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Mondkalb - Plakat zum Film

MONDKALB

(D, 2007)


Regie: Sylke Enders
Film-Länge: 102 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 31.01.2008

 DVD/Blu-ray-Start:
 01.08.2008

 Free-TV-Start:
 17.10.2010

 (ARD)

"Mondkalb" - Handlung und Infos zum Film:


Den Blick gesenkt, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen – ängstlich und unsicher wirken die ersten Schritte in der ostdeutschen Provinzstadt, die Alex’ neue Heimat werden soll. Am Ortsrand erreicht sie ein in die Jahre gekommenes Häuschen, durchquert den verwilderten Garten und öffnet die Haustür. Vorsichtig versucht sich Alex (Juliane Köhler) dem Haus zu nähern, in dem sie als Kind mit der Großmutter unbeschwerte Zeiten verlebt hatte. Alex will aufräumen, im Haus und in ihrem Leben. Ihr neuer Chef begrüßt sie in seinem Büro und freut sich, nun nicht mehr der einzige "Wessi" in dem kleinen Betrieb zu sein. Die Freude ihrer beiden Kolleginnen hält sich dagegen in Grenzen, schnell sind die Fronten geklärt, geredet wird nicht viel – auf beiden Seiten.

Als Alex zurück kommt in ihr neues Zuhause, erschrickt sie über den ordentlich gedeckten Esstisch. Jemand muss im Haus gewesen sein. Sollte ihr Ex-Mann sie verfolgen? Doch dann entdeckt sie den Eindringling, der auf den ersten Blick vollkommen harmlos wirkt: Tom (Leonard Carow), ein in sich gekehrter Blondschopf, der kaum spricht und sich verhält, als wäre das hier schon immer sein Zuhause gewesen. Bald lernt sie auch seinen Vater Piet (Axel Prahl) kennen, einen redseligen Fahrschullehrer, der sich ähnlich anhänglich zeigt wie sein Sohn. Als Piet sie einlädt, Tom und ihn zum Essen zu besuchen, weicht sie aus. Alex wehrt sich gegen jeden Versuch der Annäherung. Sie ist in die Provinz gezogen, um sich zurückzuziehen. Alex will noch mal von vorne anfangen, nicht noch mal die gleichen Fehler machen. Andere Menschen stören dabei nur.

Doch Piet und Tom lassen sich nicht abwimmeln und irgendwann traut sich Alex. Piet kocht Spaghetti und der Abend verläuft entspannt und weitgehend harmonisch. Tom verbringt die meiste Zeit in seinem Zimmer. Alex erkundigt sich nach Piets Frau – sie hat sich vor vier Jahren das Leben genommen, seitdem sind Tom und Piet alleine. Für einen kurzen Moment wird Nähe spürbar zwischen Alex und Piet.

Bei der Arbeit am nächsten Morgen wird Alex ins Sekretariat gerufen. Piet ist am Telefon und beflügelt von der guten Stimmung des Vorabends will er sie zum Feierabendbier einladen. Alex geht das alles zu schnell, sie fühlt sich bedrängt und lehnt ab. Doch Piet hat Feuer gefangen und steht abends vor dem Betrieb. Geradezu sprühend von Charme und Humor lässt er Alex keine Chance, sauer zu reagieren. Sie kommen bei einer Senioren-Disco vorbei, in dem das fortgeschrittene Alter beschwingt zu lateinamerikanischen Rhythmen tanzt. Noch ehe sich Alex ernstlich wehren kann, hat Piet sie auf die Tanzfläche gezogen und sich mit ihr unter die fröhlichen Paare gemischt. Sie lässt sich treiben von der Musik und ausgelassen führen von ihrem Tanzpartner, dem das Glück ins Gesicht geschrieben steht. Auch Alex wirkt wie verzaubert und überrascht Piet mit einem strahlenden Lächeln, wie er es von ihr noch nie gesehen hat. Und da kann er nicht anders er stellt sich auf die Zehenspitzen küsst die ihn deutlich überragende Alex auf die Wange. Doch mit dieser spontanen Geste hat Piet eine Grenze überschritten und Alex zieht sich für einige Zeit in ihr Schneckenhaus zurück.

Am nächsten Tag steht Alex’ Ex-Mann (Udo Schenk) in der Tür, vorgeblich um von der gemeinsamen Tochter zu berichten, die keinen Kontakt zu ihrer Mutter haben möchte. Doch dann wird er zudringlich und überhört Alex’ deutliche Bitten, sie in Ruhe zu lassen. Alex setzt ihn energisch vor die Tür.

