Von Bayern aus durchqueren sie zunächst Europa bis nach Belgien. In Antwerpen gehen sie an Bord eines riesigen Containerschiffs. Auf der Fahrt über den großen Teich vertreiben sie sich die Langeweile mit "Mensch-ärger-Dich-nicht" und Fitness. In New York kämpfen sie sich durch den quirligen Großstadtdschungel und stehen schließlich staunend vor dem Lichtermeer der Leuchtreklamen am Time Square. Auf der Manhattan Bridge verursachen sie mitten in der Rush Hour einen Riesenstau, als es ihren Anhänger zerbröselt. An einer Tankstelle in Baltimore nimmt sie ein deutscher Aussteiger zu einer entspannten Bootstour mit. In Washington diskutieren sie vor dem Weißen Haus mit Dauer-Demonstranten über Macht und Demokratie. Ein ehemaliger Afghanistan-Veteran lädt sie zu einem beklemmenden Ausflug in eine "Gun Range" ein und in Nashville folgen sie einem spendablen Musikmanager ins Aufnahmestudio. In Tennessee tauschen sie sich mit einem Autoteile-Händler über das Reisen und das Leben aus, in Arkansas dürfen sie bei einem Zimmermann in seiner selbstgewählten Abgeschiedenheit übernachten. In New Mexico helfen ihnen die Hells Angels nach einer Reifenpanne aus der Patsche und lassen sie mit einem mulmigen Gefühl zurück.
Mit Tempo 40 tuckern die beiden Brüder bei Wind und Wetter auf schier endlosen Straßen quer durch die USA. Geschlafen wird in heruntergekommenen Motels, im flatternden Zelt oder in altersschwachen Holzhütten. Sie fliehen vor einem Monster-Hurrikan und frieren bei Dauerregen. Schließlich rollen sie mit ihren hochbetagten Mopeds über den heißen Asphalt der kultigen Route 66 durch die Wüste Nevadas und durchqueren das gewaltige Monument Valley. Mit jedem Kilometer, jedem Abenteuer und jeder Herausforderung kommen sie ihrer Suche nach Freiheit näher. "Des langsame Dahifahrn war schon was b`sonders - du hast an Wind auf der Haut g`spürt und d` Sonn. Hast links und rechts die Landschaft wahrgenommen - und hast es sogar gerochen, wennst hinterm Thomas gfahren bist", schwärmt Julian.
Nach strapaziösen drei Monaten, 36 Tankfüllungen und 17 Pannen erreichen sie schließlich ihr Ziel Las Vegas. Auf ihrer wochenlangen Reise lernen sie nicht nur Land und Leute kennen. Die zahlreichen Begegnungen stimmen sie auch nachdenklich. Immer wieder fragen sie sich nach dem Sinn ihrer Reise. Und in der Ferne erkennen sie, wo sie eigentlich zu Hause sind und dass es sich in der Heimat doch gar nicht so schlecht leben lässt. "Wir san losgefahrn, um die Freiheit zu suchen. Aber wir müssen uns scho a fragen, ob wir in Wirklichkeit ned vor der Unfreiheit dahoam weglaufen", resümiert Julian und sein Bruder Thomas fügt hinzu: "Man sieht echt so wahnsinnig vui neie Sachen, wenn man unterwegs is. Aber wos ma scho a sieht is, wia schee dass die oiden Sachen dahoam sei kinnan." Ins Grübeln kommen auch die Daheimgebliebenen, die sich - in der fiktionalen Rahmenhandlung - nach Rückkehr der beiden Brüder in der Gastwirtschaft versammeln, um den Reisefilm anzuschauen. "Die ham was erlebt. Die san ned dahoam wia eingesperrt und machen jeden Dog des gleiche", seufzt Bedienung Kathl (
Stephanie Leibl). Und auch die ursprünglich noch skeptischen Stammtischler Bertl (
Winfried Frey), Alois (
Hans Stadlbauer) und Hias (
Arnd Schimkat) sind ganz versonnen. Da kommt Sehnsucht auf: nach der Ferne, nach nicht gelebten Träumen, ja einfach nach dem Ausreißen aus dem Alltag...