Das tat Rosemarie dann auch: Hartog - der natürlich gerne wiederkam - war der erste, der Fabrikant Bruster (
Gert Fröbe) der nächste. Rosemarie hatte es geschafft und verkehrte nur noch in "höheren Sphären". Auch ihre ehemaligen Zimmergenossen Walter (
Jo Herbst) und Horst (
Mario Adorf) wollten etwas vom Kuchen abhaben und starteten schon vor der Tür des inzwischen gut frequentierten Appartements Nitribit ein paar Erpressungsversuche. Aber die "großen Nummern" passierten drinnen: Bis Hartog und Co. beschlossen, dem Spuk ein Ende zu bereiten ...
Das vielleicht erstaunlichste an diesem Film ist, wann er entstand: Rosemarie Nitribitt wurde nämlich am 1. November 1957 in Frankfurt tot aufgefunden - unter bis heute ungeklärten Umständen - und sorgte nicht nur in der High Society der jungen Bundesrepublik für einen Skandal. Rolf Thieles Verfilmung ist aber alles andere als ein Krimi oder eine Dokumentation - es ist eine Satire auf diesen Skandal-Fall und vielleicht auch schon auf sich abzeichnende Gesellschaftsschichten in der Bundesrepublik der Wirtschaftswunderjahre. Besonders deutlich wird das, durch einige kabarettartige Liedpassagen, die Jo Herbst, Mario Adorf und
Hanne Wieder als "Marga" schmettern dürfen (die Kompositionen stammen übrigens von Norbert Schultze, der auch den Klassiker "Lili Marleen" schrieb). Für Nadja Tiller wurde der Film zum Durchbruch - und Mitrecht. Sie verkörpert das Callgirl jederzeit mit soviel Würde, dass es nie anrüchig oder "schmuddelig" erscheint. Und gibt damit dem ganzen ein hohes Niveau ...