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Die Anruferin - Plakat zum Film

DIE ANRUFERIN

(D, 2007)


Regie: Felix Randau
Film-Länge: 81 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 27.03.2008

 DVD/Blu-ray-Start:
 09.10.2008

 Free-TV-Start:
 26.05.2009

 (arte)

"Die Anruferin" - Handlung und Infos zum Film:


"Bitte, erzähl mir eine Geschichte. Nein, keine Gute-Nacht-Geschichte. Lieber eine spannende! Vom König der Ausbrecher", wispert die Stimme eines kleinen Mädchens am Telefon, das sich nach Wärme und Aufmerksamkeit sehnt, allein zu Hause, mitten in der Nacht…

Niemand würde vermuten, dass es sich um die Stimme einer blassen, unscheinbaren Frau Anfang 30 handelt. Irm Krischka (Valerie Koch) verrichtet resolut tagaus, tagein ihre freudlose Arbeit in einem Waschsalon, unterdrückt ureigenste Bedürfnisse und Wünsche, ist für andere da, aber nicht für sich selbst. Sie lebt mit ihrer kranken, bettlägerigen Mutter (Franziska Ponitz) zusammen, die nicht mehr sprechen kann, aber sie immer noch fühlen lässt, dass Irms lange verstorbene Schwester stets ihre Lieblingstochter war. Daran ändern selbst Blumengebinde und hingebungsvolle Pflege nichts.

Trotz der emotionalen Abweisung weigert sie sich, die alkoholsüchtige Kranke in ein Krankenhaus zu geben. Irm führt ein armseliges, einsames Leben ohne wirkliche Ansprache, die Angebote der Kollegin, gemeinsam auszugehen, lehnt sie ab wie auch die schüchternen Avancen des Kollegen, der ihr zum Geburtstag einen Kaktus schenkt. In ihrer Isolation erfindet Irm ein anderes Leben, wo sie Bedeutung hat und die Menschen ihr zuhören: Per Telefon verwickelt sie wildfremde Frauen immer tiefer in erfundene Schicksale, gibt sich als sterbenskrankes Kind aus und genießt deren Entsetzen, wenn sie als gramgebeugte Mutter die Nachricht vom Tod der erfundenen Patientin überbringt.

Doch bei Sina Lehmann (Esther Schweins) funktioniert das perfide Spiel nicht mehr, sondern gerät außer Kontrolle. Sina ist das totale Gegenteil von Irm - selbstbewusst und lebensoffen, neugierig und kommunikationsfreudig. Gerade als Irm ihre Masche abziehen will und sich bei einem Kontrollbesuch als Lehrerin Eleonore und Mutter von Leah Paulina ausgibt, der kleinen Anruferin, die Sina besuchen will, erfährt Sina vom plötzlichen Unfalltod ihres Mannes. Etwas unbeholfen versucht Irm zu trösten, bricht dann den Kontakt ab. Erst im Waschsalon treffen sich die beiden wieder. Ungerührt berichtet Irm vom Tod des Töchterchens durch Leukämie. Diese brutale Nachricht bestärkt Sina in ihrem Willen, Irms Nähe zu suchen. Die lässt sich nur widerstrebend auf Sinas hartnäckiges Drängen ein, ständig auf der Hut vor der Entlarvung ihres erlogenen Spiels. Unverhofft wird der hohe Zaun ihrer Einsamkeit von einem realen Menschen bestürmt. Zaghaft bahnt sich eine Freundschaft an. Irm beendet ihre nächtlichen Anrufe und kümmert sich noch intensiver um die sterbende Mutter, mit der sie sich schließlich versöhnt.

Trotz Sympathie füreinander verstrickt sich Irm bei Sina immer tiefer in ein Netz von Widersprüchen und Fantastereien. So endet auch ihre Teilnahme an der Eröffnung der Bibliotheks-Kinderbuchabteilung, Sinas Arbeitsplatz, im Desaster. Sie glaubt sich im Kreise der Intellektuellen nicht akzeptiert, mischt sich in Gespräche ein und gerät in Panik. Als sie dann noch erfährt, dass Sina mit dem Gedanken spielt, die Stadt zu verlassen, bricht eine Welt für sie zusammen. Verzweifelt offenbart sich Irm, indem sie vor Sinas Ohren provozierend eines ihrer kindlichen Telefonate führt. Sina begreift, dass ihre Freundschaft auf einem Phantomgebilde gründete und bricht geschockt ihrerseits den Kontakt ab.

Während Irm sich erneut in Telefonate flüchtet und ihre Mutter im Todeskampf liegt, beginnt Sina, die echte Existenz ihrer seltsamen Freundin zu erforschen. Irm harrt an der Seite ihrer Mutter bis zu deren Tod aus und legt ihr das Bild der toten Schwester mit ins Grab. Eine Geste des Verzeihens und der Versöhnung. Dann ist Irm allein – aber auch endlich frei. Frei von der Mutter. Frei von der stets präsenten toten Überschwester. Frei von Verantwortung für andere. Und damit auch frei, ihr fragwürdiges Doppelleben aufzugeben, einen Neuanfang zu wagen. Sie verbrennt das Buch mit den Telefonnummern, ein Schlussstrich unter eine geborgte Existenz. Bei der Beerdigung steht sie einsam und mit zusammen gezogenen Schultern am Grab ihrer Mutter…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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