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Mandela - Der lange Weg zur Freiheit - Plakat zum Film

MANDELA - DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT

("Mandela: Long Walk To Freedom")
(GB/ZA, 2013)


Regie: Justin Chadwick
Film-Länge: 152 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 30.01.2014

 DVD/Blu-ray-Start:
 05.09.2014

 Streaming-Start:
 02.03.2024

 (Amazon Prime)

 Free-TV-Start:
 17.07.2018

 (ARD)

"Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" - Handlung und Infos zum Film:


Nelson Mandela (Idris Elba), den sie alle nur Madiba nennen, wird 1918 inmitten weiter Steppenlandschaften in der ländlichen Region der Transkei geboren. Seine Familie gehört zum Königshaus der Thembu. Er wächst unbeschwert mit den Sitten und Gebräuchen seines Stammes zu einem jungen Mann heran. Doch jenseits seines Zuhauses ist die Realität in Südafrika eine ganz andere.

Als Anwalt in Johannesburg drängen sich in den frühen Vierzigern die hilfsbedürftigen Menschen vor der Tür seiner Kanzlei. Doch Mandela selbst ist, wie alle Schwarzen, auf der Straße ein Bürger zweiter Klasse, der auf der Straße aufpassen muss, nicht aus Versehen einen Weißen anzurempeln. Vor Gericht kommt es nicht selten vor, dass Zeugen sich weigern, sich von "jemandem wie ihm" überhaupt befragen zu lassen. Und selbst wenn er immer wieder Fälle gewinnen kann, muss er doch feststellen, dass das Justizsystem meist nicht auf der Seite von ihm und seinen Klienten steht.

Der Afrikanische Nationalkongress, kurz: ANC – eine Vereinigung, die sich für die Rechte der Schwarzen einsetzt – wird bald auf den engagierten Mandela aufmerksam, der in seiner Freizeit gerne im Boxring steht und abends in den Bars der Stadt mit den schönsten Frauen flirtet. Doch er selbst zögert zunächst, sich dem organisierten Kampf anzuschließen und hofft, mit Bildung, harter Arbeit und Stolz dem System beizukommen. Erst als einer seiner Freunde ohne Papiere aufgegriffen und in Polizeigewahrsam fast zu Tode geprügelt wird, ohne dass die Täter dafür belangt werden, erkennt er langsam, dass sich allein wenig ausrichten lässt. Schließlich lässt sich Mandela vom ANC überzeugen und bringt sich immer stärker in die Bürgerrechtsbewegung ein. Bald reiht sich eine Demonstration gegen die Rassenpolitik an die nächste, in kämpferischen Reden für die Freiheit entdeckt Mandela sein rhetorisches Talent und nimmt in seinem Protest gegen die weiße Willkür auch Verhaftungen in Kauf.

Für dieses Engagement zahlt er allerdings privat einen hohen Preis. Seine Frau Evelyn (Terry Pheto) verlässt ihn bald mit dem gemeinsamen Sohn (Insgesamt hatten Nelson Mandela und Evelyn Ntoko Masehatten zwei Jungen und zwei Mädchen). Bald darauf, lernt er die ebenso schöne wie willensstarke Winnie (Naomie Harris) kennen. In ihr findet er seine Seelenverwandte. Es entwickelt sich eine große Liebe voller Leidenschaft, gemeinsamen Idealen und Kampfgeist. Winnie wird zu seiner Verbündeten und unterstützt ihn mit vollem Einsatz, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Ihre Hochzeit feiern sie in südafrikanischer Tradition in Nelson’s Heimat Transkei.

Als die Polizei 1960 eine friedliche Protestaktion mit Brutalität und Waffen niederschlägt und dabei auch vor dem Leben von Frauen und Kindern keinen Halt macht, erreicht die Anti-Apartheid-Bewegung einen Wendepunkt. Auch Mandela, der stets den Verzicht auf Gewalt gepredigt hatte, stellt die Wirksamkeit dieses Vorgehens immer mehr in Frage. Gemeinsam mit seinen ANC-Kameraden geht er in den Untergrund – und lässt nicht mehr nur Worte und Flugblätter sprechen, sondern ist auch am Bau von Bomben beteiligt.

Für die Behörden sind Mandela und seine Mitstreiter gefährliche Terroristen, denen die Todesstrafe droht, als sie schließlich gefasst werden. Ab 1963 wird den sieben Männern in Pretoria der Prozess gemacht, in dessen Verlauf Mandela seine wohl meistbeachtete und leidenschaftlichste öffentliche Rede hält. Er ist bereit, den Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung mit seinem Leben zu bezahlen. Doch weil der Richter ihn und seine Leidensgenossen nicht zu Märtyrern machen möchte, lautet das Urteil schließlich: lebenslänglich. Für die Schwarzen in Südafrika ist Mandela bei Haftantritt 1964 längst zur umjubelten Symbolfigur der Bürgerrechtsbewegung geworden, doch der Alltag im Gefängnis auf der Insel Robben Island ist ernüchternd. Von den Wärtern werden er und die anderen ANC-Führer in einer Tour schikaniert, von der Öffentlichkeit sind sie vollkommen abgeschnitten und seine Familie bekommt Mandela nur selten – und wenn, dann durch eine Glasscheibe – zu sehen. Winnie wird immer wieder von der Polizei aufgesucht, verhaftet und gefoltert. Nach einigen Monaten unter schwersten Haftbedingungen, Isolation und Todesangst um ihre Kinder, wird Winnie schließlich entlassen. Statt sie zu brechen, schürte diese Qual in der couragierten Frau nur größeren Hass auf das System.

