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Elser - Er hätte die Welt verändert - Plakat zum Film

ELSER - ER HäTTE DIE WELT VERäNDERT

(D, 2015)


Regie: Oliver Hirschbiegel
Film-Länge: 114 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 09.04.2015

 DVD/Blu-ray-Start:
 22.10.2015

 Free-TV-Start:
 26.02.2018

 (arte)

"Elser - Er hätte die Welt verändert" - Handlung und Infos zum Film:


München, Bürgerbräukeller, 6. November 1939: Georg Elser (Christian Friedel), ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn, baut mit blutig aufgeschrammten Händen und aufgeschürften Knien eine Bombe in eine ausgehöhlte Säule hinter dem Rednerpult ein. Durch einen raffinierten Zeitzünder mit zwei Uhrwerken macht er sie scharf.

Zwei Tage später steht Adolf Hitler an eben jenem Rednerpult: Wie jedes Jahr seit seiner Machtübernahme spricht er am 8. November im Bürgerbräukeller zu den Alten Kämpfern der NSDAP – zum Gedenken an seinen Putschversuch von 1923. Während Hitlers Rede wird Elser in Konstanz an der Grenze zur Schweiz kontrolliert, wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen und der Gestapo übergeben.

Im Reichssicherheitshauptamt in Berlin diskutieren Kripo-Chef Arthur Nebe (Burghart Klaußner) und Gestapo-Chef Heinrich Müller (Johann von Bülow) gerade über die Erfassung sämtlicher Irrenhaus-Insassen in Deutschland, als sie die Nachricht von einer Bombenexplosion im Münchner Bürgerbräukeller erhalten. Sofort setzt sich der NS-Machtapparat in Gang: Die Gestapo fällt in Elsers Heimatdorf Königsbronn ein, verhaftet seine Familie und seine ehemalige Geliebte Elsa (Katharina Schüttler) und verschleppt sie allesamt zur Vernehmung nach Berlin.

Georg Elser wird von Nebe und Müller ins Verhör genommen. Von ihnen erfährt er, dass seine Bombe zwar acht Menschen in den Tod gerissen, ihr eigentliches Ziel jedoch verfehlt hat: Weil Hitler aufgrund unvorhergesehener Umstände früher als geplant aus München aufbrechen musste, hat er den Bürgerbräukeller schon 13 Minuten vor der Explosion verlassen. Nebe und Müller beißen sich die Zähne aus bei ihrem Versuch, Elser unter Folter ein Geständnis abzupressen. Erst die Gegenüberstellung mit Elsa und die Androhung von Sippenhaft bringen ihn dazu, das Attentat einzugestehen.

Er gibt zu Protokoll, dass er zwar KPD gewählt habe, aber nie Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen sei. Er sei zur Erkenntnis gelangt, dass Hitler schlecht für Deutschland sei. Wegen des von den Nazis angezettelten Krieges werde bald eine vernichtende Feuerwalze über das Land rasen. Durch seine Tat habe er ein noch größeres Blutvergießen verhindern wollen. Er bekräftigt, dass er den Anschlag ganz alleine geplant und durchgeführt habe.

Das jedoch glaubt ihm die NS-Führung nicht. Für sie ist es undenkbar, dass ein einfacher Mann aus dem Volk es im Alleingang geschafft haben soll, den "Führer" beinahe auszuschalten. Goebbels Propagandamaschinerie hat bereits in die Welt hinausposaunt, Elser sei bloß eine Marionette der Engländer. Nebe und Müller versuchen mit allen Mitteln, Elser zur Preisgabe seiner Hintermänner zu zwingen. Aber alles, was er gestehen kann, ist die Wandlung eines einfachen Arbeiters zum Widerstandskämpfer.

