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Die Eleganz der Madame Michel - Plakat zum Film

DIE ELEGANZ DER MADAME MICHEL

("Le herisson")
(F, 2009)


Regie: Mona Achache
Film-Länge: 99 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 06.05.2010

 DVD/Blu-ray-Start:
 28.10.2011

 Free-TV-Start:
 16.06.2013

 (ARD)

"Die Eleganz der Madame Michel" - Handlung und Infos zum Film:


Noch 165 Tage bis zum 16. Juni, noch 165 Tage zu leben, denn an ihrem 12. Geburtstag, das hat die elfjährige Paloma Josse (Garance Le Guillermic) beschlossen, wird sie sich umbringen. Für die Tochter aus reichem Hause steht fest, dass die Welt der Erwachsenen verlogen, kleingeistig und oberflächlich ist. Warum sollte sie es ihren Eltern und ihrer älteren Schwester nachmachen wollen und wie ein Fisch in einem Goldfischglas leben, der sich ständig den Kopf an der Scheibe stößt? Ihr Selbstmord ist beschlossene Sache. Doch bis es soweit ist, filmt die ebenso intelligente wie eigensinnige Paloma die Menschen in ihrer Umgebung mit einer alten Kamera, die sie von ihrem Vater geerbt hat. Dass sie alle nervt und gegen sich aufbringt, macht ihr nichts aus. Hauptsache, der Blick durch den Sucher erlaubt ihr noch ein paar grundlegende Erkenntnisse über die Welt, bevor sie ihr endgültig Lebewohl sagt.

Und so nimmt Paloma ihre Mutter Solange (Anne Brochet) solange ins Visier – eine neurotische Hausfrau, die seit zehn Jahren zur Therapie geht, ebenso lange Psychopharmaka schluckt und sich intensiver mit ihren Grünpflanzen als mit ihren Töchtern beschäftigt. Sie filmt ihre zickige Schwester Colombe (Sarah Le Picard), verlobt, Studentin und von dem Ehrgeiz zerfressen, in allem besser zu sein als ihr brillanter Vater, der es bis zum Minister gebracht hat. Und sie filmt die Ereignisse in ihrem Wohnhaus, einem Stadtpalais in einem feinen Pariser Bezirk. Gerade ist der Bewohner aus dem vierten Stockwerk überraschend gestorben. Das frei gewordene riesige Appartement erwirbt Kakuro Ozu (Togo Igawa), ein eleganter älterer Herr aus Japan, der es aufwendig im Stil seiner Heimat umbauen lässt.

Einen Menschen hat die kleine Hobby-Regisseurin Paloma bislang eher missachtet, und das ist Renée Michel (Josiane Balasko), die Concierge. Eine unansehnliche, bärbeißige Hausmeisterin Mitte 50, die seit einem Vierteljahrhundert zum Inventar des Hauses gehört und gewissermaßen unsichtbar geworden ist. Was keiner weiß und selbst Paloma, die eine gute Menschenkenntnis besitzt, bestenfalls vermutet: Renée ist gar nicht so einfältig, wie sie tut, sondern ungemein belesen und vielfältig interessiert. Ihre Concierge-Loge im Erdgeschoss ist der perfekte Platz, um unbehelligt das menschliche Treiben zu beobachten und sich Gedanken über die Welt im Allgemeinen und die wohlhabenden Bewohner über ihr im Besonderen zu machen.

Zunächst deutet nichts darauf hin, doch durch den Einzug von Kakuro Ozu verändert sich so manches im Haus. Als er die Concierge kennenlernt, genügt beiden ein kurzer Wortwechsel, um zu erkennen, dass sie sich für die großen Werke der Weltliteratur interessieren und Katzenbesitzer sind, die ihren Vierbeinern literarisch vorbelastete Namen gegeben haben. Prompt ist ihre Neugierde aufeinander geweckt, der Grundstein für eine über die nächsten Wochen und Monate zart wachsende Freundschaft gelegt. Paloma wiederum begegnet ihrem neuen Nachbarn erstmals im altersschwachen Fahrstuhl, der wie so häufig steckenbleibt und ihnen so die Gelegenheit gibt, ebenfalls nähere Bekanntschaft zu schließen.

