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We Want Sex - Plakat zum Film

WE WANT SEX

("We Want Sex")
(GB, 2010)


Regie: Nigel Cole
Film-Länge: 113 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 13.01.2011

 DVD/Blu-ray-Start:
 16.06.2011

 Streaming-Start:
 20.09.2023

 (Amazon Prime)

 Free-TV-Start:
 19.04.2015

 (ARD)

"We Want Sex" - Handlung und Infos zum Film:


Mai 1968, Dagenham im Nordosten Londons. 3000 neue Fahrzeuge rollen hier tagtäglich vom Band der Ford Motors-Fabrik, produziert von 55.000 Arbeitern – und 187 Frauen.

187 Frauen, die nicht nur dramatisch in der Unterzahl sind, sondern auch mit deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen zurechtkommen müssen als ihre männlichen Kollegen. Ihr Job besteht darin, die Autositze für die brandneuen Ford-Modelle zusammenzunähen. Und das unter primitivsten Bedingungen: in einer baufälligen Fabrikhalle mit undichtem Dach, auf engstem Raum zusammengepfercht, im Sommer der Hitze und im Winter der Kälte schutzlos ausgeliefert. Vor kurzem hat das Ford-Management sie zu "ungelernten Arbeiterinnen" degradiert, womit sie sich nun auf einem Level mit dem Reinigungspersonal befinden. So bedarf es für Gewerkschafter Albert (Bob Hoskins) an diesem brütend heißen Frühsommertag keiner großen Überredungskünste, um die Frauen zum Arbeitskampf anzustacheln. Einstimmig beschließen sie einen eintägigen Warnstreik, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen.

Rita O’Grady (Sally Hawkins) ist eine der Näherinnen: eine unprätentiöse, meist gutgelaunte Arbeiterin, die den anspruchsvollen Knochenjob ebenso klaglos und professionell erledigt wie ihre Kolleginnen. Mit Mann Eddie (Daniel Mays) und den beiden Kindern lebt Rita in einer der Sozialbausiedlungen, die rund um die Fabrik wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Auch darin unterscheidet sie sich nicht von den anderen: Fast alle Ford-Mitarbeiter leben in diesen Wohnungen und so ziemlich jeder in Dagenham arbeitet bei Ford.

Am Morgen nach dem Streikbeschluss entdeckt Rita Striemen auf der Hand ihres Sohnes Graham (Robbie Kay). Wieder einmal hat der Lehrer ihm Stockschläge verpasst – zu Unrecht, wie Graham beteuert. Rita stellt Mr. Clarke (Andrew Lincoln) in der Schule empört zur Rede und fordert ihn auf, Graham nicht mehr zu schlagen. Clarke ist jedoch kein bisschen schuldbewusst: Herablassend erklärt er Rita, die Kinder aus den unteren sozialen Schichten verständen nur diese Sprache. Rita fehlen die Worte. In der Fabrik informiert Albert die Frauen, dass das Management angesichts der Streikdrohung ein Gespräch mit den Arbeitervertretern anberaumt hat. Neben Vertrauensfrau Connie (Geraldine James) sucht Albert eine Freiwillige als psychologische Unterstützung. Die Wahl fällt auf Rita, die sich zwar nicht um die Aufgabe reißt, dem sanften Druck der Kolleginnen aber nachgibt.

Auf dem Weg zum Meeting erklärt Gewerkschaftsführer Monty Taylor (Kenneth Cranham) der leicht nervösen Rita, sie müsse während des Gesprächs lediglich zuhören und an den richtigen Stellen nicken. Als Monty später dem Ford-Chef Peter Hopkins (Rupert Graves) einen lauwarmen Kompromiss anbietet, der im Wesentlichen beinhaltet, dass erst einmal gar nichts passiert, ergreift Rita dennoch das Wort. Entschlossen erklärt sie dem Management, die Forderungen der Frauen lägen lange genug auf dem Tisch. Es sei an der Zeit, sie als gelernte Arbeitskräfte anzuerkennen und entsprechend zu bezahlen. Anderenfalls würden die Frauen streiken, auch wenn es einen Ausstand der weiblichen Mitarbeiterschaft bisher noch nie gegeben habe. Danach verabschieden sich Rita, Connie sowie der angesichts von so viel Chuzpe begeisterte Albert. Sie lassen einen konsternierten Monty und eine verdatterte Führungsriege zurück. In der Fabrik genügen Rita zwei Worte, um ihre Kolleginnen über den Verlauf des Gesprächs zu informieren: "Alle raus!" Der Streik beginnt...

