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Bach In Brazil - Plakat zum Film

BACH IN BRAZIL

(D/BR, 2015)


Regie: Ansgar Ahlers
Film-Länge: 92 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 17.03.2016

 DVD/Blu-ray-Start:
 11.10.2016

 Free-TV-Start:
 24.12.2017

 (ZDF)

"Bach In Brazil" - Handlung und Infos zum Film:


Am Anfang ist Musik, Musik von Johann Sebastian Bach: ein brasilianischer Junge lässt sich am Rande eines Friedhofs in seiner Heimatstadt Ouro Preto vom Zauber des ihm fremden Klanges gefangen nehmen. Das Instrument, ein Euphonium, spielt ein älterer Herr, ganz offensichtlich tief versunken in die Schönheit der Musik.

Die Szene zeigt die Erinnerung des Jungen Fernando (Pablo Vinicius) an seine erste Begegnung mit dem Deutschen Marten Brückling (Edgar Selge) aus Bückeburg. Bilder aus einem alten Fotoalbum skizzieren Martens Lebensweg: 1953 geboren, wuchs er in einem Heim auf. Die Musik wurde seine Rettung, dazu die Freundschaft mit Karl, dem Klarinettenspieler, der sich wie ein großer Bruder um Marten kümmerte. Anfang der 1960er Jahre wurden die Zwei vielfach gefeiert, etwa als "Die neuen Söhne von Bach", wie damals ein Artikel des "Bückeburger Anzeiger" überschrieben war. Doch die Partnerschaft endete, als Karl nach Brasilien zog und Marten in Deutschland blieb. Erst 42 Jahre später hört Marten wieder von seinem Freund. Es ist wie ein Wink des Schicksals, denn Marten, der einstige Lehrer an der städtischen Musikschule, schwelgt nicht gerade im Glück: Der Chef (Peter Lohmeyer) des vom Bückeburger Fürsten ausgerufenen Ersten Bückeburger Bachfestivals hat ihn gerade als Relikt der Vergangenheit heruntergeputzt, als Marten ihm vorgespielt hat. Ohnehin niedergeschlagen, erfährt er nun also vom Tod Karls, der in Brasilien als Musikhistoriker gearbeitet hat. Er hat Marten ein Notenblatt hinterlassen, die Original-Abschrift eines Blattes von Johann Sebastian Bach, angefertigt von dessen jüngstem Sohn, Johann Christian Bach, eine Abschrift des Arioso aus dem Cembalokonzert mit der Bachwerkverzeichnis-Nummer 1056. Ein überaus wertvolles Erbe. Marten muss es selbst in Brasilien abholen, um das Notenblatt legal als Kunstgegenstand nach Deutschland holen zu können. Eine für den unbeholfenen Mann unmögliche Vorstellung. Zudem zweifelt er, ob die Noten wirklich echt sind. Doch seine ehemalige Kollegin Marianne (Franziska Walser), die Marten mehr als zugetan ist und ihn oft als Partnerin am Flügel begleitet, überredet ihn zu der Reise. Sie bucht dem gelegentlich etwas weltfremden Marten die notwendigen Tickets und ein Hotelzimmer, auf sein Drängen hin für gerade mal drei Tage.

