Erst seit drei Monaten arbeitet Caspar Leinen (
Elyas M'Barek) als Rechtsanwalt – und schon bekommt er seinen ersten spektakulären Fall: Man bestellt ihn zum Pflichtverteidiger von Fabrizio Collini (
Franco Nero). Der 70-jährige Italiener hatte mehr als 30 Jahre lang unbescholten in Deutschland gelebt, ehe er ohne erkennbaren Grund einen angesehenen Großindustriellen in dessen Berliner Hotelsuite erschoss und sich anschließend der Polizei stellte.
Was zunächst wie eine vielversprechende Karrierechance aussieht, wird zu einem Albtraum, als der junge Anwalt erfährt, wer das Opfer ist: Hans Meyer (
Manfred Zapatka), Eigentümer der Meyerschen Maschinenfabrik, war der Großvater von Caspars Jugendliebe Johanna (
Alexandra Maria Lara) und wie ein Ziehvater für ihn gewesen; er hatte Caspar während dessen Schulzeit liebevoll gefördert und ihm zur Belohnung für sein glänzendes Abitur ein Auto geschenkt. Kurz darauf hatte Hans Meyer einen schweren Schicksalsschlag erlitten: Johannas Eltern und ihr Bruder Philipp, Caspars bester Schulfreund, waren bei einem Unfall tödlich verunglückt. Im Gericht trifft Caspar auf seinen ehemaligen Strafrechtsprofessor Richard Mattinger (
Heiner Lauterbach): Der Staranwalt vertritt die Familie Meyer im Collini-Prozess als Nebenkläger. Als Caspar ihm erzählt, dass er beabsichtige, sich von seiner Pflichtverteidigung entbinden zu lassen, weist Mattinger ihn darauf hin, dass persönliche Befindlichkeiten im Gerichtssaal nichts zu suchen hätten: „Sie wollen Verteidiger sein – also verhalten Sie sich wie einer!“
Die Obduktion der Leiche ergibt, dass Hans Meyer durch drei Kopfschüsse getötet und sein Gesicht anschließend offenbar durch Tritte zertrümmert wurde. Oberstaatsanwalt Reimers (
Rainer Bock) sagt daraufhin zu Caspar, dass Collini mit einer Mordanklage rechnen müsse, da er keinerlei Motiv angegeben habe und die Staatsanwaltschaft deshalb von niederen Beweggründen ausgehe. Als Caspar anschließend seinen Mandanten im Gefängnis besucht und ihn nach den Hintergründen der Tat fragt, schweigt Collini weiter beharrlich.
Caspar fährt zum Landsitz der Familie Meyer, wo er große Teile seiner Jugend verbracht hat. Er möchte in Erfahrung bringen, ob es Verbindungen zwischen der Firma und der organisierten Kriminalität gab. Johanna zeigt sich entsetzt darüber, dass Caspar tatsächlich den Mann verteidigen möchte, der ihren Großvater umgebracht hat. Bei der Totenmesse für Hans Meyer würdigt sie den Verstorbenen als einen Mann, der diejenigen, die er einmal in sein Herz geschlossen hatte, mit bedingungsloser Liebe und Großzügigkeit überschüttet habe.
Bei der Trauerfeier taucht überraschend auch der Buchhändler Bernhard Leinen (
Peter Prager) auf, Caspars leiblicher Vater, der einst seine türkische Ehefrau und seinen Sohn verlassen hatte, als dieser gerade mal zwei Jahre alt war. Caspar reagiert distanziert auf die Begegnung und wirft ihm vor, ihn nie kennengelernt zu haben. Als Caspar später seinen Vater beiläufig in einem Gespräch mit Collini erwähnt, scheint es, als würde sein Mandant für einen Moment aus seiner Lethargie erwachen: Er rät Caspar, seinen Vater öfter zu sehen. Doch auf die Frage nach dem Motiv für seine Tat antwortet er nur: "Ich möchte Ihnen keine Probleme machen, Herr Anwalt."