In Westminster zeigt sich Barbara Castle (Miranda Richardson) erschüttert über den Zustand ihrer Behörde, wenn nicht gar des ganzen Landes, das in den letzten zwölf Monaten nicht weniger als 26.000 Streiks erlebt hat. Sie ist Ministerin für Arbeit und Produktivität unter Harold Wilson und muss sich mit den Missständen in der Arbeitswelt herumschlagen – und mit zwei devoten, offensichtlich unfähigen Mitarbeitern.

Der Näherinnen-Warnstreik sorgt für wenig Aufsehen in Dagenham. Noch liegen genügend Autositze auf Halde. Peter Hopkins aber schwant Böses. Per Telefon informiert er die Konzernzentrale in Michigan: "Diesmal sind es die Frauen."

Über einer Tasse Tee schwört Albert Rita auf die bevorstehenden Aufgaben ein. Die Kolleginnen, meint er, brauchten eine Anführerin, und dafür sei sie besser geeignet als Connie. Die ist zwar gewählte Vertrauensfrau, ihr Mann George (Roger Lloyd Pack) leidet aber unter einer Kriegsneurose, weshalb Connie andere Sorgen hat. Rita will von Alberts Vorschlag nichts wissen – ahnt aber bereits, dass es keinen Weg zurück mehr gibt.

An einem Regentag gewährt Ford-Chef-Ehefrau Lisa Hopkins (Rosamund Pike) Rita vor der Schule Unterschlupf in ihrem Wagen. Auch Lisas Sohn leidet unter den Stockschlägen von Mr. Clarke. Lisa hat eine Petition aufgesetzt, mit der sie dem brutalen Treiben des Lehrers ein Ende bereiten will. Rita unterschreibt. Die beiden Frauen, die offensichtlich verschiedenen Klassen entstammen, entdecken ihre Sympathie füreinander. Während sie ihre Söhne in Empfang nehmen, bewundert Rita Lisas rotes Biba-Kleid.

Am Tag nach dem Warnstreik bekommt Rita während einer Arbeitspause Connies Segen, fortan die Rolle der Anführerin zu übernehmen. Kaum haben die beiden ihr Gespräch beendet, erhalten sie Post von der Geschäftsleitung: ein aggressives Schreiben, in dem die Bosse die Frauen wegen des Warnstreiks abmahnen. Monty Taylor tut den Brief als Standardprozedur ab. Er rät, ihn einfach zu ignorieren. Doch da hat er die Rechnung ohne Rita gemacht. Mit einem flammenden Appell überzeugt sie ihre Kolleginnen, den Streik spontan fortzusetzen, und zwar so lange, bis die Frauen denselben Lohn erhalten wie die Männer. Wieder gibt Rita das Kommando: "Alle raus!" In den folgenden Wochen entwickelt sich der Streik zu einer nationalen Angelegenheit. Rita tourt durchs Land, um die Haltung der Frauen publik zu machen, spricht in Liverpool und demonstriert in Westminster. "We Want Sex" scheint während der Kundgebung auf einem Transparent zu stehen, gemeint aber ist: "We Want Sex Equality". Die Demonstrantinnen hatten ihr Banner lediglich nicht komplett ausgerollt...

Rita wächst an ihrer neuen Rolle, wird zunehmend selbstbewusster und überzeugender. Gleichzeitig wehrt Albert alle Beschwichtigungsversuche der zynischen Gewerkschaftsbosse ab, denen in Wirklichkeit kaum etwas an der Gleichberechtigung liegt. Albert wird weiter auf der Seite der Frauen stehen. Die Ehemänner der Arbeitskämpferinnen lernen ein völlig neues Leben kennen: Eddie muss die Hausarbeit verrichten, George schmollt im Pub, und dann stehen plötzlich 5.000 von ihnen auf der Straße, da wegen des Streiks der Nachschub an Autositzen ausbleibt und die Produktion ruht. Bei Rita und Eddie hängt der Haussegen schief, zumal der ökonomische Druck angesichts ausbleibender Gehaltszahlungen zunimmt.

