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Was geht - Die Fantastischen Vier - Plakat zum Film

WAS GEHT - DIE FANTASTISCHEN VIER

(D, 2001)


Regie: Dieter Zimmermann
Film-Länge: 85 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 23.08.2001

 DVD/Blu-ray-Start:
 21.02.2002

 Streaming-Start:
 03.06.2003

 (WOW (sky))

"Was geht - Die Fantastischen Vier" - Handlung und Infos zum Film:


Ein Sommerfilm zu sein - das ist definitiv uncool. In dieser Liga spielen eher Filme wie "Der Schuh des Manitu" oder "Die fabelhafte Welt der Amelie". Und doch: "Was geht" gehört dazu. Der Film über die angesagteste Hip-Hop-Band, die es hierzulande gibt, ist bei aller Hipness einfach nett. Unterhaltsam und witzig, genau das Richtige für einen Sommerabend.

Was die Schwaben-Rapper so nett macht: Sie haben vor dem Uncool-Sein keine Angst. Sie müssen nicht unbedingt hip sein. Das entspannt. Untermalt von ironischen Fanta-4-Texten, kann sogar ein bürgerliches Elternhaus ganz locker wirken: zum Beispiel das von Smudo, dessen Mutter stolz die Couchgarnitur präsentiert, auf der ihr Sohn seine ersten Rap-Reime textete. Geradezu kultverdächtig ist die Mutter von Thomas D., die beim Zubereiten eines original-schwäbisch gedrückten Kartoffelsalats erzählt, dass sie doch stolz ist auf ihren "Kleinen", der eigentlich ein Mädchen hätte werden sollen.

Somit erfüllt die Musik-Doku schon einmal eine wichtige Anforderung des Genres: zu zeigen, woher das Lebensgefühl stammt, das die Musik transportiert. Dafür sind die Fans unverzichtbar. Ein Highlight des Films: Zwei Stuttgarter Mädchen mit Zahnspangen rappen einen selbstgedichteten Lobgesang auf die Hip-Hop-Kultur in der Schwabenmetropole. Später kommen die Fans dann leider nur noch als Masse vor, die beim Konzert außer sich gerät.

Die meiste Zeit widmet der Film den Musikern selbst. Bei Proben, hinter der Bühne oder mitten im Konzert: Regisseur Dieter Zimmermann ist den Fantastischen Vier auf den Leib gerückt. Allerdings ohne dabei seinen Beobachtungs-Objekten zu nahe zu treten. Er hat es geschafft, zur Familie zu gehören, indem er einfach immer dabei war. Für diese Methode hat er mit den Fantas die Richtigen gefunden: Medien-Profis, die sie sind, fürchten sie sich nicht vor der Kamera. Sie haben den Mut zur Natürlichkeit, und das heißt, zum Hässlich- und Peinlichsein.

Entstanden ist eine Art Home-Video, das niemals ganz privat wirkt. Eher wie eine gekonnte Show. Die vier Jungs, die der Film beobachtet, sind vor allem mit Popstar-Sein beschäftigt. Ihre Selbstinszenierung steht in jeder Einstellung im Vordergrund - ähnlich wie in ihren Texten, in denen sie immer wieder auf sich selbst hinweisen. "Hier sind die Vier wieder / die tausendmal schon kopiert fotografiert und zitiert / hier sind die Vier wieder..." (Le Smou). Jeder gefällt sich in seiner Pose: Thomas D. als der Exzentriker, der schon als Friseurlehrling jede Woche sein Styling wechselte, Smudo als ein quasi-intellektueller Kommentator. Michi Beck ist der unberechenbare Kobold

und And.Y der Schweigsame.

Die Ego-Show der Vier ist witzig und hat Tempo. Doch ab und zu fragt man sich, wie lange dieses Kleeblatt noch hält. Eine Vision ist nicht zu erkennen, niemand scheint zu wissen, wie es weitergehen soll - oder ob überhaupt. Vielleicht liegt das daran, dass in dem ganzen Musik-Film kaum von Musik die Rede ist. Das, was die Vier zusammenhält, kommt kaum zur Sprache. Zu den intensivsten Stellen des Films gehört eine kurze Sequenz, in der And.Y den Weg vom Sound zum Song beschreibt. Hier ist die Selbstdarstellung vergessen, und es geht einfach um das, was die Vier eigentlich sind: vier Musiker bei der Arbeit.

Die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen für sich: Die Tonspur ist womöglich - wie es sich für einen Musikfilm gehört - das Beste an dem ganzen Film. Sie bestimmt den Rhythmus der Bilder und gibt der ästhetisch eher kargen Doku den nötigen Schwung.


Die Redaktions-Wertung:75 %

Autor/Bearbeitung: Sophie von Glinski

Update: 31.01.2019


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