Mertens allerdings hat die Gräueltaten des Krieges nicht vergessen. Besonders ist ihm sein ehemaliger Kompaniechef Ferdinand Brückner (
Arno Paulsen) in Erinnerung geblieben, der Weihnachten 1942 an der Ostfront eine ganze Reihe polnischer Frauen und Kinder erschießen ließ. Ausgerechnet diesen Mann trifft er nun in Berlin wieder: Inzwischen ein braver Familienvater und respektabler Geschäftsmann - Mertens allerdings hegt tiefe Rachegedanken...
Es ist fraglich, ob man diese Situation heute noch genau so nachempfinden kann, wenn man sich nur vorstellt, welches Leid die Opfer ertragen mussten und nun mit ihren ehemaligen "Peinigern" wieder "friedlich zusammenleben" mussten. Regisseur Wolfgang Staudte schaffte es jedenfalls 1946 mit diesem ersten deutschen Nachkriegsfilm ein lebendiges Zeitzeugnis zu schaffen, das vielleicht dazu beitragen wird, dass der Wahnsinn des Nationalsozialismus nie in Vergessenheit gerät. Die Darsteller bieten allesamt eine gute Leistung, was aber eigentlich unerheblich ist - der Film lebt ganz und gar von der Geschichte - im doppelten Sinne des Wortes.