MUT ZUR WAHRHEIT

Amerika ging aus dem Golfkrieg siegreich hervor. Doch nicht alle Amerikaner konnten diesen Triumph ungehemmt auskosten. Lieutenant Colonel Nathaniel Serling (Denzel Washington) muss sich selbst vorwerfen, den Befehl zum Abschuss eines eigenen Panzers gegeben zu haben und damit den Tod seiner eigenen Leute verantworten zu müssen. Eine abschließende Untersuchung steht noch aus.

Sein Vorgesetzter General Hershberg (Michael Moriarty) betraut ihn aber derweilen mit einer anderen Untersuchung: Die im Golfkrieg gefallene Pilotin Captain Karen Walden (Meg Ryan), hier nur in Rückblenden zu sehen@ wurde als erste Frau für den Tapferkeitsorden vorgeschlagen. Das Weiße Haus ist darauf aus, die Verleihung an die Tochter der Toten möglichst bald stattfinden zu lassen, um sie Öffentlichkeitswirksam auszuschlachten. Mehr pro forma soll Serling die Untersuchungen führen und einen abschließenden Bericht schreiben. Doch während der Gespräche mit den anderen Mitgliedern von Captain Waldens Einheit kommen immer mehr Zweifel auf.

Regisseur Edward Zwick scheint einen Hang zum Militärischen zu haben. Sein Streifen "Glory", ebenfalls mit Denzel Washington, wurde mit drei "OSCARS" bedacht. Zu eindimensional wirken diesmal die Akteure der erwartet pathetischen Geschichte, die aber keinerlei Anzeichen von Kriegs- oder Militär-Verherrlichung zeigt. Obwohl der Großteil des Filmes daraus besteht, ein und dieselbe Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Versionen zu hören, kann "Mut zur Wahrheit" den Zuschauer doch über weite Strecken in seinen Bann ziehen.