Zuerst scheint alles unverändert, als Felix am Abend auf die alte Clique trifft. Schmidt (
Axel Stein) trinkt Bier, arbeitet auf dem Bauernhof seines Vaters und träumt lautstark von den Frauen, die er nicht bekommt. Hausschild (
Thomas Schmieder) kifft und spielt "Play Station". Aber dann sind da noch zwei Typen, die Felix nicht kennt. Sehen aus, als hätten sie mit Sörens Nebenjobs zu tun. Und vor allem ist da Simona (
Anna Bertheau), das Mädchen, das Felix immer wollte. Als er die Stadt verließ hatte Sören geschworen, die Finger von Simona zu lassen. Jetzt lebt sie in seiner Wohnung.
Es war eigentlich klar, dass seine Mutter (
Ulrike Kriener) so reagieren würde. Dabei hatte Felix bisher nur angedeutet, eine Karriere bei der Polizei sei vielleicht doch nicht ganz das richtige. Den Gedanken hat er schon länger. Hat nichts mit seiner Zusage zu tun, Sören bei den Drogentouren als Späher zu unterstützen. Vorzufahren und zu checken, ob die Grenze frei ist oder Polizeikontrollen stattfinden. Nur ausnahmsweise - Brahim, der diesen Job sonst macht, musste kurzfristig zurück nach Marokko. Scheint, als hätte Felix sich wieder eingelebt. Die erste Kurierfahrt nach Holland lief glatt. Sie haben im "Paro" abgefeiert hinterher, ganz wie früher. Okay, Schmidt hat Probleme gemacht, war erst gut drauf und ist später im Suff völlig ausgerastet. Er hat einen Typen verprügelt, der ihn ein bisschen blöd angemacht hat. Aber irgendwie konnten sie die Sache regeln. Und auch Simona und Sören zusammen tanzen zu sehen scheint fast normal. Hat einen schalen Beigeschmack, vielleicht, aber so etwas passiert eben im Leben. Schwüre unter Freunden sind nicht für die Ewigkeit gemacht...
Vom Thema Schule kommt Regisseur Marco Petry nicht los – trug sein
Erstling auch eben diesen Titel, scheint er mit Film Nr. 2 im selben Gefilde zu wildern - aber nur scheinbar, denn die Titel gebende "Klasse von '99" ist inzwischen eigentlich in alle Winde verstreut und die Handlung beginnt mit Felix' Heimkehr nach Hause (in die Nähe von Aachen, wo Petry auch her kommt). Der Film ist dann eher ein "Coming Of Age"-Drama über das Erwachsenwerden, das Finden des richtigen Berufes und die Frage, wie man die richtigen Freunde erkennt. Durchaus spannend und vielleicht sogar "nachvollziehbar" dargestellt, aber ohne wesentliche Höhepunkte und leider weitgehend auch ohne den Witz des Vorgängers.