eine Überwachung für angemessen hält.
Grubitz beauftragt seinen Freund Wiesler mit dem "operativen Vorgang". Der verspricht, sich persönlich um die Angelegenheit zu kümmern, weil er selbst davon überzeugt ist, dass Dreyman so linientreu nicht sein kann, wie es bisher den Anschein hatte. Oberstleutnant Grubitz ist in erster Linie an seiner Karriere interessiert und will dem Minister zu Diensten sein. Dreyman bittet Hempf bei der Feier, das Berufsverbot für seinen Freund, den Theaterregisseur Albert Jerska (
Volkmar Kleinert), aufzuheben, der seine Stücke früher so hervorragend inszeniert hat. Hempf bestreitet, dass es so etwas wie Berufsverbot überhaupt gibt.
In Dreymans Abwesenheit wird seine Wohnung systematisch verwanzt. Eine Nachbarin, die den Vorgang beobachtet, wird mit einer massiven Drohung eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht. Auf dem Dachboden des Mietshauses richtet Wiesler sich seine Überwachungszentrale ein. Er kommt gerade recht, um den 40. Geburtstag des Dramatikers akustisch mitzuerleben und zu Protokoll zu geben. Viele Freunde aus Künstlerkreisen sind anwesend, darunter auch der Regisseur von Dreymans neuestem Stück. Paul Hauser (
Hans-Uwe Bauer), ein bekannter Autor und Dissident, beschimpft diesen als Nichtskönner und Stasi-Funktionär. Als Dreyman dazwischen geht, wird er von Hauser als "jämmerlicher Idealist" bezeichnet. Wütend platzt es aus Hauser heraus: Er wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben, solange er sich nicht entscheide, auf welcher Seite er stehe…
"Das Leben der Anderen" ist zunächst ein Wirkungstreffer: Man merkt kaum, wie der Film einen bewegt. Die Handlung entwickelt sich langsam, aber durchaus spannend. Ulrich Mühe spielt seine Rolle so dezent, dass man fast meint, ihn gar nicht wahrzunehmen – und gerade das macht seine Darstellung so beeindruckend. Bei Sebastian Koch verhält es sich genau umgekehrt: Er ist ausdrucksstark und immer präsent – und beeindruckt dadurch. Und auch Martina Gedeck als klassische Mitläuferin findet immer den richtigen Ton und die richtige Balance. Und somit wird "Das Leben der Anderen" auch zum Volltreffer: Ein gut durchdachtes Drehbuch, eine ausgefeilte Regie und großartige Darsteller. Zu Recht wurde der Streifen beim "Deutschen Filmpreis 2006" mit sieben Statuen bedacht, für den "Golden Globe" nominiert – und zur Krönung sogar als dritter deutscher Film mit dem "OSCAR" ausgezeichnet.