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Der Pinguin meines Lebens - Plakat zum Film

DER PINGUIN MEINES LEBENS

("The Penguin Lessons")
(E/USA, 2024)


Regie: Peter Cattaneo
Film-Länge: 110 Min.
 

 
 
 
 
 


 Kino-Start:
 24.04.2025

"Der Pinguin meines Lebens" - Handlung und Infos zum Film:


Argentinien, 1976. Sein Wunsch nach einem sorgenfreien Leben hat den mürrischen Engländer Tom Michell (Steve Coogan) nach Südamerika geführt, weit weg vom ländlichen Sussex, noch weiter weg von sich selbst. In der Hauptstadt Buenos Aires soll er als Englischlehrer am Jungeninternat St. George’s College einspringen. Bei seiner Ankunft wird er von bewaffnetem Wachpersonal empfangen, im Hintergrund fallen Bomben. Es herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände im krisengeschüttelten Land, ein Putsch liegt in der Luft. Nicht gerade der Ort der Ruhe, den Tom erhofft hatte – doch hinter den Mauern scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Der strenge, gestandene Schulleiter Timothy Buckle (Jonathan Pryce) klärt ihn darüber auf, dass man hier darum bemüht sei, sich aus allem herauszuhalten – „Viele reiche Familien schicken ihre Söhne hierher, Sie verstehen?“ Abgesehen davon schärft er dem Neuankömmling ein: Laute Musik, Rauchen und Haustiere sind in der Lehrerwohnung strengstens verboten.

Tom lernt die resolute, schlagfertige Haushälterin und Schulköchin Maria (Vivian El Jaber) kennen und den nerdigen, sofort anhänglichen finnischen Lehrerkollegen Tapio (Björn Gustafsson). Er wird einer lernschwachen siebten Klasse und dem Rugbyteam als Co-Trainer zugeteilt. Schnell zeigt sich, dass die Schüler mit seinem britischen Humor und Sarkasmus wenig anfangen können und es lustiger finden, den schüchternen Diego (David Herrero) aufzuziehen, dessen Vater zu den „Sozialistenschweinen“ gehört. Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen auf dem Schulgelände hört Tom ungewollt ein heimliches Gespräch mit – zwischen Marias Enkelin Sofía (Alfonsina Carrocio), die ihr bei der Arbeit zur Hand geht, und dem Fischhändler, die beide die Guerillaorganisation Montonero in ihrem Kampf für die Arbeiter und Armen unterstützen. So unpolitisch, wie es Direktor Buckle gerne hätte, geht es am St. George’s dann doch nicht zu. Aber Tom verspricht Sofía, sie nicht zu verraten.

Am Tag des Militärputsches wird in Buenos Aires und im ganzen Land der Ausnahmezustand verhängt, das Internat vorübergehend geschlossen. Tapio befürchtet eine Verschärfung der Lage, die Verhaftung von allen Linken, Gewerkschaftern, Aktivisten und Intellektuellen, das Ende von Freiheit und Demokratie, Tom freut sich auf eine Woche Urlaub in Uruguay, darauf, aus Argentinien wegzukommen, zu tanzen, zu trinken und Frauen kennenzulernen. Ungefragt schließt sich Tapio der Busreise an, um ihm im unterwegs ungefragt sein Herz auszuschütten, die Geschichte seiner großen Liebe zu erzählen, die ihn für seinen besten Freund verlassen hat. In Punta del Este suchen sie das erstbeste schäbige Unterhaltungslokal auf. Tom beeindruckt die Einheimischen mit seinen Tanzkünsten und kann dank Tapios Wingman-Qualitäten bei der attraktiven Carina (Micaela Breque) landen. Während der liebeskranke Kollege am frühen Morgen die Rückreise antritt, scheint Tom seinem Ziel nahe, als er die Nacht mit Carina bei einem Strandspaziergang ausklingen lässt.

Die Romantik nimmt allerdings eine unerwartete Wendung. Vor ihnen breitet sich plötzlich ein Ölteppich aus, in dem bereits einige Pinguine verendet sind, abgesehen von einem kleinen Kerl, der um sein Leben kämpft. Tom spielt den Retter, nicht ganz ohne Hintergedanken, da er Carina beeindrucken möchte. Sie schmuggeln den Pinguin in Toms Hotelzimmer, dort befreien sie ihn von seinen Verschmutzungen. Doch als sich Tom und Carina näherkommen, gesteht sie, dass sie verheiratet ist. Tom und sein neuer Freund bleiben allein im Bad zurück. Der Pinguin dagegen weicht ihm fortan nicht mehr von der Seite, lässt sich weder am Strand noch im Meer aussetzen. Der Plan, ihn beim Auschecken in seinem Zimmer zurückzulassen, scheitert an der Aufrichtigkeit des Hotelpersonals, es wird sogar die Polizei eingeschaltet. Man droht Tom, ihn grundlos zu verhaften, wenn er den Pinguin nicht mitnimmt. Weil er sich am Grenzübergang weigert, den willkürlich verlangten Einfuhrzoll zu bezahlen, will man ihn erneut hinter Gitter sehen. Den Pinguin darf er aber auch nicht an der Grenze zurücklassen. Zurück in Buenos Aires bleibt Tom also nichts anderes übrig, als den Pinguin hinter dem Rücken von Mr. Buckle, der ihn ohnehin wegen seiner Disziplinlosigkeit im Auge hat, ins Internat einzuschleusen.

