Da reißt ihn ein Anruf seiner attraktiven ehemaligen Studienkollegin Mimi (
Sabine Timoteo) aus der grüblerischen Lethargie. Sie überredet ihn nach New York zu kommen; ohne den wahren Grund zu nennen. Weil Ratz schon immer bereit war, sehr viel für Mimi zu tun, fliegt er am nächsten Tag nach New York, ohne genau zu wissen, was ihn dort erwartet, im Gepäck sein Computerspiel und den Vorsatz, es an die Amerikaner zu verkaufen und reich zu werden.
In New York eröffnet Mimi ihr Anliegen: Er soll das Versteck ihres Großvaters (
Otto Tausig), eines litauischen Nazis, renovieren. Seit 32 Jahren verbirgt sich der alte Mann im Keller eines unauffälligen Hauses auf Long Island vor seinen Verfolgern. Während Ratz um den schweigenden alten Mann herum den kargen Kellerraum zu einer gemütlichen Wohnung ausbaut, sieht er sich unvermittelt mit der Vergangenheit konfrontiert, und mit den komplexen, moralischen Fragen, mit der sich die Generationen seines Vaters und seines Großvaters auseinander setzen mussten.
In der Zwischenzeit gibt ein gewisser Jonas Shtrom (
Ulrich Tukur) in einem nüchternen Büroraum in Ludwigsburg die Geschichte seines in Litauen ermordeten jüdischen Vaters zu Protokoll. Aus Kindheitserinnerungen, Fotos und Berichten setzt er die Fakten eines nationalsozialistischen Verbrechens zusammen, in dem er sich nicht nur als Opfer, sondern auch als Täter fühlt: Hätte er damals nicht versuchen müssen, seinen Vater vor den Nazischergen zu befreien, statt seine eigene Haut zu retten, auch wenn das seinen sicheren Tod bedeutet hätte? Langsam verdichtet sich die Ahnung zur Gewissheit, dass der Mann im Keller in New York, jener Mann ist, den Jonas Shtrom auch deshalb so unerbittlich verfolgt, weil er damit seine eigenen Gewissensfragen zu klären hofft.
Das Treffen mit einem Spielhersteller endet enttäuschend für Ratz, denn in der Welt der hemmungslosen Egoshooter gilt es als moralisch verwerflich, den eigenen Vater zur Zielscheibe zu machen. Als das Vaterspiel jedoch in die Hände eines Online-Spielvertreibers gerät, wird es im Netz schnell zu einem Hit. Mit dem enormen Erfolg und der zunehmenden Verbreitung des Spiels, rühren sich in Ratz die moralischen Bedenken. Als zuhause sein politisch unter Druck geratener Vater tot aufgefunden wird, muss er sich fragen wie viel Schuld er selbst an diesem Selbstmord trägt.
Angeregt durch seine New Yorker Erlebnisse, spricht er bei der Beerdigung des Vaters zum ersten Mal mit seinem Großvater über dessen Internierung im KZ Dachau: Wie hat sich das angefühlt, als Du befreit wurdest, fragt er. Der Großvater erzählt, er habe sich auf eine Bank gesetzt und nicht aufgehört zu lachen. Weil man manchmal lachen muss, wenn man sich fürchtet...