Dass ein schwuler Fußballer was Besonderes ist, erfährt Óttar sehr schnell. Vor allem in einem Land, das einen besonderen Männlichkeitskult pflegt. Wozu vor allem gehört: wenig reden, viel trinken und Frauen nach Möglichkeit zum Schweigen zu bringen. Da kann der Fußballpsychologe noch so sehr behaupten, ‚wissenschaftlich’ gesehen sei jeder zweite Mann schwul, für den Aufsichtsrat des KR und Óttars Familie ist Homosexualität eine womöglich "ansteckende Schweinerei".
Óttars Ex-Frau Gugga (
Lilja Notthorarinsdottir) und sein Sohn Magnús (
Arnmundur Ernst) erfahren erst nach den Mannschaftskollegen und der Presse die Neuigkeit. Was der ohnehin durch Guggas Alkoholismus und Magnús’ Pubertät belasteten Kleinfamilie zunächst einmal den Rest gibt. Sein Bruder Orri, der in einer Videothek arbeitet, kennt wenigstens
"Philadelphia" – den "Film mit dem mutigen Homo, der am Schluss abkratzt".
Beim KR wird Óttar vom Training suspendiert – angeblich zum Schutz der Kinder und Jugendlichen. Da kommt ihm das Angebot des alten Freundes Pétur (
Helgi Björnsson), zu einem Amateurverein überzuwechseln, nur recht. Als er erfährt, dass dort auch zwei andere Schwule mitspielen, bestellt er erst mal einen "Hard & Sweet", geht zum nächsten Training und verliebt sich direkt in einen Mitspieler. Das Team erlebt durch Óttars Engegement einen ungeahnten Aufschwung: Man erfährt vom überproportional hohen Anteil schwuler Spieler, immer mehr Heteros verlassen die Mannschaft, talentierte neue Spieler tauchen auf, die T-Shirts wie "I did Beckham" tragen, andere Mannschaften trauen sich nicht mehr, gegen die "Homos" anzutreten, und plötzlich steht man mit dem neuen Namen "Pride United Reykjavík" als Amateurligen-Meister da.
Was Óttars private Probleme nicht geringer macht. Sein Sohn wird in der Schule gehänselt, seine Frau lässt sich völlig gehen, aber auch sein Freund verlässt ihn, weil Óttar am liebsten nur in den eigenen vier Wänden schwul ist. "Du denkst immer nur an dich!", wirft Magnús ihm vor, als auch noch das "Manlife"-Heft erscheint, mit seinem Vater auf der Titel-Seite. Jetzt wissen sogar die Fischer in Rauferhöfn, welche Mannschaft da bei Ihnen zum Auswärtsspiel erscheint. Der KR hat zwischenzeitlich andere Probleme: sie verlieren nur noch und haben ohne Stürmerstar keine Werbeeinnahmen mehr. Also soll Óttar jetzt doch zurückkommen – man muss ja alles nur "gut vertuschen". Dazu aber ist er nicht bereit – er will ein Match Pride United gegen den KR, und das zur Gay Pride Parade in Reykjavík…