Diese Nachricht kann Jakob natürlich nicht für sich behalten. Als erstes erzählt er sie seinen Freunden Mischa (
Henry Hübchen) und Kowalski (
Erwin Geschonneck), die zuerst fragen, woher Jakob das weiß. Die Geschichte, dass er lebend der Kommandantur entkommen ist, glaubt ihm keiner - also erfindet er etwas anderes: Er habe selbst heimlich ein Radio, wo er diese Nachricht gehört habe. Jakob ahnt nicht, welche Lawine er damit losgetreten hat. Denn von nun an wollen seine Freunde und Nachbarn jeden Tag die neuesten Nachrichten von der Front wissen. Und Jakob wird recht erfinderisch - Hauptsache, seine Freunde hören ein paar gute Nachrichten und verlieren nicht den Mut...
Jurek Becker wurde im "Westen" vorwiegend durch die Fernsehserie "Liebling Kreuzberg" bekannt. In der ehemaligen DDR war "Jakob, der Lügner" als Buch schon lange bekannt, ehe es denn verfilmt wurde. Gemeinsam mit Regisseur Frank Beyer schrieb Becker auch das Drehbuch selbst und schuf einen charmanten Film, der humorvoll ist aber auch einige Male nachdenklich macht. "Jakob, der Lügner" war übrigens der einzige Film der DDR-Produktionsgesellschaft "DEFA", der für einen "OSACR" nominiert wurde - schließlich aber auch leer ausging. 1998 war dann auch Hollywood auf den Stoff aufmerksam geworden und drehte ein
Remake mit Robin Williams in der Hauptrolle.