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8 Frauen - Plakat zum Film

8 FRAUEN

("Huit femmes")
(F, 2002)


Regie: Francois Ozon
Film-Länge: 108 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 11.07.2002

 DVD/Blu-ray-Start:
 02.12.2010

 Streaming-Start:
 22.10.2003

 (WOW (sky))

 Free-TV-Start:
 19.12.2004

 (SAT.1)

"8 Frauen" - Handlung und Infos zum Film:


Märchenhaft liegt eine verschneite Parklandschaft um das stattliche Landhaus, in das die junge Studentin Suzon (Virginie Ledoyen) zu einer Familienfeier heimkehrt und von der Großmutter (Danielle Darrieux) im Rollstuhl freudig empfangen wird. Marcel (Dominique Lamure), ihr Vater, ist der einzige Mann im Haus - bei (inzwischen) sieben Frauen. Er schläft in der oberen Etage, und nach und nach erscheinen auch die anderen Frauen auf der Bühne des Salons: Suzons Mutter Gaby (Catherine Deneuve), die elegante Hausherrin; Suzons jüngere Schwester Catherine (Ludivine Sagnier), das quirlige Nesthäkchen; und schließlich das ältliche Fräulein Augustine (Isabelle Huppert), Gabys immer giftige und leicht reizbare Schwester, auf der der Begriff "Zicke" wohl am besten passt und die jeden ihre Frustration über das Ausbleiben ihres Traumprinzen spüren lässt.

Dann ist da noch Mademoiselle Chanel, die Haushälterin (Firmine Richard). Seit Ewigkeiten ist sie schon Teil der Familie und hat bereits Suzon und Catherine aufgezogen. Sie weiß um die kleinen und großen Geheimnisse eines jeden - aber nie würde sie etwas davon ausplaudern. Neu im Haus ist das nicht unattraktive Zimmermädchen Louise (Emmanuelle Beart). Es sieht nach Idylle aus, da kommt der Schock: Catherine geht ins Schlafzimmer ihres Vaters und verlässt es sofort wieder schreiend: Er liegt mit einem Messer im Rücken auf seinem Bett - und schon bald wird klar: Von außen kann der Mörder nicht gekommen sein; einer von ihnen muss also die Mörderin sein ...

Immerhin erscheint noch eine achte Verdächtige auf der Bildfläche: Pierrette (Fanny Ardant), die Schwester des Opfers, ehemalige Nackttänzerin und Intimfeindin der Hausherrin, in den Salon. Sie hat einen anonymen Anruf erhalten und will sofort ihren Bruder sehen. Offiziell hat Pierrette noch nie einen Fuß in dieses Haus gesetzt, wie kann es dann sein, dass sie auf Anhieb das richtige Zimmer findet? Und wo man gerade dabei ist: Wann hat sie eigentlich ihren Bruder zuletzt gesehen? Noch am gestrigen Tag hätten sie sich heimlich getroffen... Man hat schon viel zu lange gezögert, die Polizei zu verständigen. Jedoch, das Telefonkabel ist durchtrennt worden. Auch das Tor des Grundstücks ist inzwischen zugeschneit, und das Auto springt ebenfalls nicht an. Fazit: man ist von der Außenwelt abgeschnitten und eingesperrt mit einem Mörder - oder vielmehr: Einer Mörderin...

Aber auch alle anderen Beteiligten haben ihre Geheimnisse, die zumindest erklärungsbedürftig sind: Was hatte Augustine zum Beispiel fünfmal in der Nacht im Badezimmer verloren, und warum waren sowohl Catherine als auch die Großmutter spätabends noch im Zimmer des Vaters? Und weiß eigentlich jemand, dass Mademoiselle Chanel eine Schwäche fürs Pokern hat und deshalb oft viel länger wach ist, als sie offiziell immer erklärt? Bei einem Handgemenge zwischen Gaby und Augustine, den so unterschiedlichen Schwestern, steht die Großmutter plötzlich aus ihrem Rollstuhl auf und eilt zur Treppe - in der Aufregung kann sie auf einmal gehen - und nun hat auch sie en paar Zweifler gegen sich: Sie sei vor allem geizig und schlafe mit ihren Aktien unterm Kopfkissen, heißt es. Wem war eigentlich in diesem Hause klar, so konterte sie, dass Marcel so gut wie pleite war? Großmutter hatte ihm mit ihrem Aktienpaket helfen wollen. Doch bevor es dazu kommen konnte, muss es jemand gestohlen haben...

"Acht Frauen" wirkt wie ein Kammerspiel, spielt sich doch die gesamte Handlung in besagtem Landhaus ab - meist im großen Salon, nur ein paar Szenen in angrenzenden Zimmern. Und doch: Von Langeweile keine Spur! Zu spannend ist die Frage, wer den armen Marcel auf dem gewissen hat - und vor allem: Warum ... ? Für gekonnte Unterhaltung sorgt auch ein witzig-pointiertes Drehbuch und vor allem acht Hauptdarstellerinnen, die sich mit ganzem komödiantischen Talent in ihre Rollen einbringen. Und als ob das noch nicht genug ist, sorgen ein paar unvermittelte Gesangseinlagen in bester Film-Musical-Manier für zusätzlichen Witz - und auch hier zeigen die Schauspielerinnen, dass sie sogar allesamt mehr können als "nur" spielen ... Da ist es schon fast Nebensache, dass man auch für die deutsche Synchronisation nach 8 vortreffliche Gegenstücke gewinnen konnte, wie z.B. Katja Riemann als zickige Augustine, Hannelore Elsner, die auch optisch eine Schwester Fanny Ardants sein könnte oder Ruth-Maria Kubitschek als Großmutter. Kurzum: "Acht Frauen" ist perfekt gemachtes europäisches Kino, das sich hinter amerikanischen Großproduktionen nicht verstecken muss - vor allem, da es seinen eigenen Charme entwickelt...


Die Redaktions-Wertung:90 %

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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