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Self-Made Paradise - Plakat zum Film

SELF-MADE PARADISE

(D/SF, 2007)


Regie: Christoph Schuch
Film-Länge: 84 Min.
 

 
 
 
 
 


 Kino-Start:
 17.01.2008

 Free-TV-Start:
 20.10.2008

 (hr)

"Self-Made Paradise" - Handlung und Infos zum Film:


"Gibt es das Paradies auf Erden" ist die Frage, die sich Regisseur Christoph Schuch am Anfang des Films stellt. Dann bricht er mit seinem Kamerateam in einem roten Ford Mustang Richtung Norden auf. Eine Fähre bringt die Drei über die Ostsee nach Finnland, wo sie die Fährte des sagenhaften Yogagartens aufnehmen. Ein wundersamer Ort, den der Schichtarbeiter Vejo Rönkkönen nahe der russischen Grenze in seiner Freizeit geschaffen hat. Mehr als vier Jahrzehnte arbeitete Vejo in der nahen Papierfabrik, endlich kann er sich nun ganz seinem außergewöhnlichen Skulpturenpark widmen, den die Kamera von Marcus Lenz behutsam erkundet.

Die Bilder verschmelzen mit den reduzierten Klängen der Musik von Georg Reichelt und Alexander Sonntag. Das Filmteam ist auf den Geschmack gekommen und dringt nun immer weiter in die Szene der finnischen "Self-Made-Künstler" ein. Direkt an der Autobahn vor den Toren Lahthis hat sich ein weiterer ehemaliger Fabrikarbeiter sein ganz persönliches Paradies geschaffen. Der 50jährige Seppo Suomensyrjä umgibt sich völlig mit den Helden seiner Kindheit und Jugend. Cowboys und Indianer, Elvis Presley und selbstgebaute Rennautos wechseln sich mit gigantischen elektrischen Gitarren und bizarren Schrottflamingos ab.

Seppo, der sich fast nur noch um seine Kunst und seine alte Mutter kümmert, schildert in seiner verschmitzten und liebenswerten Art, worauf es im Leben eigentlich ankommt. Die Suche nach wundersamen Orten führt nach vagen Hinweisen zum Besuch des Schamanen Johannes Setälä. Der ehemalige Jazzmusiker hat sich vor Jahren ganz aufs Land zurückgezogen, wo er sich intensiv mit dem finnischen Nationalepos Kalevala auseinandersetzt.

Christoph und Peter treffen Johannes, den seine Freunde "die Feuerwacht des Nordens" nennen, bei einem schamanistischen Ritual in seinem verwilderten Garten an. Dann taucht der Film immer tiefer in die Kunst- und Gedankenwelt von Johannes Setälä ein. Eine Welt aus Sternenstaub und Sonnenschein, tiefgründig aber nie verbissen oder anmaßend. Einfach nur ein Trip in eine andere Welt(sicht).

Bevor es zu mystisch wird, geht die Reise weiter und ein skurriler Saunabesuch unterbricht die Suche nach den nordischen Paradiesvögeln. Schließlich geht es weiter Richtung Lappland. Wer dachte, dort wäre nichts los, war noch nicht bei Kari Tykkyläinen. Der Bildhauer und Fotograf ist der Prototyp des "coolen Bikers". Bart und Bauch dürfen ebenso nicht fehlen wie die Lederkutte und spitz gefeilte Schneidezähne. An seiner Harley Davidson baumeln Felle und Tierknochen.

Auch hier lässt der Schamane grüßen. Und bei Kari gibt es noch viel mehr zu sehen: Der vierfache Familienvater fotografiert die Bäuerinnen und Verkäuferinnen aus den Nachbarorten. Am liebsten in komischen und sinnlichen Situationen in den Sümpfen Lapplands. Da gibt es für alle Beteiligten viel zu lachen und Kari meint, dass dies auch nötig sei. Die Depression, die sich in der Landbevölkerung nach dem großen Stukturwandel breitgemacht hat, ist ein Thema, das Kari wütend macht. Diese Energie setzt Kari in Bilder um, die ihresgleichen suchen. Kari Tyykyläinens Paradies hat trotz der Erdverbundenheit der Lappen schon fast virtuellen Charakter. Doch auch in Lappland kann das Team nicht ewig bleiben und so bricht es zum Besuch des letzten Self-Made Künstlers auf.

Im Gebiet der größten Seenplatte Europas führt eine Straße direkt am Bauernhof des Niilo Rytkönen vorbei. Wer den Hof sieht, muss zwangsläufig halten. Wahrscheinlich ist das in Finnland der Ort mit der höchsten Dichte an Kunstwerken. Auf den Feldern hinter der Scheune stehen Dutzende geheimnisvolle Vogelscheuchen, farbige Holzskulpturen und bizarre Wurzeln hängen, stehen und liegen wohin man sieht.

Niilo scheint zufriedener zu sein, als je zuvor in seinem Leben. Er, der bald 80jährige hat recht spät die Kunst für sich entdeckt. Jetzt ist sie seine Leidenschaft und er bekennt sich zur Bewegung der Self-Made Künstler, die laut Niilo den etablierten Malern und Bildhauern mehr und mehr Konkurrenz machen wollen. Dass Niilo sein Paradies gefunden, es gar selbst gebaut hat, ist immer wieder spürbar. Der Mann ist mit sich und der Welt im Reinen. Ein passender Abschluß für den dokumentarischen Feelgood-Movie durch ein ungewöhnliches Land…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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