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Ausgerechnet Sibirien - Plakat zum Film

AUSGERECHNET SIBIRIEN

(D, 2012)


Regie: Ralf Huettner
Film-Länge: 105 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 10.05.2012

 DVD/Blu-ray-Start:
 09.11.2012

 Streaming-Start:
 05.10.2013

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 28.11.2014

 (arte)

"Ausgerechnet Sibirien" - Handlung und Infos zum Film:


Ein Mann joggt durch ein kleines lichtes Wäldchen. Auf seinem Kopf trägt er Kopfhörer, die wie Ohrwärmer seine Ohren bedecken. Er hört ein Hörbuch. Eine wohlklingende Männerstimme erzählt von Schamanen und Aben-teuern, Libellen als mystischen Tiergeistern und schwerwiegenden Lebensentscheidungen…

Matthias Bleuel (Joachim Krol) ist Logistiker des Versandhauses Fengler in Leverkusen. Er lebt allein in einem kleinen Reihenhaus. Seine Ex-Frau Ilka (Katja Riemann) ist neu liiert. Sie versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Er ist noch nicht über die Scheidung hinweg. Bleuel wird vom Seniorchef (Michael Degen) mit dem Auftrag, eine neue Software einzuführen, die die Warenverwaltung automatisieren soll, in das Verkaufsbüro Kemerovo in Sibirien geschickt. Vor allem soll er der Leiterin der dortigen Niederlassung, Galina Karpova (Zoya Buryak), offensichtlich eine lange zurückliegende Affäre des Chefs, eine Ehrenurkunde für ihre Verdienste nebst Pralinen überreichen... sowie ein Foto von ihr mit nach Hause bringen.

Dem wenig abenteuerlustigen Bleuel gelingt es nicht, seinen Chef davon zu überzeugen, dass er absolut ungeeignet für eine solche Reise ist. Und so findet er sich bald auf dem Flughafen in Novosibirsk wieder, wo er eigentlich nur umsteigen sollte. Sein Anschlussflug wurde gestrichen. Warum, bleibt ihm verborgen, da er kein Wort Russisch kann und um ihn herum niemand Deutsch oder Englisch spricht. Er hat keine Ahnung, wie es weitergeht. Ilka, die er anruft, damit sie ihm von Deutschland aus hilft, legt einfach auf. Bleuel muss viele Stunden warten – er setzt den Kopfhörer auf, schließt die Augen und vertieft sich in sein Hörbuch über den Schamanen.

Da steht auf einmal Holger (Armin Rohde), ein alter Schulfreund, vor ihm, der sich nicht nur bestens auskennt, sondern Bleuels Probleme mit ein paar zusätzlichen Rubel am Ticketschalter regeln kann. „Dafür bekomm’ ich Dein Pausenbrot, Du Muschi!“ kommentiert er die Aktion. Und erklärt, dass Bleuels Reiseziel Kemerovo buchstäblich am Ende der Welt liegt, dort wo der ganze Weltraumschrott auf die Erde herunterkommt.

Endlich in Kemerovo angekommen, wird Bleuel von seinem Dolmetscher Artjom (Vladimir Burlakov) abgeholt, der ihn erstmal ins Hotel bringen möchte. Doch Bleuel will, korrekt wie er ist, lieber gleich ins Büro, um sich "einen ersten Überblick zu verschaffen". Kurz gesagt: Er eckt vom ersten Moment an. Daran kann auch der herzliche Empfang, den ihm Galina Karpova bereitet, nichts ändern. Er hält eine holprige Begrüßungsrede und übergibt unbeholfen die Urkunde mit den Pralinen. Artjom will die Belegschaft der Fengler-Zweigstelle nicht vor den Kopf stoßen und übersetzt in blumigen Worten das trockene Gerede von Bleuel. Die Freude ist groß und es gibt ein spontanes Fest, bei dem Bleuel vor allem dadurch auffällt, dass er alles, was man ihm anbietet, ausschlägt. "Keine Tomaten? Kein Wodka? – Wovon lebt er?" ist der mitleidige Kommentar einer Mitarbeiterin.

Am nächsten Morgen im Hotel, neben dem umgebauten ehemaligen Forschungszentrum der sowjetischen Raumfahrtbehörde, entdeckt er zwischen den Scheiben des Doppelglasfensters eine bunt schimmernde Libelle. Wie ist sie da hingekommen?

