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Die Frau des Anarchisten - Plakat zum Film

DIE FRAU DES ANARCHISTEN

(D/E/F, 2008)


Regie: Peter Sehr, Marie Noelle
Film-Länge: 115 Min.
 

 
 
 
 
 

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 Kino-Start:
 30.04.2009

 DVD/Blu-ray-Start:
 20.08.2010

 Free-TV-Start:
 19.10.2011

 (arte)

"Die Frau des Anarchisten" - Handlung und Infos zum Film:


Am 17. Juli 1936 stürzt ein Putsch unter der Führung General Francos die demokratisch gewählte Regierung der Republik Spanien. Ein langer und blutiger Bürgerkrieg beginnt: Demokraten, Monarchisten, Kommunisten und Anarchisten kämpfen in einer heiklen Koalition gegen den Faschismus. Bis 1939 werden eine Million Menschen umkommen, zwei Millionen in Gefangenschaft geraten und Fünfhunderttausend vertrieben. Der Spanische Bürgerkrieg entschied das Schicksal Europas: Mit Franco’s Sieg glaubte sich Hitler nicht nur bestätigt gleichsam die rechte Hand des Weltgeists zu sein, er gab dem "Führer" auch ein gutes Stück des politischen Rückhalts, den er für seinen Krieg brauchte. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts wäre anders verlaufen, hätten die republikanischen Armeen Franco bezwungen.

"No pasaran – Ihr kommt hier nicht durch": Das war der berühmte Schlachtruf, den die republikanischen Verteidiger Madrids den Faschisten höhnisch entgegen schleuderten. Im Winter 1937 ist die spanische Hauptstadt von faschistischen Einheiten eingeschlossen. Die junge Manuela (Maria Valverde) hastet mit ihrer Tochter Paloma (hier Alba Barragan): durch die vom Bürgerkrieg gezeichneten Straßen der Stadt. Ihr Mann, der Rechtsanwalt Justo Alvarez Calderon (Juan Diego Botto), kämpft an zwei Fronten zugleich: im Radio als "Stimme der Revolution" gegen Franco und im Schützengraben. Hier beweist er, dass der Held, wenn es um die Freiheit geht, das Wort auch mit der Waffe zu beglaubigen versteht. Der Glaube an Liebe, Freiheit und Gerechtigkeit ist der Leitfaden dieser auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte. Justo, dessen Name nicht von ungefähr "der Gerechte" bedeutet, setzt an der Front vor Madrid täglich sein Leben auf Spiel, obwohl ihm seine Frau und seine Kinder alles bedeuten. Doch er weiß, dass ein menschenwürdiges Leben nur in politischer Freiheit und Selbstbestimmung möglich ist. Während eines Einsatzes geht Justos Haus unter den Bomben der deutschen "Legion Condor" in Flammen auf, seine Frau Manuela findet mit ihrer Tochter Paloma in Justos Kanzlei beengte Unterkunft, da Manuela bereits die ausgebombte Familie von Justos Sekretär dort einquartiert hat. Nach einem Einsatz in dem von Francos Truppen abgeschnittenen Nordspanien gelingt es Justo, zur Familie nach Madrid durchzudringen. Nach diesen kurzen Treffen verliert sich Justos Spur im Strudel der untergehenden Republik. Manuela bleibt alleine zurück, lange Jahre ohne jegliches Lebenszeichen von ihm.

Doch das Schicksal teilt noch einen Schlag aus: bald darauf -Franco hat seine Macht etabliert- stirbt Manuelas neugeborener Sohn Rafael; und ihre Hoffnung, Justo vielleicht in Frankreich zu finden, macht der Zweite Weltkrieg, der Europa inzwischen verwüstet, zunichte. Ihr Schwager Francisco (Adria Collado), Justos Bruder, hat das Erbe der Familie angetreten und politisch die richtige Seite gewählt, nämlich die der Sieger. Sehr schnell rückt er zum Pressechef der neuen Regierung auf und will die schöne, sinnliche Frau heiraten. Er versucht ihr einzureden, Justo sei tot. Sie will ihm nicht glauben. Was Manuela über diese Jahre hinweg rettet ist ihre ungebrochene Liebe zu Justo - und ihre Phantasie. Die Erniedrigungen, den Abstieg in die Armut und die tägliche Bedrohung des Lebens erträgt sie in der unglaublichen Hoffnung, dass er eines Tages heimkehrt.

Ihre Tochter Paloma (jetzt: Irene Visedo) wächst zu einer kämpferischen jungen Frau heran. Die Musik ihrer Kindheit sind die einschlagenden Bomben. Sie verehrt den fernen, unbekannten Vater. Justo ist seiner Mission treu geblieben. Sein Weg hat ihn vom Bürgerkrieg in Spanien, über die "Résistance" in Frankreich gegen das Naziregime bis ins Konzentrationslager gebracht. Justo hat nun in Frankreich Zuflucht gefunden bei "Lenin" (Nina Hoss), einer deutschen Kommunistin, die erst in den Internationalen Brigaden in Spanien, dann ebenfalls in der Résistance in Frankreich gekämpft hat. Nach zehn bitteren Jahren entdeckt Manuela ein Bild von Justo in der Zeitung. Es zeigt ihn als einen der Befreiten von Mauthausen. In der französischen Provinz kommt es zum langersehnten Wiedersehen. Manuela ist von ihrer ungebrochenen Liebe beseelt. Justo verfolgt trotz seiner Kriegsverletzung weiterhin unbeirrt seine Ideale.

Das Exil in Frankreich wird für Paloma zu einer großen Prüfung. Sie betrachtet die Verbindung von Justo zu Lenin mit Misstrauen und ist von ihrem Vater tiefer enttäuscht. Erst als sie von seinem wahren Engagement erfährt, verbündet sie sich mit ihm in seinem Kampf. Die Kluft der jahrelangen Trennung, die Justo von Manuela und seiner Tochter Paloma entfremden, beginnt sich zu schließen – lange bevor in Spanien wieder der Tag der Freiheit anbricht, haben Liebe, Vertrauen und der Glaube an das endliche Glück in der Geschichte den Sieg davongetragen.

In Spanien zu Tode verurteilt, muss Justo in Frankreich bleiben: Dank Manuela erhält er den Status eines "Staatenlosen". Ein Stempel in seinem Pass besagt "Nicht gültig für Reisen nach Spanien". Justo versenkt die Träume, die Ideale in seinem Herzen und hält sie dort verschlossen. Er redet nur selten über sich selbst. Er hat überlebt, er hat seine Familie wieder gefunden. Er lebt einfach weiter. Und er bedauert nichts…

Autor/Bearbeitung: Frank Ehrlacher

Update: 31.01.2019


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