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Gemma Bovery - Plakat zum Film

GEMMA BOVERY

("Gemma Bovery")
(F, 2014)


Regie: Anne Fontaine
Film-Länge: 99 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 18.09.2014

 DVD/Blu-ray-Start:
 26.02.2015

 Free-TV-Start:
 29.10.2019

"Gemma Bovery" - Handlung und Infos zum Film:


Als an einem sonnigen Frühlingstag ein englisches Ehepaar in das Nachbaranwesen einzieht, bietet sich dem literaturbegeisterten Martin Joubert (Fabrice Luchini) die ersehnte Möglichkeit, seinem gemächlichen Alltagstrott zu entkommen, und es beginnt für ihn eine Zeit voller Aufregung. Während Gemma Bovery (Gemma Arterton) und ihr Mann Charlie (Jason Flemyng) fern von London einen Neuanfang in der ländlichen Abgeschiedenheit der Normandie planen, ist der bereits in seinen Fünfzigern stehende Martin sofort fasziniert von seiner wunderschönen jungen Nachbarin. Martin, nach einer gescheiterten Verlagskarriere selbst vor einigen Jahren aus der Großstadt Paris in die beschauliche Provinz zurückgekehrt, führt dort die Bäckerei seines Vaters weiter, träumt aber insgeheim immer noch von einem Leben als Bohemien.

Dass das Leben in einem alten Haus in der Normandie nicht nur einer verklärt-romantischen Fantasie entspricht, stellen die beiden Briten bald anhand eines undichten Dachs und weiterer Baufälligkeiten fest, was zu ersten Unstimmigkeiten im Eheleben führt. Charlie, Gemmas älterer Mann, verbringt außerdem den größten Teil seiner Zeit damit, als Restaurator fern von London Fuß zu fassen; Gemma, ohne eigene Aufträge als Inneneinrichterin, bleibt deshalb viel Zeit für sich. Auf ausgedehnten Spaziergängen mit ihrem Hund erkundet sie ihre neue Heimat und die Schönheit der Natur.

Zufällig trifft Gemma dabei immer wieder auf ihren Nachbarn, der ebenfalls mit seinem Hund unterwegs ist und der dem sinnlichen Zauber Gemmas immer weiter verfällt. Gemma nimmt seine Gefühle nicht wahr, ihre Aufmerksamkeit gilt der französischen Esskultur und dem Savoir-vivre; schon bald steht sie das erste Mal in Martins Boulangerie vor seinen duftenden Brotkreationen. Martin nutzt die Gunst der Stunde, um Gemma in die Kunst des perfekten Teigknetens einzuführen, was für Gemma ein Teil der bewunderten französischen Lebensart ist. Für Martin dagegen ist dies der Moment, in dem seine längst vergessen geglaubte Libido wiedererwacht. Der gutmütige Martin ist wie gebannt von Gemmas verführerischer Anziehungskraft und ihrer naiven Laszivität, der sie sich selbst nicht immer bewusst ist, zugleich erkennt er aber auch ihren leichten Überdruss an dem geordneten, sicheren Leben an der Seite ihres freundlichen und verständnisvollen Ehemanns. Immer mehr drängt sich Martin der Gedanke auf, dass ihr Aufeinandertreffen kein Zufall sein kann. Längst hat er in Gemma eine moderne "Madame Bovary" erkannt – nicht zuletzt wegen des auffallend ähnlichen Namens –, und das befeuert seine Schwärmerei für die junge Engländerin umso mehr: Einerseits begehrt er sie schüchtern, weil er sich der Hoffnungslosigkeit seiner Wünsche bewusst ist, andererseits sind seine Gefühle geradezu obsessiv.

Sein Hang zu Flauberts Literaturklassiker beflügelt Martins Fantasie bis aufs Äußerste, immer weiter verstrickt er sich in die Idee, Gemma sei die moderne Variante der tragischen Romanfigur, sodass es selbst seiner scharfzüngigen Frau Valérie (Isabelle Candelier) und ihrem pubertierenden Sohn Julien (Kacey Mottet-Klein) auffällt. Und nicht selten ist Martin kurz davor, sich und seine geheime Obsession zu verraten, besonders als er eifersüchtig auf Gemmas vor allem berufliches Interesse an ihren neureichen englischen Nachbarn reagiert, was schließlich aber doch nur seiner liebenswert-spleenigen Verschrobenheit zugeschrieben wird.

Der Sommer hält Einzug, und Martin bleibt felsenfest von seiner "Entdeckung" überzeugt. Er folgt seiner Nachbarin, so oft es geht: mal zufällig in der Natur oder nur mit Blicken von der Tür seines Ladens aus, wenn Gemma gedankenverloren ihre Einkäufe auf dem Markt erledigt. Eines Tages beobachtet Martin von dort, wie Gemma den jungen Adelsspross Hervé de Bressigny (Niels Schneider) kennenlernt und wie sich ihre Augen treffen, sieht von seinem Posten das wachsende Interesse der beiden aneinander, erkennt den erotisch aufgeladenen Moment und spricht ihre Sätze, die er zu kennen glaubt, leise vor, bevor sie selbst es tun – als sei er der Regisseur eines Films oder ein Deus ex machina, der die Szene führt.

Was sein Blick zufällig zwischen Gemma und Hervé eingefangen hat, entwickelt sich schnell zu einer leidenschaftlichen Affäre, auf die Martin von seinem Posten des stillen Beobachters wie in einem offenen Buch lesend blickt und dabei vom tragischen Ausgang dieser geheimen Liaison überzeugt ist. Sich die fantastischsten Bilder ausmalend, ist sich Martin leidenschaftlich sicher, dass Gemma in ihr Unglück rennen wird und es an ihm liege, sie vor dem furchtbaren Schicksal zu beschützen, das Flaubert vor mehr als eineinhalb Jahrhunderten entworfen hat.

Doch weder Flaubert noch Martins unbeholfene Versuche, in das Geschehen einzugreifen, können die temperamentvolle Gemma, die von Martins intensivem Interesse an ihrem Leben nichts ahnt, in ihrem Hunger nach Liebe und dem Leben stoppen. Martin versucht im Geheimen, aber mit Leibeskräften und teils auch unlauteren Mitteln, Gemma wieder auf den rechten Weg und in die Sicherheit des Ehehafens zu führen, doch alle Versuche schlagen mehr als fehl. Sie führen stattdessen zu noch mehr kleineren und größeren Katastrophen, sodass der gutmütige Martin von schlechtem Gewissen geplagt wird und sich zu noch mehr Anstrengungen genötigt sieht. Getrieben von seiner Leidenschaft für Emma Bovary und Gemma Bovery greift Martin wiederholt wie ein Filmregisseur in das Geschehen ein. Dennoch kann er nicht verhindern, dass sich Gemma, nachdem Charlie sie aufgrund der aufgeflogenen Affäre verlassen hat, in einem Moment der Schwäche wieder auf ihren arroganten britischen Ex-Lover Patrick (Mel Raido) einlässt und in Martins Augen immer weiter den Boden unter den Füßen verliert. In seinen Augen schlittert sie unaufhaltsam in ihr Unglück. Doch das Schicksal hat eigene Pläne mit der schönen Gemma – hätte Martin früher geahnt, dass Gemmas Geschichte nicht klassisch enden würde, wäre weder sein Leben noch das seiner Nachbarin so gehörig durcheinander geraten...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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