Nachdem sein Wagen nachts bei strömendem Regen in einem Industriegebiet liegengeblieben ist, flüchtet sich Caspar in die Räume eines Pizzaservices, bestellt eine Pizza zu sich nach Hause und bittet Gespräch: Sie studiert BWL und im Nebenfach Italienisch. z darum, bei der Auslieferung mitfahren zu dürfen. Auf dem Heimweg kommt er mit Nina (
Pia Stutzenstein), der Fahrerin ins Gespräch: Sie studiert BWL und im Nebenfach Italienisch.
Mattinger lädt Caspar zu einem Segeltörn ein, wo er ihm einen Deal anbietet: Wenn Caspar Collini zu einem Geständnis überreden könnte, wäre die Staatsanwaltschaft dazu bereit, ihn nur wegen Totschlags anzuklagen und den Mordvorwurf fallenzulassen. Caspar unterbreitet Collini den Vorschlag und erklärt, dass ihm in diesem Fall keine lebenslange Haft drohe, sondern bei guter Führung nur wenige Jahre Gefängnis. Doch Collini zeigt sich nicht interessiert.
Der Prozess läuft alles andere als gut für den Angeklagten – die Beweislast ist erdrückend. Allerdings wird Caspar hellhörig, als die Polizistin Jennifer Raskob (
Sabine Timoteo) die Tatwaffe präsentiert: eine seltene Pistole, nach der man gezielt suchen müsse, weil sie auf dem Schwarzmarkt so gut wie nie angeboten werde. Caspar erinnert sich daran, dass er als elfjähriger Junge schon einmal eine solche Pistole gesehen hat: im Arbeitszimmer seines Ziehvaters Hans Meyer. Daraufhin beantragt Caspar, den Prozess für eine Woche zu unterbrechen, denn es gebe neue Hinweise auf Collinis Tatmotiv, denen er nachgehen müsse. Die Vorsitzende Richterin (
Catrin Striebeck) gewährt ihm vier Tage Aufschub.
Caspar gibt bei der zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg eine Recherche in Auftrag. Das Ergebnis: fotokopierte Dokumente in fünf Ordnern mit je 300 Seiten. Caspar holt sie persönlich in Ludwigsburg ab und bringt sie zu seinem leiblichen Vater, der in Frankfurt lebt und sich bereit erklärt hat, die Akten in den verbleibenden drei Tagen durchzuforsten. Unterdessen heuert Caspar die Italienisch-Studentin Nina als Dolmetscherin an und fährt mit ihr in die Toskana, nach Montecatini, dem Geburtsort seines Mandanten. Nach diversen Nachforschungen treffen sie dort auf den Übersetzer Claudio Lucchesi (
Sandro di Stefano), der nicht nur etwas mit dem Namen Fabrizio Collini anfangen kann, sondern auch mit dem Namen Hans Meyer.
Aufgewühlt von den Erlebnissen in Italien begibt sich Caspar unmittelbar nach seiner Rückkehr zum Landsitz der Familie Meyer. Als er dort von Weitem Johanna im Gespräch mit Mattinger sieht, kehrt er sofort wieder um. Noch am selben Abend bekommt Caspar in seiner Kanzlei Besuch von Mattinger, der ihm äußerst lukrative Aufträge in Aussicht stellt – für den Fall, dass er den vorgeschlagenen Deal akzeptiert. Doch Caspar lässt sich nicht kaufen. Auch Johanna, die ihn kurz darauf besucht, kann ihn nicht mehr umstimmen: Er ist fest entschlossen, seine neuen Erkenntnisse im Gerichtssaal zur Sprache zu bringen. Denn er weiß jetzt, was im Juni 1944 passiert ist, in Montecatini, der Heimat von Fabrizio Collini...
Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher
Update: 10.04.2019
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