Hollywood, Los Angeles. Am Set von „Chucky Goes Psycho“. Das „Leben“ der „urbanen Legende“, der lustvoll messerwetzenden Killerpuppe Chucky wird als überaus blutiger Horror-Thriller verfilmt. Der menschliche Star des Films: Jennifer Tilly, gespielt von – ein Besetzungscoup! –
Jennifer Tilly. Endlich will sie ganz groß herauskommen, ihr Talent endgültig beweisen.
„Ich hätte Erin Brockovich spielen sollen,“ sagt die fiktionale, ihre Konkurrentin Julia Roberts verachtende Jennifer. Und weiter: „Mir wäre das ganz ohne Wonderbra geglückt.“ Dabei schielt sie erwartungsfroh auf ihren Co-Star, den Rapper Redman (
Redman). Der plant als Produzent nämlich ein Epos über die Jungfrau Maria - für Jennifer eine veritable Traumrolle: „Ich habe immer schon gemocht, wie sie ihre Robe trägt, ihr Haar aus dem Gesicht hält.“
Irgendwo in Großbritannien. Vor dem Fernsehgerät sitzt eine eher unattraktive, sommersprossige Puppe, sieht dem animatronisch animierten Paar Chucky und Jennnifer im Zuge eines Setberichts bei dessen mörderischem Treiben zu. Da wird ihm schlagartig klar – die beiden sind die lange vermissten Eltern. Die Puppe packt ihre Sachen und macht sich auf in die Stadt der Engel.
In einem Lagerraum der Ausstattung finden sich Mama und Papa, in der hintersten Ecke. Einfach hingeworfen. Eine Schande! Das muss sich ändern, kann sich ändern. Mittels einer Wiederbelebung - mit ein paar simplen Zauberworten. Hocherfreut geben sich die Eltern, wahrlich stolz auf ihren tatkräftigen Sprössling. Doch ist er ein Junge oder ein Mädchen? – schwer zu entscheiden. Die Namensgebung fällt sibyllinisch aus: Glen bzw. Glenda – vielleicht ein Tribut an den Camp-Klassiker des unvergessenen Leinwandzauberers Ed Wood?
Aber wie in jeder normalen Familie hängt schon bald der Haussegen schief. Während Papa Chucky glaubt, dass der Sohnemann in seine mörderischen Fußstapfen treten wird, tendiert Mama doch lieber zur friedfertig(er)en Tochter. Glenda gibt denn auch vor, Pazifistin zu sein – womit jedoch der Glen in ihr nicht ganz klar kommt. Ein schwerwiegender Interessenskonflikt, der zahlreiche Todesopfer fordert – am Set wie im richtigen Leben.
Doch was ist wahr, was erfunden? Was ist Realität, was ist Traum? Was ist Film, was ist Fakt? Was ist beispielsweise mit dem Weihnachtsmann auf dem Friedhof, dem Paar mit dem Messer, dem geköpften Effektespezialisten, dem das Blut wie ein Springbrunnen aus dem Hals schießt? Und da wären noch der erstochene Limousinenfahrer, der ausgeweidete Rapper und die in Flammen aufgegangene, vormals höchst devote PR-Person. Nicht zu vergessen natürlich der aufdringliche Klatschreporter Pete Peters (
John Waters), der vielleicht doch einfach etwas zu neugierig ist... äh, war. Viele Fragen, viele Rätsel. Viel Graus, viel Grauen. Nur eins ist sicher. Ganz sicher: Die Killerpuppe ist zurück – und sie möchte sich fortpflanzen. Eigentlich doch ganz natürlich... Oder?
Oh weh, was haben uns die Filmmacher da angetan. "Chuckys Baby" wäre ein prima Kurzfilm geworden. Leider dauert der Streifen mit 86 Minuten etwa 70 Minuten zu lang. Neben ein paar richtig guten Ideen und einer herrlich sich selbst auf den Arm nehmenden Jennifer Tilly hat der Film nur unterstes Mittelmaß zu bieten. Das ist wirklich nur was für eingefleischte Chucky-Fans.
Die Redaktions-Wertung: | | 25 % |
Autor/Bearbeitung: Andreas Haaß, Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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