Das Wiedersehen mit seiner Frau Manuela (
Julia Jäger) liegt Martin am meisten am Herzen und die Begegnung mit seinem Sohn Rokko (
Robin Becker), der erst nach seiner Inhaftierung geboren wurde und den er nie kennen gelernt hat. Weder Rokko noch Manuelas neuer Lebensgefährte Wolfgang Riedel (
Robert Lohr) wissen von Martins Knastvergangenheit. Als Martin endlich den Mut findet, Manuela zu treffen, platzt er in ein geselliges Abendessen. Was er zur Wendezeit gemacht habe, wollen die süddeutschen Gäste wissen. Doch die eigene Vergangenheit, sein Leben zu erzählen, dafür reichen ein paar Sätze nicht aus. Martin behilft sich, vom Alkohol beflügelt, mit der Geschichte seines Freundes Peter, der 1989 als Panzergrenadier auf Abruf stand. Auf dem Höhepunkt seiner Erzählung bricht er betrunken zusammen, ein peinlicher Auftritt, der auf Manuelas Couch sein Ende findet.
Nach dieser Nacht hält sich Martin von Manuela fern. Im Video-Nachtclub seines dubiosen Knastbekannten Victor Valentin (
Valentin Platareanu) findet er einen Übergangsjob. Manuela sucht inzwischen fieberhaft nach Martin. Doch weder die Bewährungshelferin noch Peter wissen, wo er steckt, das Hotel hat er überstürzt verlassen. Als Martin eines Nachts zufällig seinen alten Arbeitskollegen Enrique Cortes (
Oscar Martinez) trifft, kommen die Ereignisse wieder in Gang. Enrique hatte mit Martin damals im Transformatorenwerk Karl Liebknecht gearbeitet, nun ist er als Taxifahrer unterwegs. Das könnte auch für Martin endlich die erhoffte Perspektive sein, um im neuen Berlin Fuß zu fassen - und seinen sehnlichsten Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, sich ein paar Tage Urlaub mit Rokko leisten zu können...
Hat ein Mensch immer die Möglichkeit, sein Leben selbst zu bestimmen und auch nach verfahrenen Situationen immer noch einen Neuaufbau zu versuchen? Oder muss man sich manchmal in sein Schicksal fügen und wird fremdbestimmt - zum Verlierer abgestempelt ? das sind die wesentlichen Fragen, die sich im Verlaufe von "Berlin Is In Germany" aufdrängen - neben der Frage, wieviel Mitleid muss man mit dem "Ex-Knacki" Martin haben... Und so erzählt der Film eine kleine, bewegende Geschichte, die oft und viel Anlass zum reflektieren gibt - und auch daher die Spannung bezieht, wie die Handlung weitergeht.