Eine Intuition lässt ihn seinen Bürotisch verlassen und auf die menschenleere Straße treten. So wird er Zeuge eines absurden Unfalls und erlebt mit, wie unmittelbar nach dem wilden Crash ein Harmonium aus einem Lieferwagen entladen und auf den Gehweg gestellt wird. Nahezu gleichzeitig biegt eine attraktive junge Frau, Lena Leonard (
Emily Watson), in den Parkplatz des Geländes ein und bittet den verblüfften Barry vorübergehend auf ihr Auto Acht zu geben. Als sie wieder weg ist, trägt Barry das einsame Harmonium in sein Büro und probiert seinen Klang aus. Die gedehnt-traurigen Töne haben zwar eine beruhigende Wirkung auf ihn - transportieren ihn aber nicht weit genug weg, um am Abend nicht doch eine Party seiner Schwestern zu besuchen.
Die Party ist schlimmer als Barry es sich jemals erträumt hätte. Den ganzen Abend über nörgeln die Schwestern an ihm herum: Sein Anzug sei hässlich, er habe immer noch keine Freundin, und sein Geschäft sei eine Katastrophe. Barry sucht Rat bei einem der Ehemänner einer Schwester Rat, der Doktor ist. Barry gesteht, er habe psychische Probleme. Der Schwager kann aber nicht helfen - er ist Zahnarzt. Kurz darauf rastet Barry - wie so oft davor - aus und zerdeppert die große Panoramascheibe des Wohnzimmers. Mit den Beschimpfungen der Schwestern im Rücken flieht er von der Feier.
Um zu entspannen, ruft Barry von seiner Wohnung aus eine Telefonsexnummer an. Am nächsten Morgen hat er die Phone Sex Sister wieder am Apparat: Diesmal verlangt sie Geld von Barry, sonst würde sie ihn bei seinen Bekannten anschwärzen. Barry legt einfach auf. Doch auch im Büro meldet sich die hartnäckige Erpresserin. Aufgebracht wimmelt Barry sie ab, denn im Geschäft geht scheinbar alles schief und obendrein taucht noch seine Schwester Elizabeth (
Mary Lynn Rajskub) auf, um ihn wegen des vergangenen Abends zur Rede zu stellen. Im Schlepptau hat sie Lena, deren Anwesenheit Barry sofort beruhigt. Sie verabredet sich mit ihm zu einem Abendessen. Barry weiß nicht, dass sich in Utah ein Unwetter über ihm zusammenbraut: Dort ist die Phone Sex Sister ansässig, die eigentlich als Sekretärin des Matratzenverkäufers Dean Trumbell (
Philip Seymour Hoffman) arbeitet und ihrem Chef mit Telefonsex und ein paar Erpressungen einige Dollar nebenher verdient. Dean ist wütend, dass Barry nicht bezahlen will - und schickt vier Brüder los, die ihm ordentlich einheizen sollen...
Die ersten Szenen verwirren doch schon sehr: Bizarre Dinge passieren scheinbar ohne Zusammenhang - aber von Regisseur Paul Thomas Anderson sind wir das ja noch vom Vorgänger
"Magnolia" gewöhnt, dass sich alles am Ende doch ineinander fügt. Für diesen Prozess benötigt Anderson diesmal auch deutlich weniger Zeit ("Punch-Drunk Love" ist auch insgesamt nur halb so lang wie "Magnolia"), was das ganze dann doch etwas "leichter" macht. Gespannt durfte man auf Adam Sandler sein, der zum ersten Mal in einem "großen" Film eine ernsthafte Rolle spielt - aber auch das funktioniert, zumal "Barry Egan" eher als etwas naiv dargestellt wird und Sandler hier seine komödiantische Begabung zu Gute kommt, ohne, dass er sie recht ausspielen muss oder darf. So wird "Punch-Drunk Love" am Ende doch noch zu gut verdaulicher Unterhaltung mit leichtem Tiefgang, aber auch ohne besondere Höhepunkte.