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Cheyenne - This Must Be The Place - Plakat zum Film

CHEYENNE - THIS MUST BE THE PLACE

("This Must Be The Place")
(I/F/IRL, 2011)


Regie: Paolo Sorrentino
Film-Länge: 118 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 10.11.2011

 DVD/Blu-ray-Start:
 05.04.2012

 Streaming-Start:
 13.02.2013

 (WOW (sky))

"Cheyenne - This Must Be The Place" - Handlung und Infos zum Film:


Fast exakt 20 Jahre sind vergangen, seitdem Cheyenne (Sean Penn) alles stehen und liegen ließ. Und sich von der Außenwelt, wie wir sie kennen, verabschiedete. Auf der Höhe seines Ruhms und Reichtums und Erfolgs mit seiner Rockband Cheyenne and the Fellows. Einen Grund hat er den Menschen, den Fans, den Medien nie genannt. Er ist einfach vom Erdboden verschwunden. Seither lebt er das Leben eines Einsiedlers in seiner Villa in Dublin, immer sachte schwankend zwischen gepflegter Langeweile und nagender Depression.

Cheyenne ist mittlerweile 50 Jahre alt, aber er sieht immer noch so aus wie damals, als er im Rampenlicht stand –ein Goth, durch und durch. Er trägt abenteuerlich toupierte, pechschwarz gefärbte Haare, atemberaubend aufgetürmt zu etwas, was wie ein Rattennest aussieht, sein Gesicht ist bleich geschminkt, die Augen sind mit Mascara verziert, die Lippen rot bemalt. Er trägt eine steinalte Kapuzenjacke, knallenge Hosen, die seine Beine aussehen lassen wie Froschbeine, und bizarre Plateauturnschuhe. Kurz gesagt: Cheyenne sieht aus wie ein Witz, aber er trägt seinen Look mit der Würde eines Mannes, der nichts anderes kennt. Dazu spricht er mit ausdrucksloser, hoch kieksender Stimme, sein Lachen gleicht einem asthmatischen Aufheulen. Doch meistens wirkt Cheyenne ungerührt von seiner Umwelt und seinem eigenen Leben, das er unfähig zu leben wäre, wenn seine Frau Jane (Frances McDormand) nicht wäre.

Jane hat ganz klar die Hosen an. Sie schmeißt den Haushalt und organisiert das Leben ihres Mannes, damit er es führen kann, wie er will, ohne dass es aus den Fugen geraten könnte. Sie hat sich nicht einfach nur mit Cheyennes Schrullen arrangiert. Sie sind der Grund, warum sie ihren Mann heute noch so liebt wie am Anfang, weil sie versteht, dass es die Idiosynkrasien sind, die ihn ausmachen. Das sprichwörtliche alte Ehepaar? Das sind Jane und Cheyenne, nur dass der Gatte vielleicht ein bisschen anders aussieht, als man es von einem Herren im gestandenen Alter erwarten würde.

Cheyenne hat es sich eingerichtet in seiner Existenz des fortgeschrittenen Nichtstuns. Die Außenwelt wird ignoriert, sämtliche Anfragen nach einer möglichen Reunion seiner Band oder eines öffentlichen Auftritts werden abgeblockt. Nur der Aktienmarkt beschäftigt Cheyenne. Er spekuliert, erfolgreich, aber er sieht schwarz für die Zukunft der Wirtschaft. Aber ein Goth muss schwarz sehen, oder? Zu Cheyennes extrem begrenztem Freundeskreis gehört sein Schulfreund Jeffrey (Simon Delaney), ein Berg von einem Mann, hinter dem sich Cheyenne mehrere Male verstecken könnte und der wie ein Buch redet, vor allem über die Unmöglichkeit andauernder Beziehungen zu Frauen.

Cheyennes engste Vertraute ist indes ein 16-jähriges Mädchen, Mary (Eve Hewson), ebenfalls ein Goth, die schwer am Leben zu kauen hat. Ihr älterer Bruder hat sich vor längerer Zeit spurlos verabschiedet und hat sich seither nicht wieder gemeldet. Marys Mutter (Olwen Fouere) hat er damit nicht nur das Herz gebrochen. Sein Verschwinden hat ihr den Verstand geraubt. Völlig isoliert in ihrem Vakuum sitzt sie im ersten Stock ihres Häuschens am Fenster und wartet auf die Rückkehr des Sohnes – wenn sie nicht gerade ziellos durch die Straßen irrt, wo sie von der Polizei aufgegriffen wird. Mary wird völlig ignoriert. Die Mutter erkennt die Tochter nicht einmal mehr. Längst sind Cheyenne und Jane eine Art Ersatzeltern für den unglücklichen Teenager geworden, auch wenn manchmal nicht ganz sicher ist, wer da auf wen aufpasst: Cheyenne auf Mary? Oder doch eher Mary auf Cheyenne? Schwer zu sagen. Die Beiden sind Gleichgesinnte, Ebenbürtige, Seelenverwandte.

