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Der Vorleser - Plakat zum Film

DER VORLESER

("The Reader")
(USA/D, 2008)


Regie: Stephen Daldry
Film-Länge: 123 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 26.02.2009

 DVD/Blu-ray-Start:
 04.09.2009

 Streaming-Start:
 13.06.2010

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 30.07.2012

 (ARD)

"Der Vorleser" - Handlung und Infos zum Film:


Der 15jährige Michael (David Kross) wächst in einer deutschen Provinzstadt auf. Es sind die 50er Jahre. Der Schatten des 2. Weltkriegs und der deutschen Greueltaten liegt über dem Land, doch kaum einer spricht darüber. Deutschland will in die Normalität zurückkehren. So wie in Michaels Familie Disziplin und Duldsamkeit die höchsten Werte sind, so funktioniert ganz Deutschland. Es wird gearbeitet und verdrängt.

Eines Tages, als Michael von der Schule in der Straßenbahn nach Hause fährt, wird ihm plötzlich übel. Schwindelig steigt er auf halber Strecke aus, torkelt in einen Hauseingang und übergibt sich dort. Eine Frau (Kate Winslet) kümmert sich um ihn und bringt ihn nach Hause. Sie ist wortkarg, ein wenig ruppig fast, und dennoch fürsorglich. Es stellt sich heraus, dass Michael Scharlach hat. Mehrere Monate muss der Junge das Bett hüten, bis er sich mit einem Blumenstrauß bei seiner Helferin bedanken kann. Fast magisch wird er von der unbekannten Frau angezogen. Bei diesem zweiten Zusammentreffen knistert es zwischen Michael und der deutlich älteren Frau. Fast täglich besucht Michael nach der Schule nun Hanna und es entfesselt sich eine leidenschaftliche Affäre.

Für Michael ist es seine erste Liebe. Und auch wenn Hanna sich um eine emotionale Distanz bemüht und ihren jungen Liebhaber beharrlich bloß "Junge" nennt, wird schnell deutlich, dass auch sie sich aufrichtig verliebt hat. Einen Sommer lang währt Michaels und Hannas unbeschwertes Glück. Hanna überrascht Michael mit einer unerwartet großen Leidenschaft für Bücher. Sie lässt sich von Michael vorlesen. Stundenlang. Von Homers "Odyssee" über D. H. Lawrences "Lady Chatterleys Liebhaber“ bis zu "Tim und Struppi"-Comics. Michael entdeckt nicht, dass Hanna Analphabetin ist. Er glaubt, sie genieße es bloß, vorgelesen zu bekommen. Eines Tages jedoch ist Hanna spurlos verschwunden. Ihre Wohnung ist leer. Es gibt keine Nachricht von ihr, keine Erklärung. Michael ist plötzlich wieder allein.

Einige Jahre später. Michael hat die provinzielle Enge hinter sich gelassen und hat Jura in Berlin studiert. Mit einer Arbeitsgruppe seines Professors (Bruno Ganz) besucht Michael als Zuschauer einen Prozess, in dem sich fünf ehemalige Wärterinnen des KZs Auschwitz für ihre Taten verantworten müssen. Ihnen wird 300facher Mord vorgeworfen, da sie jüdische Häftlinge in einer verschlossenen Kirche erbarmungslos verbrennen ließen. Michael erstarrt, als er sieht, wer mit auf der Anklagebank sitzt: Hanna Schmitz, die Liebe seines Lebens! Als Michael den Aussagen der einzigen Überlebenden (Lena Olin) und ihrer Tochter (Alexandra Maria Lara) zuhört, kann er es nicht fassen. Als er dann Hannas erschreckend pragmatische und kühle Schilderung der Vorgänge hört, bricht ihm das Herz. Hanna scheint sich keiner Schuld bewusst. Sie hat einfach nur getan, was man ihr sagte. Sie wirkt völlig erschöpft, gefühllos, aufrichtig ahnungslos, was für eine unfassbare Schuld sie auf sich geladen hat.

Für die Menschen im Gerichtssaal ist Hanna Schmitz ein Monster. Doch Michael ist hin- und hergerissen zwischen seiner Abscheu und seinem Entsetzen über Hannas Taten und die große Liebe, die er einst für diese Frau empfunden hat – und scheinbar immer noch fühlt. Dann nimmt der Prozess eine Wendung, die Michael endgültig aus der Bahn wirft: Während alle anderen Angeklagten die Taten leugnen, gibt Hanna ehrlich Auskunft über die furchtbaren Ereignisse.

Die vier anderen angeklagten ehemaligen KZ-Wärterinnen beschuldigen Hanna nun, die befehlshabende Wärterin gewesen zu sein und somit die Hauptschuld zu tragen. Hanna soll es gewesen sein, die ein besonders belastendes Dokument geschrieben hat. Als der Richter (Burkhart Klaußner) Hanna mit dem Vorwurf konfrontiert und eine Schriftprobe von ihr verlangt, gerät sie in Panik. Das ist der Moment in dem Michael die Augen aufgehen: Hanna ist Analphabetin. Und sie schämt sich so sehr dafür, dass sie nach kurzem Zögern alle Schuld auf sich nimmt. Ihre Mit-Angeklagten kommen somit als Beihelferinnen mit etwas mehr als vier Jahren Haft davon, während Hanna zu Lebenslänglich verurteilt wird. Michael steht unter Schock. Einen Besuchstermin bei Hanna im Gefängnis, den er beantragt hat, lässt er im letzten Moment verstreichen. Einzig Professor Rohl ahnt, dass hinter Michaels Verhalten mehr stecken muss, als die bloße Erschütterung über die im Prozess beschrieben Taten.

Die Erinnerung an Hanna und seine ambivalenten Gefühle ihr gegenüber verfolgen Michael über viele Jahre. Sie sind schmerzlich und überschatten all seine Beziehungen zu anderen Menschen. Um sich Klarheit zu verschaffen, besucht Michael die Gedenkstätte in Auschwitz und versucht sich vor Augen zu führen, was die Frau, die er liebte, hier getan hat. Für Michael führt kein Weg zurück. Und doch empfindet er noch immer so viel Liebe für Hanna, dass er ihr einen Kassettenrekorder ins Gefängnis schickt und auch regelmäßig Kassetten, auf denen er ihr ganze Bücher vorliest. Hanna findet darin Halt. Allmählich beginnt die gealterte Frau sich anhand der Kassetten und der entsprechenden Bücher aus der Gefängnisbibliothek Lesen und Schreiben beizubringen. Nach Jahren schreibt sie Michael einen ersten kurzen Brief. Er antwortet ihr nicht. Auch auf keinen der weiteren Briefe…

     1 Oscar® 2009:

  • Hauptdarstellerin: Kate Winslet

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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