Schade allerdings, dass der Film ab einem gewissen Punkt dann auch die Schwächen der bisherigen Sequels wiederbelebt. Da sind sie wieder: Diese endlosen Erklär-Dialoge und eine Flut an grob gezeichneten Figuren, die jede für sich zu wenig zu tun hat. Hallo mal kurz,
Max Riemelt! Ach, da ist ja auch der andere aus "Sense8"! Und war das gerade tatsächlich
Christina Ricci? Vielleicht ist ihre Rolle ja in Teil Fünf größer. Falls es den gibt.
Nicht ganz so verschenkt sind die Neuzugänge
Jessica Henwick ("Iron Fist"),
Yahya Abdul-Mateen II (
"Candyman"),
Jonathan Groff ("Looking") und
Neil Patrick Harris ("How I Met Your Mother"). Vor allem aber funktionieren die bestens gealterten Ur-Hauptdarsteller. Die Chemie zwischen Reeves und Moss ist diesmal tatsächlich besser spürbar als in den alten Filmen. Zum Glück, denn die Beziehung zwischen Neo und Trinity ist das eigentliche Herz des Films.
Das ist von Wachowski nicht dumm gepokert, denn die Regisseurin ahnte vermutlich, dass ihr nicht noch einmal eine Revolution des Action-Kinos gelingen würde. Kung Fu in Bullet Time, an Wänden laufen, schnelle Fahrzeuge - alles schon mal gesehen. Das Kinopublikum ist heute schwerer zu beeindrucken als noch vor zwei Jahrzehnten. Diese mindestens eine große Action-Szene pro "Matrix"-Film, die hängen bleibt - sie fehlt. Stattdessen steht und fällt "Matrix Resurrections" am Ende damit, wie sehr die alte Liebesgeschichte berührt. Was immerhin auch ein wenig überrascht.
Fazit: Charmanter Epilog zur „Matrix“-Trilogie mit einer Spur zu wenig Wumms.