KALTBLüTIG

Eigentlich ist die Geschichte ja schnell erzählt: Perry Smith (Robert Blake), der wegen Totschlag einsaß, wird aus dem Gefängnis entlassen und trifft auf Richard "Dick" Hickock (Scott Wilson) , der einen "todsicheren" Tipp bekommen hat: In Kansas wohnen die Clutters und Farmer Herbert (John McLiam) habe einen Tresor in dem sich "mindestens" 10.000 Dollar befänden; auf einer einsamen Farm, weitgehend unbewacht. Eigentlich muss man sich das Geld nur abholen.

Auf dem Weg dahin werden die beiden nahezu übermütig aufgrund des nahezu sicheren Reichtums. Allerdings kommt alles ganz anders: Clutter hat nur 43 Dollar im Haus; die beiden drehen durch und bringen den Farmer mitsamt Frau Nancy (Brenda Currin) und den Kindern Bonnie (Ruth Storey) und Kenyon Clutter (Paul Hough) brutal um.

Alvin Dewey (John Forsythe) übernimmt die Ermittlungen und hat angesichts der geringen Beute ernste Zweifel an dem augenscheinlichen Raubmord. Reporter Jensen (Paul Stewart), der die Ermittlungen beobachtet, glaubt gar an einen (oder zwei) geistesgestörte Täter…

Neben "Frühstück bei Tiffany" ist "Kaltblütig" wohl der bekannteste Roman von Truman Capote. Dabei ist es weniger ein Roman als eine Tatsachenerzählung: Das hier geschilderte Verbrechen ereignete sich nämlich wirklich am 15. November 1959 in Holcomb/Kansas. Die Täter wurden kurt darauf verhaftet und Capote interviewte sie und machte daraus seinen Roman. Und so steht dann auch in Richard Brooks Verfilmung weniger der Hergang der Tat im Vordergrund als die Beweggründe der Täter. Das wortlastige Drama war für vier "OSCAR"s nominiert (Regie, Drehbuch, Kamera, Musik – von Quincy Jones), erhielt aber schließlich keinen.