In der Ford-Zentrale in Michigan schrillen derweil die Alarmglocken. Sollten Rita und ihre Kolleginnen sich durchsetzen, hätte dies weltweit Konsequenzen für den Konzern. Frauen müssten dann überall höhere Gehälter erhalten. Robert Tooley (Richard Schiff) wird als Problemlöser nach England geschickt. Während eines Abendessens im Hause Hopkins muss er feststellen, dass er eine schwierige Mission angetreten hat. Selbst Lisa, eine kluge und gebildete Frau, die von ihrem Mann permanent unterschätzt und herabgesetzt wird, schlägt sich auf die Seite der Streikenden. Barbara Castle versucht in der Zwischenzeit, ihren Regierungschef Harold Wilson für die Sache der Frauen zu gewinnen. Der allerdings zögert: Barbara möge bitte die Gewerkschaften mit ins Boot holen, lautet seine Ansage.

Tooley lässt die Ford-Muskeln spielen: Er erpresst Monty mit seinem Wissen über dessen korrupte Machenschaften. Der Gewerkschaftsfunktionär soll dafür sorgen, dass der Streik von gewerkschaftlicher Seite aus beendet wird. Die kleine Sandra (Jaime Winstone) aus Ritas Truppe wird mit einem Model-Job geködert, aber Rita taucht gerade noch rechtzeitig auf, um die junge Kollegin vom "Umfallen" abzuhalten.

George, Connies psychisch kranker Ehemann, wird mit der angespannten Situation nicht fertig und erhängt sich. Connie, die sich dem Arbeitskampf gerade erst wieder angeschlossen hatte, macht Rita bei der Beerdigung Vorwürfe: Rita sei schuld, dass sie mit zu einem Gewerkschaftstreffen gegangen sei, anstatt zu Hause zu bleiben und sich um George zu kümmern. Rita ist erschüttert. Als sie noch am Tag der Beerdigung Besuch von Lisa Hopkins erhält, mag sie zunächst nicht mit ihr reden. Doch Lisa hat gute Nachrichten. Mr. Clarke ist der Schule verwiesen worden. Außerdem bringt sie ihre Bewunderung und ihren Respekt für Ritas Handeln zum Ausdruck. Rita, findet Lisa, ist dabei, Geschichte zu schreiben.

So fährt Rita moralisch gestärkt zum Gewerkschaftskongress nach Eastbourne, wo sie die versammelte Männlichkeit um Unterstützung bittet. Ihre mitreißende Rede sorgt dafür, dass die Delegierten bei der Abstimmung klar für die Fortsetzung des Arbeitskampfes votieren. Am Strand kommt es zur Aussöhnung zwischen Rita und Eddie. Der hat inzwischen eingesehen, wie borniert und chauvinistisch er sich verhalten hat.

Barbara Castle nimmt mit Wohlwollen zur Kenntnis, dass die Sache der Frauen nun von der Gewerkschaft unterstützt wird. Den Warnungen Harold Wilsons zum Trotz und gegen den Widerstand ihrer Mitarbeiter lädt sie die Frauen von Dagenham zu einem Gespräch nach Westminster: ein positives Signal an Rita und ihre Mitstreiterinnen, deren Anliegen nun auch an höchster Stelle ernst genommen wird. Um dem großen Anlass auch optisch gerecht zu werden, stattet Rita Lisa einen Kurzbesuch ab. Sie leiht sich das rote Biba-Kleid aus, das sie vor einer Weile so bewundert hatte. Tooley unternimmt kurz vor Beginn des Treffens in Westminster einen letzten Manipulationsversuch: Offen droht er Barbara Castle, Ford werde die Produktion aus England abziehen, falls die Streikenden die Unterstützung der Regierung erhalten sollten...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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