Unter entsprechendem Druck stellen der Innenminister (
Michel Lonsdale) und der Verteidigungsminister (
Louis Seigner) ein Sonder-Tribunal zusammen, das über weitreichende Befugnisse verfügen soll und dessen Urteile sofort vollstreckt werden sollen. Der besondere Affront gegen den Rechtsstaat ist jedoch, dass das Gesetz auch auf Taten anwendbar sein soll, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes verübt worden sind. Sinn ist es, sechs Todesurteile auszusprechen, um so die Deutschen zu "besänftigen" und sie von weiteren Sanktionen abzuhalten. Also werden diverse Häftlinge aus den Zellen geholt, die schon rechtskräftig verurteilt sind und zumeist mit kleineren Gefängnisstrafen davonkommen. Diese Fälle werden nun neu verhandelt. Aber selbst den Generalstaatsanwalt (
Pierre Dux) überkommen Zweifel ...
Bezeichnend für Costa-Gavras Filme ist es, dass die Personen hier nahezu alle keine Namen bekommen - sie sind keine eigenständigen Charaktere, sondern Schablonen für die Funktion, die sie darstellen und ausfüllen. Dem Regisseur geht es nicht darum, einzelne Schicksale zu zeigen, sondern ein bestimmtes "System" zu entlarven. Das gelingt ihm hier einmal mehr eindrucksvoll. Vor allem der Schluss ist eine Anklage an Mitläufertum und jegliche Duckmäuserei. Leider kam der Film in Deutschland nicht in die Kinos, wurde aber bereits ein Jahr nach seiner Produktion von der ARD ausgestrahlt.