Rückblende: Nach seiner Schreinerlehre bricht Georg Elser aus der dörflichen Enge auf der Schwäbischen Alb aus und begibt sich auf Wanderschaft in die Bodenseeregion. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit muss er häufig seine Stelle wechseln; in Konstanz arbeitet er etwa in einer Uhrmacherwerkstatt. Er hat einen Schlag bei den Frauen, lässt nichts anbrennen und genießt seine Freiheit. In den Mußestunden widmet er sich leidenschaftlich der Musik oder verbringt die Zeit mit gleichgesinnten Freunden am Seeufer – bis er eines Tages ein Telegramm bekommt: Weil sein Vater, ein schwerer Alkoholiker, nicht mehr in der Lage ist, den Holzhändler-Betrieb zu führen, bittet ihn seine Mutter zurück in sein Heimatdorf Königsbronn. Pflichtbewusst folgt Georg ihrem Ruf. Bei einem Tanzabend im Königsbronner Gasthof "Hecht", bei dem Elser musiziert, lernt er Elsa kennen, die Ehefrau von Erich (Rüdiger Klink), einem gewalttätigen Säufer. Georg und Elsa verlieben sich ineinander.

Als die NSDAP stärkste Partei im Reichstag wird, feiern die ortsansässigen Nationalsozialisten ihren Sieg im "Hecht". Dabei kommt es zu einer Streiterei mit den Kommunisten um Elsers engsten Freund Josef Schurr (David Zimmerschied), die zu einer handfesten Prügelei ausartet. Weil Elser sich nicht daran beteiligt, nennt Schurr ihn einen Feigling, woraufhin Elser entgegnet: "Gewalt hat noch nie was gebracht!" Wenig später unterstützt er Schurr jedoch bei einer konspirativen Aktion: Während Schurr mit einem Genossen die Parole "Arbeiter, wählt KPD" an das Fabriktor der Schwäbischen Hüttenwerke pinselt, steht Georg Elser Schmiere. Nach einer KPD-Kundgebung im benachbarten Heidenheim werden alle Parteimitglieder von den Nazis verhaftet und ins KZ verfrachtet. Elser muss hilflos mitansehen, wie unter den Augen von Ortsgruppenleiter Eberle (Felix Eitner) – den er als Kellner des "Hecht" gut kennt – auch sein Freund Schurr von einem SA-Soldaten abgeführt wird.

Kurz darauf organisiert die NSDAP die erste öffentliche Filmvorführung in Königsbronn: Filmaufnahmen vom Schäferlauf, der vor einiger Zeit im Ort stattgefunden hat. Ein wahres Volksfest mit Freibier und Wursteintopf, bei dem kaum ein Königsbronner fehlt – außer der Familie Elser, die sich der Teilnahme verweigert. In einer Ansprache verspricht Eberle jedem Bürger einen Volksempfänger sowie die Asphaltierung und Beleuchtung sämtlicher Dorfstraßen: Der "Führer" werde Wohlstand und Fortschritt bis in den letzten Winkel des Deutschen Reiches bringen. Georg Elser, der sich nun doch ins Zelt geschlichen hat, um der Vorführung beizuwohnen, beobachtet seine begeisterten Mitbürger – und macht sich seine eigenen Gedanken.

Schon seit längerem pflegt Georg eine heimliche Liebesbeziehung zu Elsa. Als die Familie Elser wegen finanzieller Schwierigkeiten gezwungen ist, ihr Haus aufzugeben, zieht Georg ausgerechnet bei der Familie seiner Geliebten als Untermieter ein.

Unterdessen verschafft sich der Nationalsozialismus in Elsers Heimatdorf immer mehr Raum: In den Schaufenstern der Geschäfte finden sich Kuhglocken mit Hakenkreuzen, Aschenbecher mit SS-Runen und andere NS-Artikel. Zum Ortsschild von Königsbronn gesellt sich ein weiteres Schild mit der Aufschrift "Juden unerwünscht" hinzu. Und eines Tages sieht Elser, wie die Rathausangestellte Lore (Gerti Drassl) mitten auf dem Marktplatz auf einem Stuhl sitzt – mit einem Schild um den Hals, das anklagt: "Ich bin am Ort das größte Schwein und lass' mich nur mit Juden ein."