Während sich Winnie immer weiter radikalisiert und den Kampf ihres Mannes mit durchaus skrupellosen Mitteln fortsetzt, verschärft sich in ganz Südafrika die Lage. Mandela bleiben im Gefängnis die zahllosen blutigen Proteste, von denen seine geliebte Heimat erschüttert wird, nicht verborgen. Doch je länger er seine Strafe absitzt, desto mehr reift in ihm die Erkenntnis, dass Gewalt nicht die Lösung sein kann. Er lässt sich in den achtziger Jahren, nach einer Verlegung ins Pollsmoor-Gefängnis, nicht auf die fadenscheinigen Freilassungsangebote seitens des Präsidenten ein. Doch als dessen Nachfolger de Klerk (Gys de Villiers) später Bereitschaft zeigt, Mandela bedingungslos zu begnadigen, zeigt sich der Freiheitskämpfer gerne dazu bereit, hinter verschlossenen Türen mit Regierungsbeamten über eine auf Dialog und Vergebung basierende Zukunft des Landes zu diskutieren.

Im Februar 1990 – nach 27 Jahren im Gefängnis und mit inzwischen 71 Jahren – werden Mandela und seine Mitstreiter tatsächlich aus der Haft entlassen. Der Kampf um ein friedliches Zusammenleben von Schwarzen und Weißen ist damit jedoch noch lange nicht beendet. Zu sehr haben Angst, Wut und der Wunsch nach Vergeltung seine eigene Familie genauso wie die südafrikanische Gesellschaft entzweit. Aufgeben kommt für ihn dennoch nicht in Frage. Und so wird Nelson Mandela am 27. April 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt...

Hauptdarsteller Idris Elba betont es in Interviews immer wieder: Nelson Mandela in einem Film verkörpern zu dürfen, habe er als große Ehre empfunden. Das spricht für ihn als Mensch, hätte für ihn als Schauspieler aber gefährlich werden können. Wer jemals Nelson Mandelas Autobiographie "Long Walk to Freedom" in die Hand genommen hat, der weiß nämlich auch, dass der große weise Mann der Weltpolitik sich selbst nicht unbedingt in einem rosaroten Licht beschreibt.

Er selbst berichtet von Affären und der Vernachlässigung seiner Familie durch seine politische Laufbahn. Und seine Rolle bei Umkhonto we Sizwe, dem militärischen Arm seiner Partei ANC, in der er letztlich keinen Ausweg mehr sah, als mit Gewalt gegen das brutale Apartheid-System vorzugehen. Eine Gradwanderung also, einen der wohl größten politischen Denker und Führer unserer Zeit so darzustellen – als Mensch, mit seinen Fehlern.

Im Falle von Idris Elba lässt sich da nur das Urteil fällen: Prüfung mit Auszeichnung bestanden. Abgesehen von Sprache, Gang und Körperhaltung scheint der Brite den Südafrikaner eingeatmet zu haben. Er selbst berichtet davon, dass ihm schon eine Nacht im Zellentrakt des Gefängnisses Robben Island extrem zusetzte – sein Version des Nelson Mandela dagegen zeigt nicht nur die Facetten von Verzweiflung, sondern auch die enorme Würde des Häftlings Mandela. Dabei erzählt Justin Chadwicks Version von Mandelas Leben die Geschichte nie reißerisch oder nach Effekten haschend, sondern manchmal fast eine Spur zu gemächlich. So wie Mandela selbst oft unaufgeregt, faktisch und ruhig von den extremen Ungerechtigkeiten, die ihm und allen Unterdrückten unter Apartheid widerfahren, berichtet, so ist auch der Film – und umso mehr Zeit hat der Zuschauer, dieses große Leben zumindest in Ansätzen zu begreifen.

Auch Ex-Bond-Girl Naomie Harris wächst in der Rolle der Winnie Mandela über sich hinaus und verkörpert den Wandel von einer fröhlichen jungen Frau zur gequälten, gefolterten Regime-Gegnerin bis hin zur radikalisierten, getriebenen Politikerin nie so, dass man ihre Haltung nicht nachvollziehen könnte. Weil Chadwick seinem Publikum Zeit lässt, zu begreifen, hat die Unbegreiflichkeit von Mandelas Geschichte überhaupt nur die Möglichkeit, sich klammheimlich emotional festzusetzen. Und wenn es dem große Politiker es am Ende gelingt, Frieden zu schaffen, statt Rachegefühlen freien Lauf zu lassen, spätestens dann macht sich eine extreme Ehrfurcht breit.


Die Redaktions-Wertung:90 %

Autor/Bearbeitung: Simone von der Forst

Update: 31.01.2019


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