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Höllentour - Plakat zum Film

HöLLENTOUR

(D, 2004)


Regie: Pepe Danquart
Film-Länge: 120 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 10.06.2004

 DVD/Blu-ray-Start:
 03.02.2005

 Free-TV-Start:
 26.06.2005

 (arte)

"Höllentour" - Handlung und Infos zum Film:


Im Jahr 2003 wurde sie 100 Jahre alt - die "Große Schleife" durch Frankreich, die "Tour de France". Millionen Menschen an den Straßen und vor dem Bildschirm verfolgten die faszinierenden Bilder von schwitzenden Fahrern, die sich kurz vor dem Koma mörderische Anstiege hinaufquälten. Millionen fieberten bei den spektakulären Massenankünften mit, als die Sprintspezialisten ihre Rivalen mit explosiven Antritten niederrangen. Millionen hielten den Atem an, als Jan Ullrich 2003 beim Zeitfahren auf regennasser Straße stürzte.

Die Tour de France ist mehr als nur ein Radrennen. Sie ist Mythos, Legende, Phänomen - vor allem aber ein Ereignis, auf das man sich jedes Jahr aufs Neue freut. Mit alten Bekannten, überraschenden Wendungen, tragischen Helden und einem Ende, das nur in einem Punkt vorhersehbar ist: Die letzte Etappe führt nach Paris und ist als "Tour d'honeure" eine Triumphfahrt für alle diejenigen, die es bis Paris geschafft haben.

Regisseur Pepe Danquart hat mit drei Kamerateams gleichzeitig dieses mediale und sportliche Großereignis begleitet. Der Film liefert dabei eine Innenansicht der Tour, einen Blick auf die Menschen mit ihren Leiden, Ängsten und Schmerzen. Pepe Danquart kam seinen Protagonisten, dem "Team T-Mobile", sehr nahe. Er begleitet sie nicht nur auf den Straßen, sondern zeigt auch die Erschöpfung danach, er folgt ihnen in die kleinen Hotelzimmer, in die Massageräume, wo sie sich ihre Sorgen von der Seele reden, und selbst in die Badezimmer, wo sie sich die Beine rasieren.

Im Zentrum des Films steht die Männerfreundschaft von Erik Zabel und Rolf Aldag, die seit Jahren die Zimmer teilen und höchstens mal darüber in Streit geraten, wer die Fernbedienung in Besitz nehmen darf. Uneitel, nüchtern und sympathisch kommentieren die beiden den Verlauf des Rennens, sprechen offen über eigene Versagensängste, aber auch über den Stolz, dabei sein zu dürfen. Diese abendlichen Gespräche enthüllen vielleicht mehr von dem, was diese Tour bedeutet, als das hektische Treiben im Blitzgewitter am Tage.

Der Verlauf der Tour 2003 kam Danquart entgegen. Hitchcock hätte sich diese Spannungsdramaturgie ausdenken können. Andreas Klöden verletzt sich gleich zu Beginn, kämpft tagelang mit den Schmerzen und muss schließlich doch vorzeitig ausscheiden. Am gleichen Tag gewinnt aus derselben Mannschaft Alexander Winokurow die Etappe und fährt ganz vorn mit. Zabel stürzt in der 6. Etappe. Der Film nimmt sein Leiden auf. Hätte Danquart ein Drehbuch für die Tour geschrieben, es sähe vielleicht nicht viel anders aus als der reale Verlauf des Rennens.

Nachdem er Anfang 1994 den "OSCAR" für den Kurzfilm "Schwarzfahrer" gewonnen hatte, galt Pepe Danquart als einer der Hoffnungsträger des neuen deutschen Films. Leider konnte er die Hoffnungen nicht ganz erfüllen – viele große Projekte vertraute man ihm nicht an, der mit guter internationaler Besetzung gedrehte "Semana Santa" kam in Deutschland beispielsweise gar nicht in die Kinos und feierte mit knapp dreijähriger Verspätung DVD-Premiere.

Da passt es fast ins Bild, dass er sich einer vielleicht "sicheren Bank" zuwendet und mit "Höllentour" einen emotional angelegten Dokumentarfilm über die berühmteste Radrundfahrt der Welt zu drehen. Leider kann auch dieser Film nicht ganz überzeugen. Er schwankt recht unsicher zwischen berichtenden Bildern der aktuellen Rundfahrt, historischen Einspielern und dem "eigentlichen" roten Faden, den Gesprächen zwischen und mit Rolf Aldag und Erik Zabel. Dabei schafft er es jedoch an kaum einer Stelle, dem Zuschauer das Gefühl zu geben, er könne wirklich hinter die Kulissen der "Tour" schauen. Er vermittelt nur einen sehr kleinen Einblick, der keine wirklich emotionale Bindung, kein "Mitleiden" aufkommen lässt. Leider eine vertane Chance mehr.


Die Redaktions-Wertung:45 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher, Andreas Haaß

Update: 31.01.2019


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