Schurr, der nach seiner Haftentlassung in den Schwäbischen Hüttenwerken als Zwangsarbeiter verpflichtet wurde, berichtet Elser, dass "die Juden und die Zigeuner" im Gegensatz zu den Kommunisten nicht mehr aus dem KZ herauskämen. Von ihm bekommt Elser auch den Tipp, in den Werken würden noch Arbeitskräfte gesucht. Er wird tatsächlich eingestellt und entdeckt, dass in der Fabrik Waffen produziert werden. Im Kino sieht er in einer Wochenschau, wie das Regime unverhohlen mit seinen Rüstungsanstrengungen protzt.

Georg Elser kann nicht mehr wegschauen und stillhalten – er muss handeln. Gegenüber Schurr offenbart er seine Absicht, das Übel bei der Wurzel zu packen: "Man muss was machen. Und zwar bald und radikal. Direkt gegen die Führung. Irgendjemand muss den Wahnsinn doch aufhalten!" Als Schurr ihm die Unterstützung verweigert, wird Elser bewusst, dass er ganz allein den Mut zur Tat aufbringen muss.

Am 8. November 1938 reist Elser zu Hitlers jährlicher Ansprache im Bürgerbräukeller nach München, um den potenziellen Ort für seinen Anschlag auszuspähen – er inspiziert die Räumlichkeiten, nimmt Maß, macht sich Notizen. Über das gesamte folgende Jahr hinweg bereitet er seine Tat minutiös vor: Aus den Hüttenwerken lässt er nach und nach 250 Pressplättchen Sprengstoffpulver mitgehen. Die nötigen Dynamitstangen entwendet er nachts aus dem Steinbruch. Und im elterlichen Obstgarten experimentiert er mit einer selbst gebastelten Zündapparatur.

Zu Hause in Königsbronn lässt sich Elsa zwar von ihrem Mann scheiden, doch ihre Liebe zu Georg Elser ist zum Scheitern verurteilt: Denn Elser geht nach München und opfert sein privates Glück für sein großes Ziel. Elsa versteht die Welt nicht mehr – doch Elser bittet sie nur, auf ihn zu warten; den wahren Grund für seinen Weggang kann er ihr nicht nennen, um sie nicht als Mitwisserin in Gefahr zu bringen.

In den Verhören durch Nebe und Müller im Reichssicherheitshauptamt demonstriert Elser anhand detaillierter Zeichnungen und eines Modells die Funktionsweise des von ihm konstruierten Zündmechanismus. Obwohl es keinerlei Hinweise auf Mittäter gibt, will Hitler nicht akzeptieren, dass Elser allein gehandelt hat: Er lässt ihn hypnotisieren und unter Drogen setzen, um so die Namen der Drahtzieher des Attentats herauszufinden. Nebe, mittlerweile auch von der Standhaftigkeit Elsers beeindruckt, bemerkt gegenüber Müller: "Du kannst nicht mehr aus ihm herausbringen als die Wahrheit." Müller widerspricht: "Wir legen die Wahrheit fest!"

Als die NS-Führung erkennen muss, dass Elser keine Mittäter nennen wird, bringt man ihn über Sachsenhausen ins Konzentrationslager Dachau. Dort erfährt er im März 1945 vom Tod Arthur Nebes, der als Mitwisser des Verschwörerkreises vom 20. Juli 1944 wegen Hochverrats unter Aufsicht von Heinrich Müller in Plötzensee hingerichtet wird. Wenig später wird in Dachau auch Georg Elser selbst auf Befehl von Adolf Hitler mit einem Genickschuss ermordet – kurz vor Kriegsende, am 9. April 1945, nur 20 Tage vor der Befreiung des KZs durch die US-Armee...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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