ANNA KARENINA

Leo Tolstois Roman "Anna Karenina" zählt zu den bekanntesten Werken der russischen Literatur. Die neueste Verfilmung von Regisseur und Drehbuchautor Bernhard Rose hält sich enger als die bisherigen Versionen an die Vorlage. Erzählt wird die Geschichte diesmal aus der Perspektive des Constantin Levin (Alfred Molina).

Anna Karenina (Sophie Marceau) ist unglücklich verheiratet und vom Leben enttäuscht, als sie in einer stürmischen Schnee-Nacht in Sankt Petersburg dem Offizier Graf Wronskij (Sean Bean) begegnet. Die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Graf Wronskij gibt für sie eine viel versprechende Karriere auf, Anna verlässt Mann und Kind - und steht von da an mit dem Rücken zur Wand, denn die russische Gesellschaft ist in keiner Weise bereit, diesen (doppelten) Ehebruch zu akzeptieren.

Dies nutzt Annas Noch-Ehemann für seine Belange aus: Er verweigert ihr die Einwilligung in die Scheidung und beansprucht das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn. Anna will sich damit nicht abfinden und die gesellschaftliche Ächtung wird bald so groß, dass es zur Katastrophe kommt...

Ihre Rolle in "Anna Karenina" verdankt Sophie Marceau vor allem ihrem Mitwirken im "Oscar"-gekrönten "Braveheart": Ihr damaliger Partner Mel Gibson ist nämlich Co-Produzent von "Anna Karenina" und schlug seine Mistreiterin für die Titelrolle vor. Protektionismus dürfte sie aber spätestens nach dieser Leistung kaum noch nötig haben. Im Vordergrund steht für Regisseur Rose jedoch immer die literarische Vorlage, die er daher ausschließlich an Original-Drehorten in Russland umsetzte.