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Die Alpen - Unsere Berge von oben - Plakat zum Film

DIE ALPEN - UNSERE BERGE VON OBEN

(D, 2013)


Regie: Lisa Eder, Christian Stiefenhofer, Dr. Peter Bardehle
Film-Länge: 94 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 12.09.2013

 DVD/Blu-ray-Start:
 14.02.2014

 Free-TV-Start:
 13.12.2014

 (arte)

"Die Alpen - Unsere Berge von oben" - Handlung und Infos zum Film:


Die Reise über die Alpen beginnt mit Blick auf ein vertrautes Phänomen: Auf schneeweißen Pisten trudeln sich die Skifahrer in Ameisengröße vor einem weiten Bergpanorama. Die Kamera umkreist das bunte Treiben aus der Ferne, folgt der herrlich breiten Piste und den sich hinabwedelnden Skifahrern Richtung Tal. Wir sind in den Dolomiten, Südtirol. Der Massentourismus verdreifacht jeden Winter die Bevölkerung in den Bergen und brachte den Wohlstand in viele Regionen, wo früher nur ein Leben voller Entbehrungen möglich war.

Doch auch abseits der regulären Pisten versuchen Freerider die Berge zu bezwingen. Spektakuläre Aufnahmen folgen einem Snowboarder, der sich vom steilen Gipfel in rasantem Tempo hintertreiben lässt, bald mehr fliegt als am Boden haftet. Doch schon der nächste Fahrer verliert kurz nach dem Gipfel die Balance, stürzt, und muss von einem Rettungshubschrauber am langen Drahtseil abtransportiert werden.

Dort, wo heute Gipfel aus Kalk und Granit in den Himmel ragen, befand sich vor hundert Millionen Jahren ein Meer. Es musste verschwinden, als zwei Kontinentalplatten aneinanderstießen und mit unvorstellbarer Kraft gegeneinander drückten. So stark, dass der Boden gar keine andere Wahl hatte als in die Höhe auszuweichen. Auf diese Weise entstanden solch atemberaubende Felsformationen wie das Matterhorn mit seinen 4478 Metern Höhe über dem Meeresspiegel.

Noch ein bisschen höher, nämlich 4810 Meter, ist der Gipfel des majestätischen Mont Blanc, dem höchsten Berg Europas. Schwelgende Kamerafahrten umkreisen die Gebirgsformationen, streichen über verschneite, vernebelte und felsige Landschaften und bringen wahre Kunstwerke der Natur zum Greifen nah auf die Leinwand. Neben den erhabenen Felsen sind die Alpen auch ein gigantisches Reservoir an gefrorenen Wassermassen. Während der letzten Eiszeit wurde das Gebirge von Gletschern überzogen.

Doch der Klimawandel macht auch vor den Bergen nicht Halt. 5.000 kleine und große Gletscher gibt es noch, doch in 20 Jahren wird die Hälfte davon verschwunden sein. Der größte Gletscher, der 21 km lange Aletschgletscher zeigt sich uns in seiner vollen Pracht. Unter den gefährdeten Eisriesen befindet sich einer, der bei Skifahrern besonders beliebt ist: der Stubaier Gletscher in Tirol. Riesige Matten aus Kunststoff werden ausgebreitet, um ihn vor der Sonne zu schützen. Doch das wird sein Abtauen nur minimal verzögern, aufhalten kann es den bestürzenden Prozess nicht.

Fernab vom Massentourismus geht es an vielen Orten der Alp noch beschaulich zu, wie beim frühsommerlichen Almauftrieb in der Schweiz, wo muhende Kühe unter Glockengeläut auf den weiten, saftig-grünen Bergwiesen leckere Kräuter wiederkäuen. Auch seine Bienen fährt ein Bauer in die Berge, dazu bläst ein anderer die traditionelle Tiba – Idylle pur. Aus der Vogelperspektive sehen wir, wie die frisch gemolkene Milch in großen Kannen vom Berg ins Allgäuer Tal kommt.

