DAS LETZTE SCHWEIGEN

1986: Die elfjährige Pia wird in einem Kornfeld vergewaltigt und ermordet. Der Täter (Ulrich Thomsen) wird nie gefasst – auch weil der einzige Mitwisser (Wotan Wilke Möhring) schweigt. 23 Jahre später verschwindet ein Mädchen an derselben Stelle. Bei den Ermittlungen werden alte und neue Wunden aufgerissen. Die Mutter (Katrin Saß) des ersten Opfers hat den Mord an ihrer Tochter nie verarbeitet. Der ermittelnde Kommissar (Sebastian Blomberg) fühlt sich an den Tod seiner Frau erinnert. Die Eltern (Karoline Eichhorn, Roeland Wiesnekker) der Vermissten drohen an der Ungewissheit zu zerbrechen…

Wer wartet, bis die TV-Co-Produktion im ZDF-Nachtprogramm läuft, verpasst was. Denn dieses "kleine Fernsehspiel" gehört auf die große Leinwand - nicht nur weil Kameramann Nikolaus Summerer beeindruckende Bildkompositionen für die bedrückende Geschichte gefunden hat. Nachwuchsregisseur Baran Bo Odar lässt seinem herausragenden Schauspieler-Ensemble viel Platz für subtile Glanzleistungen, die sich am besten in konzentrierter Kinoatmosphäre goutieren lassen. "Das letzte Schweigen" weckt Assoziationen zum Klassiker "Es geschah am helllichten Tag". Das hat in der deutschen Krimi- und Filmlandschaft Seltenheitswert.