Ein malerischer See in der Dämmerung, umgeben von unberührter Natur, nur im Hintergrund sieht man die Lichter einer Fabrik. Drei Leichen treiben an die Oberfläche des Wassers, eine nach der anderen, ganz langsam...
Thomas Craven (
Mel Gibson) ist ein Veteran der Mordkommission des Boston Police Department. Im Lauf der Jahre hat er sich einen Ruf erarbeitet als unbestechlicher und aufrichtiger Beamter – und sich damit nicht nur Freunde gemacht. Seit dem Tod seiner Frau lebt der bescheidene Mann zurückgezogen, allein in seinem Haus. Geblieben ist Craven nur noch seine Tochter Emma (
Bojana Novakovic). Doch sie ist 24 Jahre alt und lebt längst ihr eigenes Leben, weit weg von ihrem Vater, der sie über alles liebt, aber seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hat. Vor seinem geistigen Auge ist sie dennoch immer noch das kleine Mädchen, das er beim Spielen am Strand gefilmt hat.
Nun hat Emma ihren Besuch angekündigt. Thomas Craven ist aufgeregt, sie endlich wiederzusehen. Er möchte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, ihr endlich zu zeigen, was sie ihm wirklich bedeutet, wie sehr er sie liebt. Doch schon auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause fällt ihm auf, dass sie verschlossen ist, dass sie innerlich mit etwas ringt. Als sie sich unvermittelt übergeben muss, sind seine Sorgen unübersehbar. Nein, sie sei nicht schwanger, versichert Emma ihm. In Cravens Haus verschlimmert sich ihr Gesundheitszustand rapide. Noch bevor sie sich ihm anvertrauen kann, bekommt sie heftiges Nasenbluten und muss sich erneut erbrechen. Craven gerät in Panik und will sie sofort ins Krankenhaus bringen. Er stützt sie, als er die Haustür öffnet. Dann geht alles blitzschnell. Von der Straße dringt der Ruf "CRAVEN!", dann fällt ein Schuss. So gewaltsam wird Emma von der Kugel in der Brust getroffen, dass es sie förmlich von den Beinen reißt. Vor den Augen ihres entsetzten Vaters stirbt die junge Frau, bevor sie noch etwas sagen kann.
Thomas Craven steht unter Schock, ist wie paralysiert. Während um ihn herum Kollegen der Bostoner Polizei den Tatort untersuchen und die Leiche seiner Tochter abtransportiert wird, bewegt er sich wie in Zeitlupe durch sein Haus. Er schickt die Kollegen weg, er wäscht sich, hebt ein Handtuch auf, sieht, wie das Blut seiner Tochter von seinen Händen in den Abfluss rinnt. In Emmas Zimmer klingelt ihr Handy, doch als er den Anruf entgegennimmt, bleibt es am anderen Ende der Leitung still. Am nächsten Tag wird er von einem Albtraum geweckt. Doch im Wachzustand ist es nicht besser: Emma ist immer noch tot und wird tot bleiben. Als Craven ins Polizeirevier geht, können seine Kollegen seinen Blick nicht erwidern. Sein Vorgesetzter rät ihm, er solle Urlaub nehmen, Abstand gewinnen. Weil er persönlich in die Angelegenheit involviert sei, könne er nicht mit den Ermittlungen betraut werden. Offenkundig habe die Kugel ihm gegolten, jemand habe eine Rechnung begleichen wollen. Craven lehnt ab: Kein anderer als er kommt für den Fall in Frage.
Allein sitzt Craven auf einer Parkbank. Als er aufblickt, hat er eine Erscheinung: Er sieht Emma, wie er sie in Erinnerung behalten hat: als schönes, junges, dynamisches Mädchen. Und er weiß in diesem Moment, dass er den Mörder suchen und finden wird. Koste es, was es wolle. Am Meer verstreut er ihre Asche, an dem Ort, den sie immer am meisten gemocht hat. Dann macht er sich an die Arbeit. Er muss sich eingestehen, dass er nicht viel über sie und ihre Arbeit als Ingenieurin in der Nuklearindustrie weiß. In der Hoffnung, Hinweise zu finden, durchsucht Craven ihre Tasche und findet eine geladene Pistole. Sie ist auf einen David Burnham (
Shawn Roberts) zugelassen, der offenbar ihr Freund war.