Bei ihrer täglichen Routine im Einkaufszentrum, in dem sie gemeinsam Kaffee trinken gehen, sehen sie eine Rockband, die ein Lied von Bonnie Prince Billy als Punksong interpretieren. Passenderweise haben sie sich "Pieces Of Shit" genannt. Die Band ist nicht schlecht, vor allem aber der attraktive Sänger imponiert Cheyenne, doch als der Gitarrist zum Solo ansetzt, muss Cheyenne sich mit Grausen abwenden: Er verabscheut Gitarrensolos. Seine Band war berühmt dafür, den Rhythmusgitarristen in den Vordergrund zu stellen – und sich alsbald von der Sologitarre zu verabschieden. Im Café drückt sich ein grotesk normal aussehender Junge um Cheyenne und Mary herum – Desmond. Es ist offensichtlich, dass er in Mary verliebt ist. Es ist auch offensichtlich, dass Mary diese Gefühle nicht teilt. Ebenso ist es offensichtlich, dass Cheyenne den Jungen sympathisch findet und alles unternimmt, die beiden miteinander zu verkuppeln. Immerhin gelingt es ihm, Desmond zusammen mit Mary sowie Jeffrey und dessen neuer Flamme zu einem Abendessen zu sich in die Villa einzuladen. Mary sträubt sich. Man muss ihr Zeit geben, ist Cheyennes Rat an Desmond.

Gemeinsam mit Mary besucht Cheyenne das Grab zweier Jugendlicher. Die Grabinschrift ist eine Passage aus dem "Talking-Heads"-Song "This Must Be the Place". Die bereits anwesenden Eltern der beiden Jungs sind nicht begeistert, als sie Cheyenne sagen. Unmissverständlich machen sie ihm klar, dass er nicht erwünscht ist. An seinen Nachmittagen wartet Cheyenne immer wieder vor Marys Haus und beobachtet Marys Mutter, wie sie am Fenster sitzt und in die Leere starrt, als könne dort in jedem Moment ihr Sohn auftauchen. Der Sänger der "Pieces Of" Shit taucht vor Cheyennes Anwesen auf und versucht ihn zu überreden, seine Band zu produzieren. Cheyenne lehnt ab, lässt sich aber eine Demo-CD in die Hand drücken. Seit einiger Zeit arbeitet es in Cheyenne: Er hat den Eindruck, er müsse etwas ändern in seinem Leben, er müsse raus. Als er schließlich erfährt, dass sein Vater in New York im Sterben liegt, gibt das den Ausschlag. Obwohl er seit Jahren keinerlei Kontakt mehr zu dem Mann hatte, der wenig mehr als ein Fremder für Cheyenne ist, beschließt er nach New York zu reisen.

Es ist das Abenteuer seines Lebens. Cheyenne ist froh, wenn er sich im eigenen Haus nicht verläuft. Nun will er raus in die weite Welt. So sehr im das Angst macht, so sehr ist ihm und Jane bewusst, dass er diese Reise machen muss, wenn er sich nicht vollends verlieren will. Tatsächlich macht er sich auf den Weg, in seinem bizarren Look, nur einen kleinen Trolleykoffer und die CD der" Pieces Of Shit" als Gepäck bei sich. Es dauert eine Weile, bis er sich in New York zurechtfindet. Schließlich schafft Cheyenne es zur Adresse seines Vaters, in einer jüdischen Nachbarschaft, wo er von seinem jüngeren Cousin Richard (Liron Levo), einem orthodoxen Juden, empfangen wird. Er ist zu spät gekommen. Der Vater ist bereits gestorben. Cheyenne betrachtet alleine den aufgebahrten Leichnam – der Mann, der sein Vater gewesen war und den er niemals gekannt hatte. Cheyenne fällt eine Tätowierung am Handgelenk auf – eine Abfolge von Zahlen...

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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