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Solino - Plakat zum Film

SOLINO

(D, 2002)


Regie: Fatih Akin
Film-Länge: 120 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 07.11.2002

 DVD/Blu-ray-Start:
 04.09.2003

 Streaming-Start:
 12.04.2004

 (WOW (sky))

"Solino" - Handlung und Infos zum Film:


Solino, ein Dorf in Apulien, 1964: Der vorlaute Giancarlo Amato (Michele Ranieri) ist wieder mal der Anführer bei einem Lausbubenstreich und klettert zusammen mit seinem kleinen Bruder Gigi (Nicola Cutrignelli) in eine Scheune. Als der Bauer sie erwischt, verkrümelt sich Giancarlo rasch, während Gigi an den Ohren nach Hause gezerrt wird. Dort liegt gerade der Opa im Sterben - das endgültige Signal für Gigis und Giancarlos Eltern Romano (Gigi Savola) und Rosa (Antonella Attili), als Gastarbeiter nach Deutschland aufzubrechen. Doch nicht alle schauen erwartungs- und hoffnungsvoll in die Zukunft: Mutter Rosa bleibt bis zur allerletzten Minute in der Kirche, so dass sogar der Zug Verspätung hat, und auch die kleine Ada (Tiziana Lodato) ist offensichtlich traurig, dass Gigi sie und Solino verlässt. Er muss ihr versprechen, bei seiner Rückkehr aus Deutschland Schnee mitzubringen.

In Duisburg angekommen, ist die Stimmung gedrückt. Die Wohnung ist heruntergekommen und muffig, das Klo auf dem Flur. Romano kann den Dreck und die Dunkelheit unter Tage nicht ertragen und gibt seinen Job schon nach einem Tag auf. Und Rosa verzweifelt, weil sie nicht weiß, wie sie mit dem kümmerlichen Gemüse, das es hier gibt, anständig kochen soll. Aber vielleicht vermissen ja auch andere Gastarbeiter gute italienische Hausmannskost, und so reift in ihr die Idee, die leere Eisdiele gegenüber zu mieten, um dort die erste Pizzeria des Ruhrgebiets zu eröffnen. Auch ein Name ist schnell gefunden: Solino.

Gigi ist von zwei Dingen fasziniert: Von der gleichaltrigen Nachbarstochter Jo (Patrycia Ziolkowska) und von dem Kamerageschäft nebenan. Nachdem eine Filmcrew das "Solino" als Mittagskantine gemietet und Gigi den Regisseur Baldi (Vincent Schiavelli) kennen gelernt und mit einer brillanten Idee aus der Klemme geholfen hat, wächst in ihm der Wunsch, später einmal selbst Filmemacher zu werden. Doch die glücklichen und aufregenden Tage mit den Leuten vom Film werden von einem Skandal überschattet, als eine Brosche verschwindet und Gigi verdächtigt wird. Tatsächlich aber hat der eifersüchtige Giancarlo sie gestohlen, um den glitzernden Haarschmuck Jo zu schenken...

1974 sind noch immer jeden Abend alle Tische im "Solino" besetzt und Gigi (inzwischen gespielt von Barnaby Metschurat) und Giancarlo (jetzt: Moritz Bleibtreu) zu rebellischen Jugendlichen herangewachsen, die heimlich den Weinkeller ihres Vaters plündern, um wilde Partys zu schmeißen und Trips einzuwerfen. Wieder einmal kommt es zum Familienkrach. Rosa fühlt sich in ihrer Kellerküche alleingelassen und überfordert, will zurück nach Italien, während Romano oben mit den weiblichen Gästen flirtet und sich über seine Söhne ärgert. Während Giancarlo nicht einmal einen Job als Kfz-Mechaniker ergattern kann, hat Gigi die Mittlere Reife geschafft - doch statt auf die Hotelfachschule zu gehen und das Restaurant fortzuführen, will er noch immer Filme drehen. Dazu benötigt er dringend eine Kamera - und zwar die, die nebenan im Schaufenster liegt. Giancarlo überredet Gigi, dort einzubrechen. Doch der Coup geht schief, und wieder einmal kann Giancarlo rechtzeitig abhauen, während Gigi von der Polizei geschnappt wird. Es ist sein großes Glück, dass der Fotograf Klasen (Hermann Lause) ihm nicht lange böse ist und stattdessen eine alte Kamera schenkt, mit der Gigi tatsächlich seinen ersten Film dreht. Er heißt "Dat iss jetz wech", und in ihm erzählt Jo vom Leben ihres Vaters, der jahrelang in einer der vielen Zechen malocht hat und jetzt arbeitslos ist.

Gigi und Jo, die mit Giancarlo zusammen in einer WG leben, finden endlich als Paar zusammen, während Rosa ihren Mann Romano beim Fremdgehen erwischt - ausgerechnet in ihrer Küche! Doch Rosas permanente Müdigkeit hat nicht nur seelische Ursachen, wie ein Arzt feststellt. Sie hat Leukämie. Rosa will nach Hause. Will zurück nach Solino. Gigi begleitet seine Mutter zurück in die Heimat, in der Ada zehn Jahre auf ihn gewartet hat. Gigi jedoch scheint sie nicht nur vergessen, sondern auch sein Italienisch verlernt zu haben. Da ruft Giancarlo mit einer aufregenden Neuigkeit an: Gigis Film wurde bei den Ruhrfilmtagen angenommen! Doch Giancarlo, der versprochen hat, ihn für die Preisverleihung bei ihrer Mutter abzulösen, taucht nicht auf. Er erntet stattdessen den Ruhm für Gigis Film und verführt Jo, die sich allein fühlt. Als Gigi die beiden im Bett überrascht, kommt es zum endgültigen Bruch zwischen den Brüdern...

Und so schauen wir uns gut 30 Jahre durch das Leben einer italienisch(stämmig)en Familie. Manches ist bewegend, manches einfach nur banal – und richtig glänzen kann "Solino" nur in ganz wenigen, emotional-tragischen Momenten. Sicherlich etwas wenig für einen zwei Stunden langen Film und auch für eine Besetzung, mit der man durchaus mehr hätte auf die Leinwand zaubern können; um nicht unfair zu sein: "noch mehr", denn ein schlechter Film ist "Solino" keinesfalls. Aber die ein oder andere dramaturgische Straffung hätte dem ganzen zweifellos gut getan.


Die Redaktions-Wertung:65 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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