Wieder in der Fengler-Zweigstelle versucht Bleuel verzweifelt der Belegschaft das neue Warenwirtschaftsprogramm zu erklären. Dies scheitert nicht nur an dem veralteten Computer. In den Gesichtern spiegelt Langeweile über seinen Vortrag. Artjom übersetzt aus Spaß konsequent falsch oder gar nicht. Und schließlich mischt sich der Dolmetscher sogar ein: "Ich hab da mal ne Frage: Dieses also nun wirklich ganz besonders schöne Stück aus der Fengler Kollektion ’Sommerträume’, gesendet aus Deutschland, genäht in China. China ist keine 1000 Kilometer entfernt von hier. Was sagt denn der Fachmann dazu, dass das Kleidchen erst 8000 Kilometer von China nach Leverkusen reisen muss und dann 7000 Kilometer zurück hierher?" – "Lieber Artjom," antwortet Bleuel belehrend, "Logistik folgt immer einem Kosten-Nutzen-Kalkül. Das ist im Einzelfall für einen Laien nicht so leicht verständlich." Plötzlich fallen "Kunden" in den Laden ein und selbst dem Dümmsten wird klar, dass in der Zweigstelle Fengler-Kemerovo nicht alle Warenflüsse in den Büchern verzeichnet sind.

Als Bleuel dann auch noch von der schönen Natalia (Svetlana Tsvichenko) mit einem Brief eine Geldheirat angetragen wird, platzt ihm der Kragen. Artjom rückt dem verärgerten Bleuel den Kopf gerade, der gar nicht begriffen hat, dass Natalias Angebot nur ein Papier erkaufen sollte, das sie zum Aufenthalt in Deutschland berechtigt, und nicht eine Ehe und Sex.

Am nächsten Tag ist Bleuel voller Scham über sein schlechtes Verhalten. Er will sich entschuldigen. Man nimmt ihn vielleicht nicht mehr ganz ernst, aber man nimmt ihm nichts übel. Im Gegenteil: Es ist sein letzter Tag und Galina ist wieder voller Herzlichkeit und lädt ihn zu einem Abschiedsessen in ein Restaurant.

Nach der Arbeit schlendern Artjom, Bleuel und Natalia die Straße entlang und kommen an einem Straßenfest vorbei. Auf einmal bleibt Matthias Bleuel vor einer Bühne wie angewurzelt stehen: Er hört zum ersten Mal in seinem Leben Kehlkopfgesang, vorgetragen von einer Schorin, einer geheimnisvoll-schönen Frau, und ist wie vom Donner gerührt. Als er auch noch von den mythischen Hintergründen des Gesanges erfährt, erinnert es ihn gleich an sein Schamanen-Hörbuch. Auf einmal fährt Leben in den schüchternen Mann und er bittet Artjom, ihn mit der Sängerin bekannt zu machen.

Von einem Moment zum nächsten ist Bleuel wie ausgetauscht. Voller Bewunderung begegnet er der Sängerin Sajana (Yulya Men), macht ihr Komplimente. Als er in ihrem Nacken ein Libellen-Tattoo entdeckt, ist er komplett aus der Fassung. Was hat das alles zu bedeuten? Die Libelle in seinem Hotelzimmer ist verschwunden. Abends beim Abschiedsessen ihm zu Ehren, versucht Galina ihm die russische Mentalität und ihr großes Herz zu erklären. Doch Bleuel hatte ein paar Wodka zuviel und antwortet mit einer Aufzählung von Vorschriften und Richtlinien. Galina Karpova platzt der Kragen, doch nur ganz kurz … und dann wird wieder gefeiert. Man ignoriert Bleuel und lässt sich die Feier nicht verderben.

Am nächsten Morgen, auf der Fahrt zum Flughafen, ist auf einmal die Libelle im Auto. Der Fahrer und Artjom versuchen sie tot zu schlagen, doch Matthias hindert sie daran. Er verabschiedet sich und geht in das kleine Flughafengebäude von Kemerovo, um kurz darauf wieder heraus zu kommen. Er, der eigentlich nie von zu Hause weg wollte, will nun nicht mehr zurück. Als erstes macht er sich auf den Weg zu Artjoms Wohnung, um ihn für ein paar zusätzliche Tage zu engagieren. Artjom ist natürlich komplett überrascht, als Bleuel auf einmal vor der Tür steht, und kann zugleich nicht verhindern, dass sein Vater, mit dem er zusammen wohnt, Matthias für einen Freier hält, der seinen Sohn für Sex bezahlen will. Es kommt zu einer kurzen und heftigen Schlägerei. Erst jetzt dämmert Matthias, dass Artjom schwul ist. Doch das irritiert ihn nur kurz. Er will Sajana finden. Er muss sie noch einmal sehen...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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