Das ist er also: Der Film, auf den uns Regisseur James Cameron nach
"Titanic" zwölf Jahre lang warten ließ! Der Film, für den Cameron eine komplett neue 3D-Kameratechnik entwickelte! Der Film, der das Kino revolutionieren soll! Und ein Film mit einer nicht besonders originellen Geschichte: In der Zukunft sucht die Menschheit im All nach Energiereserven und wird auf dem Mond Pandora fündig.
Ein seltener Rohstoff steckt dort im Boden der üppigen Dschungellandschaft. Die Ureinwohner halten von der geplanten Abholzung ihres außerirdischen Regenwalds allerdings wenig. Ex-Marine Jake (
Sam Worthington,
"Terminator: Die Erlösung") soll das einheimische Na’vi-Volk deshalb höflich zur Zwangsumsiedelung bewegen, bevor Bulldozer und Kampfhubschrauber anrücken.
Dank futuristischer Gen-Technik kann Jakes Geist dabei selbst in die Gestalt eines blauhäutigen Drei-Meter-Aliens schlüpfen (sein "Avatar"!), um so mit Na’vi-Dame Neytiri (hinter der Computer-Figur versteckt sich
Zoe Saldana, die neue Uhura aus dem letzten
"Star Trek"-Film) auf diplomatische Tuchfühlung zu gehen. Wo das hinführt, ahnt man nicht nur, wenn man
"Der mit dem Wolf tanzt" gesehen hat…
Ja, Story, Dramaturgie und Öko-Botschaft sind schlicht, aber man kann es auch höflicher ausdrücken: Handlung und Action unterhalten zweieinhalb Stunden lang und lenken dennoch nicht zu sehr von der dreidimensionalen Bilderflut ab, in die James Cameron seine Zuschauer eintauchen lässt.
Der üppige Dschungel von Pandora ist trotz all seiner fluoreszierenden Künstlichkeit so lebendig geraten, dass man fast vergisst, nur technisch ausgefeiltes Effekt-Kino zu sehen.
Und auch die blauhäutigen Na’vi wirken zwar zu Beginn befremdlich (weshalb aufs Filmplakat nun doch noch schnell das menschliche Gesicht von Sam Worthington ge-photoshopt wurde), aber das Performance-Capture-Verfahren, mit dem Mimik und Bewegungsabläufe der echten Schauspieler auf die Computeranimationen übertragen wurden, verleiht den Außerirdischen nach anfänglicher Eingewöhnungsphase eine verblüffende Natürlichkeit. Das ist nicht selbstverständlich! Die auf ähnliche Weise animierten Figuren in Robert Zemeckis‘ aktueller
"Weihnachtsgeschichte" zum Beispiel wirken deutlich weniger real.
Das größte Kompliment, das man dieser angeblichen Kinorevolution machen kann, ist, dass man als Zuschauer kaum beurteilen kann, ob der Film wirklich eine Revolution ist. Zwar wundert man sich kurz, weil ein so nahtloses Zusammenspiel zwischen 3D-Computertechnik und echten Aufnahmen bisher kaum möglich war, doch dann lässt man sich einfach bereitwillig in diese andere Welt mitnehmen. Für die mögliche Fortsetzung darf dann aber auch gerne wieder am Drehbuch gefeilt werden.
Anmerkung: Die Kritik bezieht sich auf die 3D-Fassung des Films, die nur in ausgewählten Kinos gezeigt wird. Auch in 2D dürfte "Avatar" aber einigermaßen imposant daher kommen.
Die Redaktions-Wertung: | | 80 % |
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| - Kamera: Mauro Fiore
- Ausstattung: Rick Carter, Kim Sinclair, Robert Stromberg
- Spezialeffekte: Joe Letteri, Stephen Rosenbaum, Richard Baneham, Andrew R. Jones
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Autor/Bearbeitung: Martin Günther
Update: 31.01.2019
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