Nahezu menschenleere Alpen – das ist lange her. Mehr als 5.000 Jahre. Zu jener Zeit lebte Ötzi, der Mann, dessen vom Gletscher mumifizierte Leiche 1991 in den Ötztaler Bergen gefunden wurde. Handelspfade gibt es seit der Bronzezeit, also seit gut 4.000 Jahren. Unter großen Mühen wurden Gewürze, Gold und edle Stoffe über den Berg transportiert, im Kampf gegen Wind und Wetter und gegen die Kälte. Für die Soldaten im Ersten Weltkrieg war die Kälte sogar schlimmer als der Feind. 900.000 Italiener standen damals 800.000 Österreichern in den Südtiroler Dolomiten gegenüber. Das Thermometer sank zeitweise auf minus 40 Grad. 150.000 Soldaten haben feindliche Kugeln oder Kälte nicht überlebt. Die Bilder von den kargen Bergkämmen mit eingehauenen Schützengräben jagen immer noch Schauer über den Rücken.

Wer hoch hinauf will, ohne die Kälte zu fürchten, nimmt einen der berühmten Züge. Zum Beispiel die Semmeringbahn, die den Fahrgast von Niederösterreich über mehr als 100 Brücken und durch 14 Tunnel in die pittoreske Steiermark bringt. Noch spektakulärer ist der Blick aus den Panoramafenstern des Schweizer Glacier-Express‘ zwischen St. Moritz und Tirano. Und am allerbesten ist der Blick des Films auf die Züge, die vor überwältigender Bergkulisse wie Spielzeugeisenbahnen aussehen.

Im Zug sitzt man zwar sicher, doch kann man vor der Naturgewalt der Alpen überhaupt sicher sein? Angesichts der Bilder von einer frischen Steinlawine bei Meran fährt einem der Schreck in die Glieder: Gnadenlos hat das Geröll alles unter sich begraben. Nur durch einen glücklichen Zufall wurde ein Bauernhof am Hang verschont; die Lawine rumpelte wenige Meter daran vorbei.

Über den nötigen Respekt gegenüber der Natur kommt man bei den Aufnahmen vom Tagebau in der Steiermark ins Grübeln. Mithilfe von Sprengungen und riesigen Lkw wird dort der ursprünglich 1.500 Meter hohe Erzberg zur Eisengewinnung abgetragen – schon in sieben Jahren wird er vollständig verschwunden sein. Wie aus einem Science-Fiction Film muten die Bilder der Sandwege an, auf denen sich Transporter wie durch in Mondlandschaften schlängeln. Noch hat sich die Natur dort nicht gewehrt, aber wie viel schöner und überwältigender der Blick auf von Menschenhand unberührte Landschaften ist, zeigt der Film auch: Zum Beispiel in Oberbayern rund um König Ludwigs Schloss Linderhof oder in der französischen Gorges du Verdon, dem 21 Kilometer langen Grand Canyon Europas, der so prächtig ist, dass auch ein Seiltänzer über der Schlucht nicht stört.

Zu den beeindruckendsten Bauwerken der Alpen zählen die zahlreichen Kirchen und Klöster. Die Luftbilder vom Zisterzienser-Stift im österreichischen Stams, dem Benediktinerkloster im schweizerischen Einsiedeln oder der Abtei Frauenwörth auf einer Insel des bayerischen Chiemsees machen andächtig. Der Steinadler, dessen Flug die Kamera begleitet, dass einem fast schwindlig wird, ist ein Bestandteil der alpenländischen Natur – der Mensch nicht. Das bekommt jeder Bergsteiger zu spüren, der sich ohne die nötige Vorbereitung zum nächsten Gipfel aufmacht. An der berühmten Eiger Nordwand beispielsweise kann das Wetter innerhalb von Minuten umschlagen, was schon vielen Menschen den Tod brachte. Zeitraffer zeigen uns in sekundenschnelle wie Wolken, Nebel und Winde in den Bergen wechseln, wie Täler sich mit Wolken füllen und leeren.

In der Nacht geht auch die Bergwelt schlafen. Hier sieht man klar, wie sonst kaum auf diesem Planeten mit bloßem Auge zu erkennen, eine weite Sternenpracht. Doch der nächste morgen wird schon bald die Gipfel in Sonnenlicht tauchen und Mensch und Tier auf die Felsen, Almen und Täler dieser faszinierenden Bergwelt locken...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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