Nichts war in der DDR so geheim, wie die Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit. Die Bedrohung, die vom MfS ausging, war unbestimmt und unkalkulierbar. Selbst Betroffene ahnten oft nicht, wie weit der Arm des MfS reichte. Für fast 100.000 hauptamtliche Mitarbeiter war das MfS jedoch täglicher Arbeitsplatz. Neun von ihnen, zuletzt Generäle oder hohe Offiziere, traten nun vor die Kamera und erzählen vom Innenleben des MfS-Apparates, vom Lebensgefühl seiner Mitarbeiter und von den Techniken der zur täglichen Routine gewordenen Geheimdienstarbeit.
Wie verlief eine Verhaftung, wie ein Verhör, wie die Anwerbung eines Inoffiziellen Mitarbeiters, und was waren die Praktiken in der Untersuchungshaft? Sie erzählen von ihrer Befriedigung beim Erreichen eines Geständnisses, von ihrem Verhältnis zu Minister Mielke und von ihren Gefühlen gegenüber abtrünnigen Mitarbeitern. "Das Ministerium für Staatssicherheit - Alltag einer Behörde" ist kein Film investigativer Spurensuche und sensationeller Enthüllungen, sondern ein Film über Menschenbild, Selbstverständnis und Rechtfertigungsstrategien der ehemaligen Tschekisten. Ein Film über die menschenverachtenden Techniken der Stasi - erzählt von den Tätern selbst...
Bedrückend - und ungeheuer lehrreich. Man hört aus dem Munde der Menschen, die das System der gegenseitigen Bespitzelung aufrechterhielten, hier vorwiegend Rechtfertigungen und Abwiegelungen. "Natürlich" hat man niemandem etwas getan, niemand ist zu Schaden gekommen, eigentlich ist nichts passiert ... die Betroffenen mögen das anders sehen. Ein ums andere Mal verspürt man einen Kloß im Hals - mutig, dass jene ehemaligen Stasi-Mitarbeiter sich dafür vor die Kamera trauen!
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Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 31.01.2019
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