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Wilde Maus - Plakat zum Film

WILDE MAUS

(A, 2017)


Regie: Josef Hader
Film-Länge: 103 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 09.03.2017

 DVD/Blu-ray-Start:
 07.09.2017

 Streaming-Start:
 09.02.2024

 (Paramount+)

 Free-TV-Start:
 08.12.2019

 (ARD)

"Wilde Maus" - Handlung und Infos zum Film:


Anton Bruckner oder Jack White - Wer ist denn nun der Schöpfer der bekanntesten Bassline des größten Fußballsongs aller Zeiten? Ist es das "Bruckner-Riff", das zum Ohrwurm und Stadion-Schlachtgesang wurde, oder ein Geniestreich von Jack White? Eine Frage, die Georg (Josef Hader), ein anerkannter Musikkritiker und Feuilleton-Chef einer renommierten Wiener Tageszeitung, ohnehin nicht interessiert, auch wenn seine junge Kollegin (Nora von Waldstätten) versucht, ihn etwas anderes glauben zu lassen. Vom Glauben fällt er jedoch gänzlich ab, als ihm sein Chef nur kurze Zeit später verkündet, dass er ihn aufgrund von Einsparungen entlassen muss.

Wenig mitleidig und verständnislos und trotz flehentlichem Bitten von Georg setzt er ihn dennoch vor die Tür. Georg schämt sich und gibt gegenüber der Chefsekretärin vor, freiwillig aus dem Verlag auszuscheiden, um ein Buch zu schreiben. Doch seine erste Wut und Enttäuschung entlädt sich bereits auf dem Parkplatz des Verlags.

Das Gefühl versagt zu haben, bringt Georg dazu, die Kündigung zuhause vor Johanna (Pia Hierzegger), seiner Frau, zu verheimlichen. Sie gibt ihm ohnehin schon das Gefühl nicht mit ihr mithalten zu können. Weder mit ihrem Alter, noch beruflich. Ihren Kinderwunsch scheint er auch nicht erfüllen zu können. Da will er nicht unnötig mehr als Versager dastehen: Er, Georg, der spitzfindige Vorruheständler mit dem Geist und ästhetischen Feinsinn eines Stefan Zweigs aber der Spermienagilität eines Greises - Und da Johanna, die junge, attraktive und scheinbar erfolgreiche Therapeutin mit den frischen Eizellen, die nur darauf warten von einem andockenden Spermium befruchtet zu werden. Wer sollte da nicht unter Versagensängsten leiden?

Um vor Johanna den Eindruck zu wahren, Georg ginge noch immer seiner Arbeit nach, vergnügt er sich tagsüber im Prater, abends im Konzert. Dummerweise läuft ihm dort ausgerechnet seine Kollegin über den Weg. Geschickt versucht sie Georg zu entlocken, wie ihm das Konzert eben gefallen hat. Doch dieser durchschaut das intrigante Spiel. Georg fühlt sich benutzt und Wut steigt in ihm auf. Er setzt sich ins Auto, um geradewegs zu seinem früheren Chef zu fahren. Das Haus gleicht allerdings einer Trutzburg - doch sein vor Arroganz und Dekadenz strotzender Porsche fordert ihn geradewegs dazu heraus den roten Lack mit einem feinen Kratzer über die gesamte Flanke zu dekorieren. Diese Tat verschafft Georg, zumindest für einen kurzen Moment, Befriedigung.

Als Georg sich am nächsten Morgen wieder im Prater herumtreibt, lernt er Erich (Georg Friedrich) kennen. Erich ist zwar ein einfaches Gemüt, aber teilt das gleiche Schicksal, denn er wurde auch zu Unrecht entlassen. Georg findet in ihm einen Gleichgesinnten und neuen Freund.

Erneut erwacht Georgs Wut, als er am Morgen eine Konzertkritik lesen muss. Geschrieben von seiner jungen Kollegin, doch veröffentlicht unter seinem Namen. Ist dies ein perfides Machtspiel seines Ex-Vorgesetzten? Georg besorgt sich ein Messer und so muss das Verdeck des schnieken Porsche Cabrios leiden. Wenigstens bringt die Nennung seines Namens als Autor der täglichen Musikkritiken den Vorteil, Johanna weiterhin in dem Glauben zu lassen, Georg schreibe diese nach wie vor. Wenn er jetzt nur noch eine Lösung hätte, wie er Johannas notorische Nerverei um ihren Kinderwunsch beenden könnte. Doch um seinen Einwand, dass er sich noch nicht bereit für ein Kind fühle, entbrennt ein Streit, der Johanna unglücklich zurücklässt.

Unterdessen, als Georg spät in der Nacht auf dem Heimweg ist, trifft er scheinbar zufällig auf seinen Chef. Hat er ihm etwa aufgelauert? Demonstrativ macht dieser Georg auf den Schaden an seinem Wagen aufmerksam. Ahnt er etwas? Georg ergreift die Flucht.

Die Zeit zieht ins Land. Die Perspektivlosigkeit bleibt. So vertreibt sich Georg weiterhin den Tag mit Erich auf dem Prater. Erich will in ein Fahrgeschäft investieren und eine marode Achterbahn, die Wilde Maus, kaufen. Da ihm das notwendige Kleingeld für die Pacht fehlt, bietet Georg ihm an, das Geld, als Leihgabe, zuzuschießen. Gemeinsam bringen Erich, dessen Freundin Nicoletta (Crina Semciuc) und er das heruntergewirtschaftete Fahrgeschäft auf Vordermann. Georgs Loyalität gegenüber Erich schweißt die beiden noch enger zusammen, distanziert ihn aber zugleich zunehmend von Johanna.

