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Watchmen - Die Wächter - Plakat zum Film

WATCHMEN - DIE WäCHTER

("Watchmen")
(USA, 2009)


Regie: Zack Snyder
Film-Länge: 162 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 05.03.2009

 DVD/Blu-ray-Start:
 20.08.2009

 Streaming-Start:
 24.04.2010

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 03.07.2011

 (PRO 7)

"Watchmen - Die Wächter" - Handlung und Infos zum Film:


Es gibt Comics und es gibt "Graphic Novels" – bebilderte Romane. "Watchmen" gehört in die zweite Kategorie, und ist auch da etwas Besonderes. Als einzige "Graphic Novel" überhaupt, landete Alan Moores reflektierter Abgesang auf das Superhelden-Genre auf der Liste der "100 besten Romane seit 1923" des renommierten "Time"-Magazins. Ähnlich wie zum Beispiel im Kino kürzlich "The Dark Knight" stellte sich Moore 1985 die Frage, wie kostümierte "Superhelden" tatsächlich in der Gesellschaft ankommen würden.

In der alternativen Realität von "Watchmen" hat der Comic-Boom der 30er Jahre eine ganze Reihe von Nachahmern auf den Plan gerufen, die mit albernen Kostümen, aber ohne übernatürliche Fähigkeiten versuchten, für Gerechtigkeit zu sorgen. Irgendwann kam dann die Rente – und eine weitere Generation maskierter Verbrecher-Jäger folgte. Durch Zufall wurde auch ein tatsächlicher Superheld geboren: "Dr. Manhattan", ein durch ein verunglücktes Experiment zum allmächtigen Überwesen mutierter Wissenschaftler.

Mit Manhattans Hilfe gewinnen die USA den Vietnam-Krieg, und Präsident Nixon bleibt im Amt. Doch die Begeisterung der Bevölkerung über die selbsternannten Gerechtigkeits-Wächter ist nicht von Dauer. Eine Diskussion über Selbstjustiz bringt die Politik in Zugzwang. Ende der 1970er werden die Helden vor die Wahl gestellt, entweder im kalten Krieg für die US-Regierung zu arbeiten oder ihr Cape ganz an den Nagel zu hängen. Einige lassen sich auf den Deal ein, einige gehen in den Untergrund und die übrigen beginnen ein bürgerliches Leben – teils anonym, teils ihren Prominenz als Ex-"Superhelden" ausschlachtend.

Können Sie noch folgen? Gut! Denn das, was Sie bisher gelesen haben, ist nicht etwa die komplette Handlung von "Watchmen", sondern bloß die Vorgeschichte. Die eigentliche Story setzt irgendwann in den 80ern ein. Einer der Ex-Helden – "The Comedian" (Jeffrey Dean Morgan, "Grey’s Anatomy") – kommt bei einem nicht ganz freiwilligen Sturz aus einem Hochhaus-Fenster ums Leben. Der Mord ruft das Misstrauen seines ehemaligen Kollegens "Rorschach" (Jackie Earle Haley, "Little Children") hervor. Als maskierter Rächer zieht der immer noch durch die düsteren Straßen New Yorks – und versucht nun die Hintergründe des Fenstersturzes aufzuklären.

Auch die übrigen Ex-Helden werden in den Fall hineingezogen: der schüchterne "Nite Owl" (Patrick Wilson, ebenfalls "Little Children"), der selbstverliebte "Ozymandias" (Mathew Goode, "Die Regeln der Gewalt") und die attraktive "Silk Spectre" (Malin Akerman, "27 Dresses"). Auch der bereits erwähnte "Dr. Manhattan" (Billy Crudup, "Almost Famous" - die meiste Zeit über aber ersetzt durch eine splitternackte Computeranimation) bleibt nicht unbeteiligt – obwohl ihn eigentlich gerade eher ein drohender Atomkrieg zwischen den USA und Russland beschäftigt…

Graphic-Novel-Autor Alan Moore hat mit seinen "Watchmen" einen derart komplexen Stoff geschaffen, dass sich Hollywood über 20 Jahre lang die Zähne daran ausbiss. Schon 1986 wurden die Filmrechte verkauft, Regisseure wie Terry Gilliam oder Darren Aronofsky liebäugelten mit dem Projekt, und Heerscharen von Autoren versuchten, die Story irgendwie für ein Kino-Drehbuch zu vereinfachen. Um so erstaunlicher dass es nun ausgerechnet Zack Snyder (Regisseur der visuell eindrucksvollen, aber inhaltlich unglaublichen dummen Graphic-Novel-Verfilmung "300") gelungen ist, die "Watchmen" über weite Strecken fast originalgetreu auf die Leinwand zu bringen.

Rund zweieinhalb Stunden gibt Snyder den kriselnden Superhelden Zeit, über Verantwortung, Rache, Impotenz, den Wert des Lebens und die Menschheit an sich zu sinnieren – und die meiste Zeit über funktioniert es. Selbst wenn die Geschichte gegen Ende etwas vereinfacht wurde, merkt man dem Film an, dass die Macher Respekt vor der hoch gelobten Vorlage hatten – obwohl oder gerade weil deren Autor Alan Moore seinen Namen vorsorglich aus dem Vorspann streichen ließ und die Tantiemen seinem Zeichner überlässt.

Auch die durchweg günstig eingekauften Schauspieler erweisen sich als gute Wahl. Vor allem Patrick Wilson und Jackie Earle Haley schaffen es, den Film zu tragen (zumindest in der englischen Version – Haleys Gesicht ist die meiste Zeit über durch eine Maske verdeckt, und seine Stimme ist in der Synchron-Fassung ja nicht zu hören). Die Filmcharaktere schaffen es zwar nur selten schaffen, die Zuschauer emotional zu packen, doch ihre inneren Konflikte sind dennoch spannend und überzeugend gespielt. Das bei den Schauspieler-Gagen eingesparte Geld konnte außerdem in ordentliche Effekte investiert werden - und in einen hervorragenden Soundtrack, der massiv zur eigenwilligen Stimmung des Films beiträgt (von Nena über Simon + Garfunkel bis Philip Glass).

Dass "Watchmen" an den deutschen Kinokassen funktionieren wird, darf allerdings bezweifelt werden. Die Fangemeinde der Buchvorlage ist hierzulande überschaubar – und das Marketing des Films spricht schlicht die falsche Zielgruppe an. Mit Krach-Bumm-Trailern und dem Namen des Regisseurs werden die Anhänger des hohlen "300" ins Kino gelockt - und aufgrund der eher mageren Action-Quote letztendlich enttäuscht nachhause gehen. Und für ein klassisches Filmkunst-Publikum ist "Watchmen" auch dank diverser Gewalteinlagen ebenfalls nur begrenzt geeignet.

Andererseits: Auch "X-Men 2" und "The Dark Knight" haben ja viele Zuschauer gefunden. Vielleicht besteht also auch für die noch eine Spur spezielleren "Watchmen" Hoffnung.


Die Redaktions-Wertung:80 %

Autor/Bearbeitung: Martin Günther

Update: 31.01.2019


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