Die Reise beginnt chaotisch: Kein Wort Portugiesisch verstehend muss sich Marten zu seinem Ziel durchschlagen. Doch er schafft es, kommt wirklich nach Ouro Preto, einer Barockstadt wie aus dem Bilderbuch, malerisch eingebettet in die brasilianischen Berge. Von der dortigen Anwältin (Isabella Parkinson) erfährt er, dass die Noten, die er geerbt hat, wahrscheinlich der einzige Beleg für den Einfluss Bachs auf brasilianische Komponisten, wie zum Beispiel Heitor Villa-Lobos, sind. Sie hat zudem ein Anliegen: im Auftrag einer Organisation möchte sie Marten dazu bewegen, das Erbstück zu verkaufen, damit die Noten in Brasilien bleiben können. Marten lehnt ab. Beseelt von seinem Erbe, setzt er sich in eine Seitenstraße und spielt. Kurz bemerkt er einen Jungen, es ist Fernando, der ihm offenbar begeistert zuhört. Doch das Glück zerbirst rasch: Marten wird ausgeraubt. Er wacht in einem Krankenbett auf. Zwei ihm fremde junge Männer kümmern sich um ihn. Einer der Beiden spricht zum Glück Deutsch. Es ist Candido (Aldri Anunciacao), der sich als Freund von Carlos, Karl, vorstellt. Er verspricht Marten, dass er die gestohlenen Noten finden wird. Candido arbeitet in der örtlichen Jugendstrafanstalt, in die er Marten mitnimmt. Die Beiden versuchen, unter den Insassen den Dieb zu finden. Candido macht mit Marten einen Deal: Als Gegenleistung für das Wiederbeschaffen des Gepäcks soll Marten den Kindern Musik-Unterricht geben. Marten willigt zögernd ein. Er beginnt, mit den Heimzöglingen Kompositionen von Bach zu üben. Dabei erlebt er eine gehörige Überraschung: Während er selbst ausschließlich nach Noten spielt, haben die Kinder die Musik im Blut, improvisieren, gehen frei und unbeschwert mit den Vorgaben um. Das Notenblatt aber lässt sich nicht finden. Vermutlich spielt Heitor (Dhonata Augusto), Fernandos älterer Bruder, dabei eine unrühmliche Rolle.

Marten muss bleiben. Denn ohne das wertvolle Blatt will er keinesfalls nach Hause zurückkehren, was Marianne daheim, mit der Marten telefonisch Kontakt hält, beunruhigt. Doch Marten hat zu tun. Der Direktor bittet ihn nämlich, mit den jungen Schützlingen einen Auftritt für einen Festtag einzustudieren. Die Proben werden zu einer großen Freude. Der Aufenthalt in Ouro Preto zieht sich unbeschwert dahin. Marten wird zum Verbündeten der Kinder und Jugendlichen, oft gegen die überaus gestrenge Wärterin Dulce (Thais Garayp). Ganz langsam verändert er sich dabei selbst, legt seine deutsche Ordnungswut ab und fühlt sich seit Jahrzehnten erstmals vollkommen frei. Und Stück für Stück tauchen auch seine Besitztümer wieder auf.

Die Kinder und Jugendlichen hoffen, mit Marten zum Festival nach Bückeburg fahren zu können. Erst einmal aber steht der große Tag in Ouro Preto an. Es kommen viele bedeutende Persönlichkeiten, wie die Justizministerin (Marilia Gabriela), die von Martens Arbeit begeistert ist. Das Konzert wird, obwohl es musikalisch ganz anders verläuft als geplant, ein Erfolg. Marten allerdings sieht seine Ansprüche nicht erfüllt. Er fühlt sich als Versager und will zurück nach Deutschland, nun auch ohne das Notenblatt von Bach. Doch er hat die Rechnung ohne die Kinder gemacht, so dass Marten bleibt, selbst dann, als er Dank Heitor die Noten wieder in seinen Händen hält.

Happy End? Mitnichten! Die Kinder und Jugendlichen wollen ihr Können im fernen Bückeburg zeigen. Wie jedoch kann die Reise finanziert werden? Soll Marten etwa das Notenblatt verkaufen, um die Kosten aufzubringen? Unmöglich für ihn. Marianne erinnert ihn am Telefon daran, dass nichts unmöglich ist. Marten verkauft die Noten an die Anwältin. Die große Fahrt nach Deutschland beginnt. Aber wieder kommt alles ganz anders als erwartet. Denn die Festivalorganisation sieht sich außerstande, den unerwarteten Gästen aus der Ferne ganz spontan ein Konzert zu ermöglichen. Doch Marten hat in Brasilien das Kämpfen gelernt. Auch für sich selbst, für Marianne, für die Kinder und Jugendlichen – und für die Musik. So nimmt die Geschichte einen Ausgang, der ein Anfang ist für eine wunderbare Reise. Und Bach ist immer dabei...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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