Mysteriöses geht auch rund um die kleine Regan MacNeil (
Linda Blair), Tochter der Schauspielerin Chris MacNeill (
Ellen Burstyn) vor: Sie wird aggressiv und redet wirres Zeug - die Ärzte um Dr. Klein (
Barton Heyman) glauben zunächst an einen Defekt des Schädellappens; allerdings zeigen die Röntgenbilder keine Auffälligkeiten. Der wegen des toten Dr. Dennings eingeschaltete Lieutenant William F. Kinderman (
Lee J. Cobb) äußert den Verdacht, das Mädchen könnte vom Teufel besessen sein. Ihre Mutter ist schließlich davon überzeugt und bittet Pfarrer Karras einen Exorzismus, eine Teufelsaustreibung, vorzunehmen. Der will davon nichts wissen - kommt aber nach mehreren Besuchen bei Regan auch zu der Überzeugung, dass es hier mit dem Teufel zugeht. Als Fachmann lässt er Pater Merrin nach Washington holen...
William Friedkins Verfilmung des Romans von William Peter Blatty wurde schon vor seiner Veröffentlichung als skandalös und blasphemisch gegeißelt. Dies ist allerdings bei weitem übertrieben. "Der Exorzist" ist nicht mehr als ein schlichter Horrorfilm, der mit einigen Effekten - die vorwiegend in Schreien oder radikalen Gesten des Mädchens Regan bestehen - das Publikum dann und wann aufzuschrecken weiß. Echte Horror-Fans dürften aber dennoch enttäuscht sein, fließt doch verhältnismäßig wenig Blut. Und auch das Finale ist eher mäßig aufregend. Dennoch: "Der Exorzist" wurde für insgesamt 10 "OSCAR"s nominiert (u.a. die Nebendarsteller Linda Blair und
Jason Miller, Friedkins Regie und als "bester Film") - bekommen hat er schließlich zwei. In den Jahren 1977 und 1989 gab es noch zwei Fortsetzungen des Erstlings: Bei "Der Exorzist II" waren immerhin noch Blair und von Sydow mit an Bord (Regisseur Friedkin schon nicht mehr), bei "Der Exorzist III" übernahm dann schließlich Buchautor Blatty als letzter "Überlebender" der Ur-Besetzung selbst die Regie.