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Die Geschwister Savage - Plakat zum Film

DIE GESCHWISTER SAVAGE

("The Savages")
(USA, 2007)


Regie: Tamara Jenkins
Film-Länge: 114 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 24.04.2008

 DVD/Blu-ray-Start:
 31.10.2008

 Streaming-Start:
 04.11.2009

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 25.05.2011

 (ZDF)

"Die Geschwister Savage" - Handlung und Infos zum Film:


Wendy Savage (Laura Linney) lebt in New York und schlägt sich mit Zeitarbeitsjobs durch, träumt aber von einer Karriere als Bühnenautorin. Immer wieder bewirbt sie sich für Stipendien renommierter Institutionen. Entmutigen lässt sie sich trotz vieler Rückschläge nicht, schickt weiter Manuskripte ein - wie auch ihr jüngstes, eine biografische Reise zurück in die eigene Familiengeschichte. Jon Savage (Philip Seymour Hoffman) lebt in Buffalo, unterrichtet Theaterwissenschaft an einem College und ist Autor zahlreicher gelehrter Bücher, die ihm außer akademischer Anerkennung und Stress wenig einbringen. Aktuell schwitzt er über einem Buch über Bertolt Brecht, dessen Abgabetermin immer näher rückt. 635 Kilometer Luftlinie trennen die unterschiedlich erfolgreichen Geschwister - doch eine unglückliche Kindheit verbindet sie.

Ein Anruf verändert diese Situation plötzlich. Vater Lenny Savage (Philip Bosco), der seit Jahren im exklusiven Rentnerparadies Sun City in Arizona lebt, ist geistig verwirrt und stellt mit seiner Aggressivität den Pfleger, der auch seine langjährige Lebensgefährtin Doris betreut, vor große Probleme. Beunruhigt alarmiert Wendy ihren Bruder, dass sie sich jetzt um den Vater kümmern müssten, auch wenn der Kontakt zu ihm seit langem abgerissen ist. "Wir sind nicht in einem Sam-Shepard-Drama", antwortet Jon trocken. Doch eine weitere Hiobsbotschaft zwingt die Geschwister zum Handeln. Doris stirbt überraschend und Lenny ist damit heimatlos. Weil es keine schriftliche Vereinbarung gibt, muss er Doris’ Haus und Sun City verlassen.

Vor Ort werden sich die Geschwister der Konsequenzen bewusst. Bei ihrem Vater, der sie verwirrt und lieblos mit Vorwürfen empfängt, wird fortschreitende Demenz und Parkinson diagnostiziert. "Vielleicht hat er uns ja nicht im Stich gelassen, sondern nur vergessen", witzelt Wendy über die bitteren Erinnerungen an einen Mann, der als Vater versagt hat und beiden fremd geworden ist. Trotz dieser Vergangenheit müssen Vorbereitungen für die Zukunft getroffen werden. In der Nähe seiner Wohnung findet Jon ein Pflegeheim, das seinen Vater aufnehmen wird. Wendy holt ihn in Arizona ab und erkennt dabei, was Alter wirklich bedeutet und wie wenig sie darauf vorbereitet ist. Schwestern geben ihr Windeln für den Flug an die Ostküste mit, der zur peinlichen Prüfung wird - für Vater und Tochter.

"Wir sind schreckliche Menschen", resümiert Wendy, als sie den Vater einliefern und im Heim zurücklassen. "Wir sorgen besser für ihn, als er es je getan hat", entgegnet Jon nüchtern, der von beiden Geschwistern am meisten aus eigener Erfahrung spricht. Während seine Schwester noch immer die Liebe ihres Vaters sucht, ihre Emotionen dabei nach außen trägt, hält er Distanz zu ihm und verbirgt seine Gefühle. Wie sehr die zerrüttete Ehe der Eltern ihn traumatisierte, zeigt sein Beziehungsleben. Seine langjährige Freundin Kasia (Cara Seymour) liebt er, doch heiraten kann er sie nicht. So muss sie wegen ihres abgelaufenen Visums schließlich das Land verlassen. Einsamkeit prägt auch Wendys Leben, loyale und enge Beziehungen pflegt sie nur zu ihrer Katze und ihrem Ficus. Vom Verhältnis zu ihrem verheirateten Nachbarn Larry (Peter Friedman) ist sie gelangweilt – so sehr, dass sie beim Sex nur Larrys zutraulichen Hund krault.

Im Umgang mit dem schwierigen Vater und dem Verfall des Alters zeigt sich die ganze Hilflosigkeit der Geschwister. Wie fragt man einen alten Mann, wie im Fall der Fälle zu verfahren ist, ohne gefühllos zu wirken? Wer besucht ihn an Thanksgiving und stellt die eigenen Wünsche hinten an, obwohl Lenny selbst das niemals tat? Wie geht man mit den widerstreitenden Gefühlen um, dass neben Verachtung und Mitleid immer noch ein Rest von Zuneigung existiert? Und gibt es wirklich ein Sterben in Würde, Harmonie und mit zwitschernden Vögeln, wie es Werbespots für paradiesische Pflegeheime suggerieren?

Zumindest Wendy glaubt das. Sie findet für ihren Vater eine Heimalternative, die freundlicher wirkt und erreicht, dass er dort auf die Warteliste gesetzt wird. Das ist einer von vielen Punkten, über die die Geschwister jetzt in Streit geraten. Alte Wunden brechen auf, neue werden entdeckt - in einer Phase, in der beide einander so nah sind und sich so verletzlich zeigen wie lange nicht mehr. Jon leidet unter Kasias Abreise und seinen Kindheitserinnerungen; Wendy unter ihrem unglücklichen Beziehungsleben und dem Schatten, denn der erfolgreichere Bruder ein Leben lang wirft.

Es ist Zeit für Veränderungen. Ihren Liebhaber schickt Wendy in die Wüste – schließlich sei es symbolisch, dass er ihren Ficus vertrocknen ließ. Eine andere Trennung fällt schwerer, obwohl es Lenny Savage seinen Kindern nie leicht machte. Als der Anruf aus dem Heim kommt, ist es für einen Abschied noch nicht zu spät, aber trotz bitterer Erinnerungen immer noch zu früh…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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