Während die Polizei weiterhin auf ihre Weise nach dem Mörder fahndet und in der Nähe des Tatorts immerhin eine Skimaske mit Haaren gefunden hat, die nun analysiert werden soll, sucht Craven die Wohnung von Burnham auf. Sofort wird er von dem jungen Mann mit einem Messer angegriffen. Erst nach längerer Rangelei kann Craven die Oberhand gewinnen. Burnham wirkt auf ihn wie ein gehetztes Tier: Er lebt in ständiger Todesangst und hat seine Wohnung seit Tagen nicht mehr verlassen. Permanent wird er beobachtet. Deshalb will er Craven auch nichts erzählen – außer dass seine Tochter ein Leben geführt habe, von dem der Vater nichts weiß. Und Burnham gibt ihm die Schlüssel zu Emmas Wohnung und Sachen von ihr, die sie bei ihrem Freund gebunkert hatte. In Emmas Wohnung ist offenkundig eingebrochen, ihr Computer entwendet worden. Als Craven einen Geigerzähler einschaltet, den er findet, schlägt das Gerät bei der Kleidung Emmas an.
Darius Jedburgh (
Ray Winstone) ist eine imposante Erscheinung, ein großer Kerl, der sich so souverän und geschmeidig bewegt, dass er gar nicht auffällt. Wenn er spricht, redet er leise, aber so bestimmt, dass nie der Hauch eines Zweifels besteht, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Jedburgh tritt auf den Plan, wenn aufgeräumt werden muss. Wer genau sein Auftraggeber ist, weiß man nicht. Wem seine Allianzen gehören, ebenso nicht. Nun soll er wieder aufräumen: Der Fall Craven bereitet Herrschaften in exponierter Stellung längst Kopfzerbrechen. Jedburgh soll dafür sorgen, dass sie nicht größer werden.
Thomas Craven weiß von all dem nichts. Er wird bei Northmoor vorstellig – die Firma, bei der Emma gearbeitet hat. Der Vorstandsvorsitzende Jack Bennett (
Danny Huston) heißt Craven willkommen und spricht ihm sein Beileid aus. Emma sei eine geschätzte Mitarbeiterin gewesen. Auf Cravens bohrende Fragen, was sie bei Northmoor gemacht habe, weicht Bennett aus. Das sei streng geheim, ebenso wie überhaupt die Funktion und Tätigkeiten der Firma, die als Forschungseinrichtung im Bereich Nuklearenergie eng mit der Regierung zusammenarbeitet. Craven spürt, dass er in ein Wespennest gestochen hat und auf der richtigen Fährte ist, auch wenn die Polizei glaubt, den Mörder von Emma gefunden zu haben – ebenfalls tot. Die DNS stimmt mit den Haaren überein, die man an der Skimaske gefunden hat. Craven hat seine Zweifel.
Als er abends in seinem Garten die radioaktiv verseuchten Kleider Emmas verbrennt, steht unvermittelt Jedburgh neben ihm. Es ist gespenstisch, wie ungezwungen die beiden Männer in dieser kuriosen Situation ins Gespräch kommen. Im Plauderton macht Jedburgh sein Gegenüber auf die ungeahnten Dimensionen des Todes seiner Tochter aufmerksam, die in Sicherheitskreisen als potenzielle terroristische Gefahr gehandelt wurde. Er zeigt Craven Fotos der drei Leichen, die ertrunken in einem See in der Nähe von Northmoor aufgetaucht sind. Sie sind der Schlüssel zu dem ganzen Fall. Was ist Northmoor, fragt Jedburgh provozierend. Und weist damit Craven den Weg, wohl wissend, dass dieser Mann, wenn losgelassen, nicht mehr aufzuhalten sein wird.
Bei Burnham erhält der Polizist weitere wichtige Hinweise. Die drei Leichen waren Mitglieder der Aktivistengruppe Nightflower, die es sich zur Aufgabe macht, die Machenschaften verbrecherischer Konzerne aufzudecken. Emma war es, die sie bei Northmoor eingeschmuggelt hatte – und sich damit in Lebensgefahr brachte. Craven weiß, was er zu tun hat. Er heftet sich an die Fersen von Northmoor-Chef Bennett. Nachdem er dessen Leibgarde abgeschüttelt hat, konfrontiert er den mächtigen Mann auf offener Straße und droht ihm.
Damit löst Craven eine Kette von Ereignissen aus, die er nicht mehr kontrollieren kann. Als potenzielle Zeugen vor seinen Augen getötet werden, setzt er alles daran, Bennett und seine Hintermänner hochgehen zu lassen, und nutzt damit alle Mittel, die ihm als Polizeibeamter zur Verfügung stellen. Er kann nicht wissen, dass auch er bereits im Fadenkreuz der Killer ist. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Jedburgh, von dem nicht ganz klar ist, auf wessen Seite er steht und welche Absichten er verfolgt.
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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