Kakuro schenkt Renée eine zweibändige, wertvolle alte Ausgabe von "Anna Karenina". Ebenso überrascht wie verwundert, will sie das Präsent spontan ablehnen. Schließlich dankt sie ihm jedoch schriftlich, denn insgeheim freut sie sich sehr darüber. Kakuro setzt noch einen drauf – und lädt Renée zum Abendessen in seine Wohnung ein. Renée, die seit längerem Witwe ist und wenig Kontakt zur Außenwelt pflegt, weiß nicht, was sie anziehen soll. Ihre Freundin Manuela, die früher für Palomas Mutter putzte und inzwischen als Kakuros Haushälterin arbeitet, weiß Rat und besorgt Renée leihweise ein schickes Kleid. Außerdem lässt sich Renée von ihr breitschlagen und geht zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zum Friseur. Als sie ihr Spiegelbild mit dem neuen, vorteilhaften Haarschnitt erblickt, murmelt sie nur: "Erstaunlich!"

Paloma hat eine Wand in ihrem Zimmer zu einer Art riesigem Countdown-Kalender umfunktioniert, dessen 165 Kästchen sie mit täglich neuen Motiven füllt. Dazu regen sie manchmal auch aktuelle Ereignisse an. Als sie Renée einmal weinen sieht, zeichnet sie Tränen in das entsprechende Kästchen. Paloma geht schon bald bei Kakuro ein und aus, spielt Go mit ihm und lernt seine kleine Enkelin kennen. Auch die Beziehung zwischen Renée und Kakuro wird im Lauf der Zeit immer vertrauter – auch wenn die Concierge strikt darauf achtet, dass niemand im Haus etwas davon mitbekommt, wenn sie sich zum DVD-Nachmittag oder zum Nudelessen in Kakuros Wohnung begibt.

Der "Tag X", von dem außer Paloma niemand auch nur das Geringste ahnt, rückt immer näher. Um ganz sicher zu gehen, testet Paloma die Wirkung der Pillen, die sie ihrer Mutter seit Wochen heimlich entwendet, am Goldfisch ihrer Schwester. Als der arme Hubert reglos an die Wasseroberfläche treibt, spült Paloma den Fisch einfach im Klo herunter. Aus Renée, der zuvor so abweisend wirkenden grauen Maus, ist inzwischen eine Frau geworden, die ihren Mitmenschen weniger misstrauisch begegnet. Sie lässt sich sogar von Paloma filmen und erzählt vor laufender Kamera von sich und ihrem Leben. Beim Genuss von Bitterschokolade und Tee verrät Paloma ihrer neuen Freundin, wie sehr sie Renée um ihren Beruf und die verschwiegene Concierge-Loge beneidet. Denn in Palomas Augen hat sie damit das perfekte Versteck gefunden, um die Welt auszublenden, wenn sie ihr auf die Nerven geht.

Leider gelingt es Renée noch nicht in jedem Moment, über ihren Schatten zu springen. Als Kakuro sie zum Abendessen in ein Restaurant einlädt, um mit ihr seinen Geburtstag zu feiern, brüskiert sie ihn mit einer barschen Ablehnung. Kakuro ist verletzt und ratlos – und nimmt ihren Korb schweigend hin. Zufällig wird Paloma Zeugin von Renées Auftritt und macht ihr durch gutes Zureden klar, dass es die Angst vor der eigenen Courage ist, die sie lähmt. Zu ihrer eigenen Überraschung ändert Renée ihre Meinung und nimmt Kakuros Einladung doch noch an. Und es wird für beide ein heiteres Rendezvous. Arm in Arm schlendern sie anschließend durch die Frühsommernacht nach Hause. Renée spürt, wie lebenswert schön das Leben sein kann. Doch was wird aus Paloma? Ihr 12. Geburtstag rückt näher….

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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