Als erstes lernt Werner den Kapitän (
Jürgen Prochnow) der "U 96" kennen, den die Besatzung nur "den Alten" nennt. Im Gegensatz dazu steht der erst 27-jährige Leitende Ingenieur und Oberleutnant (
Klaus Wennemann). Dann sind da noch der Mechaniker Johann (
Erwin Leder), Hinrich (
Heinz Hoenig), der "Bootsmann" (
Uwe Ochsenknecht), der zweite Leutnant (
Martin Semmelrogge) und einige mehr - völlig unterschiedliche Charaktere, die hier nun auf engstem Raum zusammenleben müssen. Nach ein paar ruhigen Tagen auf See, sorgt ein britischer Zerstörer zum ersten Mal für "Action". Kaum ist das überstanden, geraten sie in einen schweren Sturm und sind nach Abflauen bereits wieder mitten drin im Krieg...
Selten zuvor sorgte ein deutscher Film für soviel internationale Beachtung wie "Das Boot". Nach einigen erfolgreichen Einsätzen als Regisseur der TV-Reihe "Tatort" (u.a. stammt der Klassiker "Reifeprüfung" mit Nastassja Kinski von ihm), konnte Wolfgang Petersen hier zeigen, was er - mit großem Aufwand - auf die Kinoleinwand zaubern kann. Das Ergebnis wirkt authentisch und bedrohlich dicht wie man es sich im Inneren eines U-Boots vorstellen mag. Der Lohn: Gleich sechs "OSCAR"-Nominierungen für Regie, Kamera, Drehbuch, Schnitt, Ton und Toneffektschnitt. Zwar gab es im Endeffekt keine Auszeichnung, aber das spielte keine entscheidende Rolle mehr: "Das Boot" öffnete Petersen die Tür nach Hollywood. Zu verdanken hat er das neben seiner eigenen, erstklassigen Leistung auch einem großartigen Schauspielerensemble, das funktioniert - man könnte fast, hier unpassend, sagen: "harmoniert".
Auch für die Akteure war es ein Sprungbrett: Herbert Grönemeyer hatte seine großen Erfolge als Rock-Sänger erst drei Jahre später, Jürgen Prochnow bekam danach zahlreiche Filmangebote aus den USA. Und auch Autor Lothar-Günther Buchheim, von dem die Drehbuchvorlage stammte, konnte davon profitieren, fand sein bereits 1973 veröffentlichter – teils autobiografischer – Roman nun neue Leserkreis. Das Filmprojekt "Das Boot" war übrigens zunächst als sechsteilige TV-Serie konzipiert (die dann auch mit großem Erfolg ausgestrahlt wurde). Zusätzliches Material fand 1997 für einen "Director's Cut" im Kino Verwendung.