EIN WINTERNACHTSTRAUM

"Ein Winternachtstraum" ist ein Film über das Theater, in dem Regisseur und Drehbuchautor Kenneth Branagh, der diesmal auf die Übernahme einer darstellenden Rolle verzichtete, wieder einmal seiner Liebe zu Shakespeare freien Lauf läß. Er zeigt die Geschichte einer Theatertruppe, die von dem erfolglosen Schauspieler Joe Harper (Michael Maloney) ins Leben gerufen wird. Harper hat gerade zum Leidweisen seiner Agentin Margaretta D`Arville (Joan Collins) eine größere Filmrolle nicht erhalten und steht nun ohne Engagement da. Sie leiht ihm daraufhin etwas Geld, um mit einer jungen, kreativen Truppe eine besondere Aufführung des "Hamlets" auf die Bühne zu bringen.

Schon das Casting gestaltet sich skurril, denn nach diversen Tippfehlern in der Zeitungsanzeige kommen recht bizarre Typen, die teilweise Shakespeare lieber pantomimisch darstellen oder ausdiskutieren wollen. Als die Truppe dann endlich beisammen ist, geht es an den Proben- und Aufführungsort, eine alte leer stehende Kirche. Hier dürfen wir mehr als eine halbe Stunde lang bei den Proben und den Eifersüchteleien unter den Darstellern zusehen, ehe die Handlung endlich weitergetrieben wird...

Theater-Insider mögen über Branaghs filmisches Tagebuch lachen können - beim gemeinen Kino-Zuschauer reicht es allenfalls für ein kurzzeitiges Grinsen. Dafür nehmen aber die Proben zuviel Raum innerhalb des Films ein. Eine wirkliche Handlung ist erst gegen Ende erkennbar. Und warum Branagh den ganzen Film unbedingt in schwarz-weiß drehen musste, bleibt sein Geheimnis...