Tom will Asyl für den Pinguin im örtlichen Zoo beantragen, in der Zwischenzeit wird der muntere Vogel auf der Terrasse einquartiert. Doch das lässt sich natürlich nicht lange vor Maria und Sofía geheim halten. Sie verhelfen ihm immerhin zu seinem Namen, Juan Salvador (nach dem spanischen Titel des Buchs „Die Möwe Jonathan“) und finden heraus, wie er sich füttern lässt – man muss ihm nur zeigen, dass man sein Freund ist. Im Gegenzug erweist sich Juan Salvador als Held im Klassenzimmer, seine bloße Anwesenheit dazu führt, dass Toms Schüler endlich Aufmerksamkeit und sogar ein gemeinsames Interesse an englischer Literatur zeigen.

Beim Versuch, sein Gehalt von inflationären 2,5 Millionen Pesos schnellstmöglich unter die Leute zu bringen, bevor es nur noch die Hälfte wert ist, trifft Tom auf Sofía, die an einem Straßenstand Einkäufe für ihre Großmutter erledigt. Sie schlägt vor, sich selbst um Juan Salvador zu kümmern, anstatt ihn dem Zoo zu übergeben. Kaum hat sich Tom verabschiedet, wird sie von drei unbekannten Männern verhaftet und gewaltsam in ein Auto gezerrt. Sie ruft verzweifelt um Hilfe und nach Tom, doch der bleibt wie angewurzelt stehen. Schlimmer noch: Er sieht tatenlos zu, wie Sofía verschleppt wird. Davon erwähnt er nichts, als er dem Kollegium und Maria später in der Schule Bericht erstattet. Er behauptet sogar, er habe sich durch die (nicht vorhandene) Menschenmenge kämpfen wollen, es wäre viel zu schnell gegangen (dabei spielte sich alles fast in Zeitlupe direkt vor seinen Augen ab). Was die Lage noch komplizierter macht: Die Montoneros haben zuvor einen Elternvertreter des Verwaltungsrats entführt. Die Verhaftung von Sofía müsse ein Racheakt sein, vermutet der Direktor, dem die Hände gebunden seien, die Lösegeldverhandlungen dauerten an, man könne nichts tun.

Um sein Gewissen zu beruhigen, vertraut sich Tom Juan Salvador an, der sich stillschweigend als geradezu therapeutischer Zuhörer entpuppt. In diesem Moment steht Tapio in der Tür, der den Braten bzw. den Pinguin gerochen hat. Er erinnert Tom daran, dass „Mr. Timbuk“ ihm die Hölle heiß machen wird, sollte er von dem Haustier Wind bekommen, und dass Pinguine – im Gegensatz zu manchen ihrer Mitmenschen – sehr viel Empathie besitzen. Das scheint sich Tom zu Herzen zu nehmen: Da Juan Salvador im Zoo nur eine winzige Quarantäne-Zelle erwartet, geht er auf Marias Drängen ein, ihn vorerst zu behalten, so wie es Sofía gewollt hätte. Maria bittet ihn außerdem, ihr dabei zu helfen, einen Brief an die Regierung zu schreiben. Tom begleitet sie ins Haus ihrer Familie, erfährt dort von deren Schicksal, beginnt langsam damit, seine eigene Verschlossenheit abzulegen.

Angesichts der Ereignisse fällt es ihm immer schwerer, die Politik aus dem Unterricht herauszuhalten. Das bleibt auch Mr. Buckle nicht verborgen. Er konfrontiert ihn mit den fragwürdigen Inhalten, die ihm zu Ohren gekommen sind („Hamlet ist ein Idiot, Dickens wird überschätzt, Byron ist ein Depp“), die so gar nicht zu Toms anfänglichem Versprechen passen wollen, sich bedeckt zu halten. Er habe einen Pinguin kennengelernt, versucht Tom seinen Sinneswandel zu erklären. Der Schulleiter bezweifelt stark den pädagogischen Wert dieser Freundschaft. Seine Entscheidung steht fest: Beide, Mensch und Pinguin, müssen gehen. Auf der Plaza de Mayo, wo sich Maria inzwischen dem Protest der Mütter und Großmütter angeschlossen hat, die vor dem Regierungssitz für die Freilassung ihrer Kinder demonstrieren, will sich Tom verabschieden – nicht ohne ihr reumütig die Wahrheit und sein Versagen zu gestehen. Aber möglicherweise erhält er doch noch eine Chance, sich für Sofía einzusetzen: Als er sich zum Gehen wendet, bemerkt er in einem Straßencafé einen der Männer, die an der Entführung beteiligt waren…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 10.04.2025


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