Eines Nachts im menschenleeren Fußballstadion zündet Tommy einfach so aus Übermut die Staatsflagge der DDR an. Die eifrige Volkspolizei ist sofort zur Stelle, Heiko kann gerade noch abhauen, aber Tommy wird gestellt. Er wandert in den Bau. Für Heiko geht das Leben weiter. Er lernt die ebenso selbstbewusste wie verführerische Beate (
Jule Flierl) kennen. Mit ihr ist es sein erstes Mal und er ist total verknallt. Eines Tages steht sein Kumpel Tommy, gerade aus der Haft entlassen, wieder vor seiner Tür: mit Stacheldraht-Tattoo am Hals und SS-Symbol am Unterarm. Im Knast hat er Bekanntschaft mit der rechten Szene geschlossen - mehr noch, er hat die braune Ideologie in sich aufgesogen. Sein Entschluss, den sozialistischen Staat zu verlassen, steht für ihn jetzt fester denn je. Heiko hat inzwischen aber gar keine Lust mehr abzuhauen. Er will viel lieber bei Beate bleiben. Doch dann muss Heiko mit ansehen, wie sein bester Freund mit Beate schläft. "Ich hatte eben Druck" und "auf Frauen ist sowieso kein Verlass", entschuldigt Tommy sein Verhalten. Heiko rastet aus, lässt sich dann aber doch von Tommy zu einer gemeinsamen Flucht überreden.
Mit Leiter und Bolzenschneidern bewaffnet, ziehen die Freunde los in Richtung Freiheit. Das riskante Unternehmen schlägt allerdings grandios fehl: Ein nicht beachteter Stolperdraht wird ihnen zum Verhängnis. Sirenen heulen, Suchscheinwerfer flammen auf, die Grenzpolizei schnappt die beiden Republikflüchtlinge. Sie kommen mit dem Leben davon, landen aber im berüchtigtesten und gefürchtetsten Zuchthaus der DDR. Bald nachdem sich das Gefängnistor hinter ihnen geschlossen hat, wird ihnen klar, dass sie für lange Zeit in eine fremde Welt verbannt sind, in der eigene Gesetze herrschen. Heiko und Tommy werden getrennt. Heiko muss seine Zelle mit dem Frauenmörder Eduard Kellermann (
Dieter Laser) und dem Schwerverbrecher Bonzo (
Henning Peker), der es auf den jungen wehrlosen Freddy (
Christoph Ortmann) abgesehen hat, teilen. Die beiden Freunde sehen sich nur beim Hofgang. Während Tommy sich sofort mit den rechtsradikalen "Kameraden" unter der Führung von Friedhelm Kaltenbach (
Harry Baer) arrangiert, kommt Heiko, der sich lieber allein durchschlagen will, mit dem brutalen, von Korruption und sexuellem Missbrauch geprägten Umfeld gar nicht klar. Er begibt sich in die Obhut des Mitgefangenen Hagen (
Jürgen Lingmann), der ihm als "Erziehungsbereichsältester" seinen Schutz anbietet.
Schnell gewinnt Hagen sein Vertrauen, um es bald gnadenlos auszunutzen: Beim Duschen wird Heiko von Hagen ganz unerwartet überwältigt und brutal vergewaltigt. Heiko kann mit letzter Kraft nach Tommy schreien. Der eilt mit seinen "Kameraden" sofort zu Hilfe und findet Heiko zusammengekauert und blutüberströmt auf dem Boden liegen. Sie stürzen sich auf Hagen und schlagen ihn brutal zusammen. Nach diesem furchtbaren Zwischenfall reicht Heiko Kaltenbach die Hand. Ein erster Schritt zur Verbrüderung. Eines Nachts in der Zelle, als Bonzo Heiko zum Sex zwingt, rammt Heiko ihm einen Schraubenzieher in den Leib. Das verschafft Heiko zwar Respekt und Anerkennung von den faschistischen Mitgefangenen, bedeutet aber auch einen längeren Aufenthalt in Isolationshaft, an der er fast endgültig zu zerbrechen droht. Um Heiko zu retten, muss Tommy seine Nazikameraden an die Stasi verpfeifen...
Da kommt einiges zusammen: "Führer Ex" beginnt als "DDR-Drama", in dem zwei Freunde versuchen aus dem totalitären Staat zu fliehen und dafür einige Repressalien in Kauf nehmen müssen – und wandelt sich zum "West-Drama", in dem die in den Westen geflohenen Freunde selbst totalitäre Züge annehmen. Interessant dabei, dass sich auch die Sympathien des Publikums verlagern: Scheint zuerst Heiko derjenige zu sein, der von seinem Freund in alles mit hineingezogen wird, entwickelt er sich im zweiten Teil des Films selbst zum Anführer in viel extremerem Ausmaß. Einige Szenen erfordern starke Nerven – insgesamt auf jeden Fall sehenswert!