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Fickende Fische - Plakat zum Film

FICKENDE FISCHE

(D, 2002)


Regie: Almut Getto
Film-Länge: 103 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 15.08.2002

 DVD/Blu-ray-Start:
 15.01.2004

 Free-TV-Start:
 04.11.2004

 (ARD)

"Fickende Fische" - Handlung und Infos zum Film:


"Alles hat man herausgefunden, nur nicht, wie man lebt", steht auf einem Zettel an der Zimmerwand von Jan Borcherts (Tino Mewes). Also träumt er lieber von einer anderen Welt - dunkel, ruhig, nass und voller Fische. Jan ist 16 und wie seine schuppigen Seelenverwandten ein eher stiller Typ. Er lebt in einem Vakuum zwischen der Bedrohung durch seine Krankheit und der Sehnsucht nach dem echten Leben, ohne viel Kompromisse und Regeln. So testet er die Grenzen: Er schließt die Augen und balanciert auf Brückengeländern, er taucht in der Badewanne unter, bis ihm die Luft ausgeht und überquert blind träumend eine dicht befahrene Straße. Ein geschockter Autofahrer kann gerade noch bremsen, Nina (Sophie Rogall) auf ihren Inline Skates nicht. Sie fährt Jan um - bewusstlos schlägt der mit dem Kopf auf.

Erst, als Nina und Jan ein zweites Mal kollidieren, lernen sie sich kennen. Diesmal ist nicht Jan, sondern sein neuer Fisch der Leidtragende. Er hat den Zusammenstoß der beiden völlig verschiedenen Persönlichkeiten nicht überlebt. Nina ist anders als Jan: Voller Energie, spontan und frech. So leicht macht ihr niemand etwas vor. Seit ihre Mutter Eva (Suzanne Vogdt) die Familie verließ, steht Nina dem Leben mit einiger Skepsis gegenüber. Die neue Freundin ihres Vaters, Caro (Ellen ten Damme), würde sie am liebsten aus der Wohnung vergraulen. Aber Nina wird sich nicht unterkriegen lassen, nicht von ihrer Familie und nicht von ihrem ersten Schwarm, der nur Augen für eine Andere hat. Ihr Herzeleid klagt sie nur ihrer besten Freundin Angel (Angelika Milster), die ihre Mutter sein könnte, mit Dessous und Erotikspielzeug handelt und ihrer eigenen Tochter nachtrauert, die vor Jahren verschwand.

Als Jan traurig das leblose Tier aus der Plastiktüte in den Fluss kippt, verflüchtigt sich bald seine Wut. Nina entwaffnet ihn mit ihrer forschen Neugier: Woran merkt man den Unterschied zwischen einem bewusstlosen und einem toten Fisch? Überhaupt Fische - ficken die eigentlich? Fasziniert von Ninas Lebhaftigkeit lässt Jan sich ganz in ihren Bann ziehen. Beide haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint: Jan scheint endlich jemanden gefunden zu haben, der eine ähnliche Sehnsucht in sich trägt. Und Nina hat sich, als Wiedergutmachung für den toten Fisch, eine Überraschung einfallen lassen: Sie lädt Jan ins Aquarium ein, wo sie von seiner Begeisterung für die stille, blaue Welt der Fische angesteckt wird. Heimlich verbringen sie die Nacht dort. Doch ein Wachmann entdeckt die zwei. Jan hat den rettenden Einfall: "Kommen Sie nicht näher", schreit er den Mann an, "ich habe AIDS, und wenn es sein muss, beiße ich zu!" Den beiden gelingt die Flucht, und Nina ist beeindruckt von Jans Schlagfertigkeit, ohne die Wahrheit zu ahnen...

Zusammen brechen sie aus dem Alltag aus und genießen das Leben in vollen Zügen. Jan nimmt Nina mit an sein geheimes Versteck, einem einsamen Baggersee. Ausgelassen toben sie im Wasser, tauchen unter und umkreisen sich schließlich wie Fische in einem verwunschenen Unterwasser-Tanz. Mit zunehmender Vertrautheit öffnen sie einander ihr Leben. Nina erzählt Jan von ihrer Mutter im fernen Kenia, Jan stellt sie seinem Opa (Ferdinand Dux) vor. Jan schwebt im siebten Himmel, und als sie später in Ninas Zimmer eng umschlungen tanzen, berühren sich zum ersten Mal ihre Lippen...fast... Da platzt Caro unversehens ins Zimmer. Peinlich berührt sucht Jan das Weite. Für Jan wirft der zauberhafte Moment der Zärtlichkeit die bittere Frage auf: Wie kann gerade er sich verlieben...?

Jan gerät mit seiner ewig besorgten Mutter Lena (Annette Uhlen) aneinander, die gerade eine gesunde Mahlzeit kocht - zur Unterstützung seiner "Körperpolizisten". Doch Jan hat es satt, ständig die Krankheit vor Augen gehalten zu bekommen. Seit er Nina kennt, will er nicht täglich an sein Schicksal erinnert werden. Er will ein normales Leben führen. Trotzig hat er schon seit Tagen seine Medikamente nicht genommen, sie in ein Gurkenglas gesteckt und in seinem Zimmer versteckt. Auch bei Nina hängt der Haussegen schief: Ihre Mutter hat sich für ihren ersten Besuch seit Jahren angekündigt - eine Tatsache, die nicht nur Nina und ihrem Bruder, sondern auch Caro aufs Gemüt drückt. Die Stimmung bei Nina Zuhause ist auf dem Gefrierpunkt. Zusammen suchen Jan und Nina ihr Paradies und sie wissen: Es ist dunkel, ruhig, nass - und voller Fische....

Unter dem provokanten Titel "Fickende Fische" verbirgt sich ein Jugend-Drama, das – wie die meisten Filme dieses Genres – von seinen Hauptdarstellern lebt. In diesem Film können sie überzeugen – insbesondere Sophie Rogall, der man von der "jugendlichen Zicke", bis zur "verständnisvollen Frau" alles abnimmt, was sie darstellt. Tino Mewes wird drehbuchtechnisch weniger gefordert, besteht allerdings auch souverän. Ein unterhaltsamer Film, der auch an einigen Stellen recht nachdenklich macht…


Die Redaktions-Wertung:75 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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