Aktuellen Horrorfilmen wird gerne vorgeworfen, dass die Charaktere zu klischeebehaftet sind. Von "Urban Explorer" kann man das nicht behaupten. Denn die Figuren hier haben eher gar keinen Charakter, sondern zwecks internationaler Verwertbarkeit nur unterschiedliche Akzente. In den Katakomben Berlins warten auf sie die aus
"Hostel" & Co. hinlänglich bekannten Torture-Porn-Unappetitlichkeiten. Wer dabei wie draufgeht, bleibt dem Zuschauer mangels Sympathiewerten allerdings ziemlich egal.
Der deutsch-rumänische Regisseur Andy Fetscher lieferte vor vier Jahren mit "Bukarest Fleisch" eine zwar nicht perfekte, aber zumindest originelle und spannende Filmakademie-Abschlussarbeit. Sein Zweitwerk bietet immerhin eine böse Schwarzfahrer-Pointe – und in der Originalfassung die Erkenntnis, dass Jungstar
Max Riemelt ("Im Angesicht des Verbrechens") besser weiter deutsch sprechen sollte. Ansonsten bleibt der Film leider… sorry, aber das Wortspiel liegt bei der Thematik auf der Hand… weitgehend unterirdisch.