Piet hat Geburtstag und lädt Alex zum Essen ein. Sein befreundeter Nachbar Mirco (Nils Bormann) und Tom sind auch dabei. Von einem bekannten Bauern zu Hilfe gerufen, können die drei Alex überreden, gemeinsam aufs Land zu fahren. Alex, Piet und Tom genießen einen Bilderbuchtag in der Natur mit Baden, Spazieren gehen und Reiten, bis Piet – von seinen Gefühlen übermannt – eine vorsichtige Liebeserklärung wagt. Doch Alex blockt ab. Sie bittet ihn, die Dinge zu lassen wie sie sind und nichts zu zerstören. Auf der Rückfahrt ist die Spannung im Wagen für alle schwer zu ertragen. Als Tom seinen Vater provoziert und im Auto zündelt, entlädt sich dessen Enttäuschung und Überforderung in Jähzorn. Piet hat sich nicht mehr unter Kontrolle und lässt seine Wut an Tom aus. Alex muss dazwischen gehen, um Schlimmeres zu verhindern.

Eine Weile gehen sie sich aus dem Weg, dann kommt ein unbeholfener Brief von Piet, in dem er Alex bittet, sich um Tom zu kümmern, falls ihm etwas zustoßen sollte. Wütend beschwert sie sich über diese plumpe Vereinnahmung, doch Piet, der sich sonst so gern in Fröhlichkeit flüchtet, konfrontiert Alex mit ihrer Unfähigkeit, sich ihren Gefühlen, dem Leben und einer neuen Liebe zu öffnen. Verzweifelt offenbart sie ihm die Schatten ihrer Vergangenheit, die noch heute ihrem Alltag das Licht nehmen. Ratlos trennen sich die beiden.

Noch einmal versucht Tom, Alex aus der Reserve zu locken. Die Vorstellung von einem Leben zu dritt erscheint ihm wie der Himmel auf Erden. Doch ihre Unfähigkeit, andere Menschen an sich heran zu lassen, kann auch der Junge nicht aufbrechen. Als sie Tom vor die Tür setzt und ihn verzweifelt bittet, nicht wieder zu kommen, bricht für das Kind eine letzte Hoffnung zusammen. Kurze Zeit später geht Piets Fahrschulauto in Flammen auf. Und damit Piets berufliche Existenz. Tom hat erneut im Auto gezündelt. So froh Piet ist, dass seinem Sohn nichts passiert ist, so heftig ist seine Wut...

Alex erfährt von Piets erneutem Übergriff. Sie zieht sich noch mehr zurück als zuvor und wirkt wie gelähmt. Ein letztes Mal klingelt Piet an ihrer Tür, er will sich verabschieden. Nachdem Tom vom Jugendamt abgeholt und in eine Pflegefamilie vermittelt wurde, ist ihm nur ein Scherbenhaufen geblieben. Er wird wegziehen. Sprachlos, doch mit Tränen in den Augen, schaut Alex ihm nach. Niemand kann aus seiner Haut.

Alex’ Chef macht sich Sorgen, da sie nicht mehr zur Arbeit erscheint, auch die Nachbarin hat sie seit Tagen nicht gesehen. Alex ist nicht mehr in der Lage, das Haus zu verlassen, nur in ihrem Bett fühlt sie sich noch sicher. Eines Nachts ist Tom da – er hat es nicht ausgehalten bei den Pflegeeltern. Sein plötzliches Auftauchen reißt Alex aus ihrer Lethargie. Es ist klar, dass man nach Tom suchen wird und sie bitten Piets Freund Mirco mit ihnen aufs Land zu fahren, an den See, an dem sie gemeinsam glückliche Stunden erlebt hatten. Am Morgen steht Piet vor der Tür und Tom ist außer sich vor Freude, seinem Vater wieder in die Arme fallen zu können. Doch ihnen bleibt keine Zeit, den Moment zu genießen, denn Jugendamt und Pflegefamilie sind Piet gefolgt und zwingen Tom mitzukommen. Tom versteht seinen Vater nicht, dabei hatte Piet endlich einmal verantwortlich handeln wollen: Hätte er das Amt nicht informiert, wäre ihm die Besuchserlaubnis für immer entzogen worden. Verzweifelt läuft Piet dem Auto hinterher, Alex folgt ihm. Tom verfolgt aus dem Wagen jeden Schritt der beiden. Als Alex Piet tröstend in den Arm nimmt, zum ersten Mal überhaupt, biegt das Auto langsam um eine Ecke...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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