Als Johanna Georg auf sein merkwürdiges Verhalten anspricht, verstrickt er sich weiter in Lügen. Er gibt Stress in der Redaktion vor, der ihn psychisch unter Druck setzen und über kurz oder lang dazu zwingen würde, zu kündigen. Anvertrauen tut er sich wiederum nur Erich und Nicoletta mit denen er gemeinsam Rachepläne an seinem Chef schmiedet. Johanna findet eine Vertrauensperson in ihrem Patienten Sebastian (Denis Moschitto). Während Georg mit Erich einen blutigen Fisch im Naturteich von Georgs Chef hinterlässt, gehen Johanna und ihr schwuler Patient auf Tuchfühlung.

Georgs Chef geht auf Konfrontation. Er sucht Johanna auf und gibt vor, ihre Hilfe als Therapeutin im Zeitmanagement zu benötigen. Diese lehnt ihn jedoch aus personellen Gründen ab, nicht ohne jedoch Georg von dem Besuch seines Chefs zu erzählen. Er fällt aus allen Wolken, als er davon erfährt. Offensichtlich ahnt dieser, wer hinter all den kleinen Sachbeschädigungen steckt. Doch nicht nur das: Nun dringt er auch noch in Georgs Privatleben ein. Folgenschwer fasst er einen Entschluss:

Nachdem Johanna ihm dann auch noch beim Abendessen unterbreitet, dass sie zwar von einem Coaching seines Chefs Abstand genommen, sich jedoch bereit erklärt hat, die Redaktion im Zeitmanagement zu coachen, platzt Georg der Kragen. Er sucht Erich und Nicoletta auf - die Einzigen, die ihm in dieser Zeit zur Seite stehen und bei denen er all den Ärger beiseiteschieben kann. Zumindest für ein paar Stunden.

Johanna, die von der Hinterlistigkeit von Georgs Chef nichts ahnt, muss bei einem gemeinsamen Essen mit ihm erfahren, dass ihr Mann seit über einer Woche wegen angeblicher Krankheit nicht mehr in der Redaktion erschienen ist. Sie deckt Georg, verlässt fluchtartig das Restaurant um ihn am Telefon zur Rede zu stellen. Als sich dieser erneut in Ausreden verstrickt, im Hintergrund jedoch deutlich Jahrmarktgeräusche zu hören sind, macht sie sich auf die Suche nach ihm, um ihn schließlich als Rekommandeur auf dem Wiener Prater ausfindig zu machen. Stinksauer macht sie Georg eine Szene, der durch seine Alleingänge und Lügerei ihre gesamte zukünftige Lebensplanung zunichtemacht. Johanna setzt Georg vor die Tür.

Zweifelsohne steht für Georg fest, dass sein Chef auch für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich ist. Mit Sturmmaske randaliert Georg vor dem Haus seines ehemaligen Vorgesetzten. Doch die installierten Videokameras überführen ihn schnell und so findet sich Georg auf der Polizeiwache wieder. Doch der Gescheiterte ist noch immer nicht geläutert. Er nutzt die Gelegenheit und das Vertrauen des Polizisten, der ihn als Journalisten sehr schätzt, um sich ein Leumundszeugnis ausstellen zu lassen und eine Waffe zu besorgen.

Georg scheint entschlossen dem intriganten Machtkampf mit seinem Chef endgültig ein Ende setzen zu wollen. Als dieser jedoch in der Redaktion nicht anzutreffen ist, leiht Georg sich Erichs Auto. Er soll sich in den Bergen aufhalten, um dort mit seinem Lebensgefährten, ganz romantisch, seinen Geburtstag zu feiern. Doch plötzlich unterbricht der heranrauschende Georg die scheinbare Idylle und Zweisamkeit, steigt aus dem Auto, zieht die Waffe und schießt auf seinen Chef. Durch den Schuss alarmiert kommt Sebastian, der Lebensgefährte von Georgs Chef, aus der Hütte. Beide versuchen das Unheil abzuwenden und Georg besinnt sich. Jedoch nicht ohne noch eine Prügelei anzuzetteln, bei der er allerdings den Kürzeren zieht.

Wie ein räudiger Hund zieht sich Georg zurück. Alles ist hin. Und jetzt beginnt es auch noch zu schneien. Das erhoffte Licht am Ende des Tunnels ist doch lediglich der Expresszug, der auf Georg zurast. Er hat schlichtweg auf ganzer Linie versagt und Johanna, die sich auf der Party ihres durchaus attraktiven Nachbarn herumtreibt, ist nicht für ihn zu erreichen.

Eingeschneit erwacht Georg am nächsten Morgen in seinem Auto. Es mag das ruhig und friedlich vor ihm liegende Tal sein oder der herab gefallene Schnee, der alles Geschehene unter sich begraben zu haben scheint.

Georg wagt den Schritt. Er will sich das Leben nehmen. Nackt mit einer Flasche Whiskey und einer Schachtel Tabletten sitzt er im Schnee. Doch das Häschen in der Grube wird von zwei Forstarbeitern entdeckt. Noch nicht einmal zum Selbstmord in der Lage! Georg ergreift die Flucht. Durch die Tiefen der Schneelandschaft - noch immer nackt. Ist vielleicht doch Johanna seine letzte Rettung?

Und so scheint es, als könnten der schrullige alte Mann und die krampfhaft Junggebliebene letztlich vielleicht doch wieder zueinander finden...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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