Marie (
Ane Dahl Torp) ist eine geschätzte Angestellte des norwegischen Eichamts, jener Behörde, die sich für alle nationalen Messstandards verantwortlich zeichnet. Ihr Job ist es, durch das Land zu reisen und Messgeräte zu überprüfen: Ob Briefwagen, Benzinpumpen oder exakte Längen von Skisprungschanzen: Das norwegische Eichamt überlässt nichts dem Zufall und Marie verzeichnet akribisch jede Abweichung.
Ihr Leben spielt sich in den zuverlässigen Maßeinheiten von Gewichten und Längen ab. Ihr Privatleben allerdings gerät außer Kontrolle. Der ordentliche Vorgarten in ihrem schicken Bungalow kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihre Ehe gescheitert ist. Mit stoischer Gelassenheit nimmt Marie hin, dass ihr Exmann Yngve (
Torsten Knippertz) allabendlich in das gemeinsame Haus zurückkehrt und peu á peu Möbelstücke herausträgt.
Einzig das immer leerer werdende Haus und die verlassene Betthälfte neben Marie erzählen von ihrer Einsamkeit, für die sie selbst keine Worte findet. Der Herzinfarkt ihres geliebten Vaters Ernst markiert den Wendepunkt in ihrem Leben. An seiner Stelle reist sie zum Kiloseminar nach Paris, um anhand des französischen Ur-Kilos von 1889 das norwegische Referenzkilo neu kalibrieren zu lassen. Dort lernt sie Pi (
Laurent Stocker) kennen, der mit seiner offenen Art und seiner Spontaneität einen Gegenpol zu ihrem streng geordneten Alltag im Eichamt bildet.
Allmählich wird Marie klar, dass es um weit mehr geht, als um die Frage, ob man das Referenzkilo vor dem Wiegen reinigen solle oder nicht. Es geht um grundlegende Fragen des Lebens: Sind weltweit geltende, gemeinsame Bezugsgrößen wirklich ein Garant für Gleichheit und Gerechtigkeit? Oder sind humanistische Grundsätze nicht durch Maßangaben festzulegen? Bestimmt der Mensch die Definition von Gewicht oder ist es viel wichtiger zu verstehen, welchen Effekt die Gewichtsdefinition auf den Menschen hat?
Die unergründlichen Wege des Schicksals führen Marie zwei weitere Male nach Paris. Ihre Reisen in die französische Hauptstadt, einer Stadt der starken Emotionen, bleiben für sie nicht ohne Folgen. In den langen Gesprächen mit Pi schafft es die sonst so zurückgenommene Marie endlich, ihre Gefühle zuzulassen. Pi, der seine wissenschaftliche Karriere für einen Halbtagsjob als Gärtner aufgegeben hat, um mehr Zeit für sich und seine kranke Mutter zu haben, öffnet bislang verschlossene Türen in Marie.
Und so ist es am Ende das Maß ihrer eigenen Enttäuschung, ihrer Trauer aber auch das der Liebe, die auf dem Prüfstand stehen. Und es gilt, in Anbetracht des Todes ihres Vaters Ernst, das Leben selbst in die Waagschale zu werfen. Er gibt Marie die rage mit auf den Weg, "wieviel man eigentlich gewogen hat, zum Schluss" ... 1.001 Gramm?
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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